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Moonlight and Valentino


Produktionsnotizen

1988 wurde Jeff Bishop, Ehemann der Choreographin und angehenden Schriftstellerin Ellen Simon, in New York beim Joggen von einem Auto übefahren. Er war auf der Stelle tot.

Die folgenden zwei Wochen verbrachte Ms. Simon, Tochter des Theaterautors Neil Simon, zusammen mit ihrer Familie und guten Freunden, die ihr halfen, mit dem plötzlichen, tragischen Verlust ihres Mannes fertigzuwerden. Vor allem ihre jüngere Schwester Nancy, ihre Stiefmutter (die Schauspielerin Marsha Mason) und ihre beste Freundin Claudette standen ihr zur Seite. Soviel zur Vorgeschichte von "Moonlight & Valentino".

Szene Ellen Simon verarbeitete die Geschichte zunächst zu einem Theaterstück, das 1989 im Rahmen des Autorenprogramms der Duke University uraufgeführt wurde. "Ich schrieb das Stück tatsächlich aufgrund meiner persönlichen Katharsis," sagt Ellen Simon, "in der Hoffnung, daß es auch anderen in ähnlichen Situationen helfen könnte. Ich wollte ausdrücken, daß es nicht nur nur ganz in Ordnung, sondern sogar notwendig ist, die Mitmenschen um Hilfe zu bitten, sie sogar zu fordern."

"Als meine Mutter starb, machte ich eine ganz andere Erfahrung," erinnert sie sich. "Ich hatte Angst davor zu weinen, meinem Kummer freien Lauf zu lassen, außer Kontrolle zu geraten. Ich glaubte, daß ich stark bleiben und mich um meinen Vater und meine Schwester kümmern müßte. Aber als mein Mann starb, tat ich genau das Gegenteil: Ich war zugänglich, habe die Leute sogar eingeladen, mir zu helfen. Zunächst war es sehr sehr schwer, meine Bitten auszusprechen. Doch dann machte ich mir klar, daß ich nur so damit fertigwerden konnte - es war der einzige Weg, meine Trauer zu verarbeiten."

"Als ich mich besser fühlte," fährt Ellen Simon fort, "entschloß ich mich, diesen Prozeß der Hilfestellung durch Freunde und Familie festzuhalten, ihn schriftlich zu formulieren, weil er mich wirklich gerettet hat. Und ich fand die Story der vier Frauen und ihrer wachsenden Gemeinschaft wirklich fesselnd genug, um erzählt zu werden."

Ein Agent regte Ellen Simon dazu an, eine Drehbuchfassung zu erstellen, nachdem er das Stück auf der Bühne gesehen hatte. War es wie das Aufreißen einer Wunde, beim Schreiben die ganze Tragödie noch einmal zu durchleben? "Ja und nein," meint Simon. "Ich habe so viele Fassungen des ursprünglichen Stücks und dann natürlich auch des Drehbuchs geschrieben, daß ich mit der Zeit weniger emotional mit dem Material umging. Dadurch fiel es mir auch leichter, die Wahrheit herauszuarbeiten, die ich suchte."

Sehr viele Einzelheiten des Films beruhen auf Simons tatsächlichen Erlebnissen: "Die ersten zwölf Stunden habe ich buchstäblich selbst so erlebt." Doch um der Story ein dramaturgisches Konzept zu geben, waren Veränderungen nötig: "Es geht natürlich nicht darum, meine eigenen Erfahrungen zu dokumentieren. Zwischen den real existierenden Vorbildern und den Figuren der Geschichte gibt es Unterschiede. Was Nancy, Marsha und Claudette in Lucy (Gwyneth Paltrow), Alberta (Kathleen Turner) und Sylvie (Whoopi Goldberg) vor allem wiedererkennen können, sind ihre Stimmen, ihre klaren, bestimmten, liebevollen Stimmen."

Genau diese "Stimmen" waren es, die die Produzenten Eric Fellner und Tim Bevan von Anfang an faszinierten. "Ursprünglich machte uns Kollegin Liza Chasin auf Ellens Stück aufmerksam," erinnert sich Bevan. "Es enthält von Anfang bis Ende erstaunlich überzeugenden Figuren und Emotionen. Und das ist für uns auch bei einem Drehbuch immer der entscheidende Aspekt. Die Charakterzeichnung der vier Frauen gehört zum besten, was ich je gelesen habe - ob als Stück, als Drehbuch oder als Roman."


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