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Mickey Blue Eyes
Von der Idee zum Film
Ein verklemmter Amerikaner verwandelt sich in einem
Distinguierten Briten.
1994 gründete Elizabeth Hurley gemeinsam mit ihrem Freund
und Kollegen Hugh Grant unter dem Dach von Castle Rock Entertainment
eine eigene Produktionsfirma - Simian Films. Das erfolgreiche
Schauspielerpaar begab sich von nun an selbst auf die Suche nach
ungewöhnlichen und aussichtsreichen Filmstoffen.
Mit Erfolg: 1996 realisierten Hurley und Grant den fesselnden
Thriller Extreme Measures (Extrem - Mit allen Mitteln),
in dem Hugh Grant neben Gene Hackman auch die Hauptrolle übernahm.
Nach den Dreharbeiten kehrte Grant der Schauspielerei eine Weile
den Rücken, um sich ausschließlich der Entwicklung
von Drehbüchern zu widmen. Dabei stieß er auf die
Komödie Mickey Blue Eyes, die Simian Films bereits
1996 von Castle Rock angeboten worden war.
Zu jener Zeit drehte sich die Geschichte noch um einen amerikanischen
Rechtsanwalt, der durch seine Freundin in die Machenschaften
der Mafia verwickelt wird. Grant und Hurley erkannten das Potential,
beschlossen aber einige Veränderungen an der Geschichte
vorzunehmen. So verwandelten sie u.a. den Protagonisten in einen
britischen Kunstauktionator und kamen damit der Realität
sehr nahe. In New York üben tatsächlich fast nur Engländer
diesen traditionsreichen Beruf aus.
Natürlich hatten sie bei diesen Überlegungen schon
einen geeigneten Hauptdarsteller im Sinn, für den die Figur
des Michaels eine weitere Traumrolle bot: Hugh Grant persönlich!
"Wir schrieben die Geschichte Hugh auf den Leib",
erzählt Elizabeth Hurley. "Im Original-Drehbuch dreht
sich die Story um einen verklemmten Amerikaner. Wir hielten einen
sehr sympathischen und eleganten Engländer für geeigneter."
Außerdem gefiel beiden die Idee, daß Grant wieder
in einer romantischen Komödie spielen sollte. "Hugh
hat in der letzten Zeit einige dramatische Rollen gespielt",
so Hurley. "Ich glaube, daß sich die Zuschauer freuen
werden, ihn mal wieder romantisch und sehr, sehr witzig an der
Seite eines schönen Mädchens zu erleben." Wer
den Schauspieler in der Komödie Four Weddings and a
Funeral (Vier Hochzeiten und ein Todesfall, 1994)
gesehen hat, dürfte keinen Zweifel daran haben - ist Hugh
Grant doch für die Rolle des unwiderstehlich charmanten,
mitunter leicht verwirrten Romantikers wie geschaffen.
Humor ist... Wenn der Regisseur lacht
Fast zwei Jahre arbeitete Hugh Grant gemeinsam mit den Drehbuchautoren
Robert Kuhn und Adam Scheinman am Skript. Dann standen er und
Hurley vor der Aufgabe, einen geeigneten Regisseur für Simian
Films erste Komödie zu finden.
Während sie Hunderte von Komödien sichteten, stießen
sie auf Kids In The Hall: Brain Candy (Brain Candy,
1996), die Spielfilmversion einer populären kanadischen
Fernsehserie mit der gleichnamigen Comedy-Truppe Kids in
the Hall.
Regisseur der schrägen Komödie war der junge Kanadier
Kelly Makin. "Ich fand Brain Candy unglaublich
komisch", erinnert sich Grant. "Als wir Kelly dann
trafen, lag er mit dem Humor unseres Skripts sofort auf einer
Wellenlänge." Und Liz Hurley fügt hinzu: "Es
ist keineswegs so, dass kein bekannter Regisseur an Mickey
Blue Eyes Interessiert war. Im Gegenteil. Wir aber wollten
jemanden, der unverbraucht und innovativ an die Sache heranging."
Kelly Makin war gleich Feuer und Flamme, als er hörte,
daß Hugh Grant am Projekt beteiligt war. "Ich halte
Hugh für einen der wenigen romantischen Helden, die Komödie
und Drama beherrschen", schwärmt der Regisseur. "Als
ich das Drehbuch las, fand ich es zum Brüllen komisch. Ich
hatte Hugh gleich in all diesen herrlich-chaotischen Situationen
förmlich vor Augen. Es gibt tatsächlich nichts Besseres,
als Hugh Grant in die Enge getrieben zu sehen."
Die Realität stand Pate
Wert auf Glaubwürdigkeit und Authentizität legte man
nicht nur bei der Besetzung, sondern auch hinsichtlich des gesamten
Milieus, in dem die Mafia zu Hause ist.
Bevor mit den Dreharbeiten begonnen wurde, recherchierten die
Macher in New Yorks italo-amerikanischer Gemeinde. Produzentin
Hurley, Regisseur Kelly Makin und die Hauptdarsteller trafen
sich mit einigen der dort ansässigen Bewohner.
"Manchmal saß ein Typ am Kopf des Tisches, bei dem
man genau spürte, was für eine Macht er hat",
erinnert sich Makin. Hurley machte auch Jeanne Tripplehorn mit
Töchtern der italienischstämmigen, professionell organisierten
Männer bekannt. "Ich versuchte mir vorzustellen, woher
Gina eigentlich kommt und wie es wohl ist, in einer solchen geheimnisumwitterten
Umgebung aufzuwachsen", erklärt die Hauptdarstellerin.
"Außerdem versuchte ich, mir einiges von ihrer Lebenslust,
ihrem Familiensinn und ihrer Verbundenheit mit Freunden abzugucken."
Um sich ein Bild von der Kunstwelt zu machen, in der sich Michael
bewegt, besichtigten Regisseur Makin und Produktionsdesigner
Gregory Keen zahlreiche Auktionshäuser rund um New York.
Hugh Grant besuchte Auktionen bei Sotheby's, um sich auf die
Szenen vorzubereiten, in denen er Kunstwerke unter den Hammer
bringen muß - und erlebte sein blaues Wunder. "Ich
habe mir vorgestellt, dass das Ganze ziemlich unkompliziert über
die Bühne geht, aber diese Leute sind rasend schnell. Es
war geradezu beängstigend", erinnert sich Grant.
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