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23 - Nichts ist so wie es scheint

August Diehl

als Karl Koch
Szene "Die Figur des Karl geht mir nahe und ist mir auch gleichzeitig fremd", sagt August Diehl über seine Rolle in 23. Er spielt Karl Koch, den Computer-Hacker, der sich mehr und mehr in Verschwörungstheorien verstrickt und den Boden unter den Füßen verliert. "Man ist doppelt neugierig, wenn so eine Figur tatsächlich existiert hat. Der Hang zum Mystischen interessiert mich dabei besonders."

In seinem eigenen Leben findet Karls Flucht ins Überwirkliche zwar keine Entsprechung, aber "als Schauspieler muß man ja verschiedene Sichtweisen auf alltägliche Dinge üben."

Szene Der 1976 in Berlin geborene Sohn eines Schauspielers wußte schon früh, daß auch für ihn nur dieser Beruf in Frage kommt. Gleich nach dem Abitur nahm er sein Studium an der renommierten Ernst-Busch-Schauspielschule auf, das noch immer andauert.

Schauspielen für Film oder Fernsehen lernt man dort allerdings nicht. War der Sprung von der Bühne ins kalte Wasser des Kinos da nicht besonders schwierig?

"Das ganze Material, das mir Hans-Christian über den wahren Karl Koch besorgt hat, hat mir unheimlich geholfen. Ebenso die lange Probenarbeit."

Dabei war natürlich der nicht-chronologische Filmdreh eine besondere Umstellung von der Bühnenarbeit. "Besonders, weil wir gleich am Anfang die Schlußszenen gedreht haben, in denen Karl völlig fertig ist."

Bereits während der Proben erreichten August Diehls Interpretation und Hans-Christian Schmids Auffassung der Figur Deckungsgleichheit. Dabei fühlt sich der erst 22-jährige Darsteller, der die intellektuelle Annäherung an seine Figuren sucht, nicht "typenbesetzt": "Ich würde nicht sagen, daß ich wie Karl Koch bin. Ich denke auch nicht, daß ich so introvertiert bin. Der Karl hat ja auch eine ziemlich ungute Seite." Lachend setzt er nach: "Obwohl, die hab' ich auch, aber anders..."

Entdeckt wurde August Diehl von Nessie Nesslauer, die mit dem Casting von 23 beauftragt war. Schon die Entdeckung Franka Potentes, die in Hans-Christian Schmids erstem Kinofilm Nach Fünf im Urwald ihr Debüt gab, geht auf ihr Konto. "Sie hatte mich nicht sehen können, als sie alle Schauspielschulen abklapperte, weil ich gerade nicht da war", erzählt August Diehl. "Sie bekam aber einen Tip und im allerletzten Moment, unmittelbar vor Drehbeginn, fand ich am Theater, wo ich spielte, eine Nachricht vor, daß ich mich unbedingt früh am nächsten Morgen in ihrem Hotel einfinden müßte." Dort kam es dann zur entscheidenden Begegnung mit Hans-Christian Schmid, der zu diesem Zeitpunkt schon die Hoffnung, seine Idealbesetzung zu finden, aufgegeben hatte.

Doch auch wenn sich nun eine Filmkarriere anbahnt, will August Diehl dem Theater auf jeden Fall die Treue halten. Peter Zadek hat ihn bereits für eine Produktion am Hamburger Schauspielhaus engagiert, die er ab November 1998 wahrnehmen wird.


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