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Prinz von Ägypten, Der
Die Geschichte
Von Anfang an waren sich die Filmemacher der Verantwortung bewusst,
die sie mit dem Vorhaben übernommen hatten, eine Geschichte
aus der Bibel zu erzählen. Es war ihnen klar, dass sie,
auch wenn sie einen Unterhaltungsfilm schaffen wollten, das biblische
Quellenmaterial mit Respekt behandeln und Rücksicht nehmen
mussten auf Millionen von Menschen der verschiedensten Religionen,
für die die Geschichte von Moses die Grundlage ihres Glaubens
darstellt.
Katzenberg erklärt: "Unser Ziel war es, dem Text treu
zu bleiben, ohne ihn dabei immer wortwörtlich zu übertragen
- die Themen und fundamentalen Aspekte der Geschichte, so wie
die Bibel sie präsentiert, aufzugreifen. Allerdings, so
gut unsere Absichten auch waren, ich habe über die Jahre
gelernt, dass Absichten und Wahrnehmungen nicht immer das Gleiche
sind. Was auch immer wir versuchten, was letztlich zählen
würde, war, wie die Menschen aufnehmen, was wir geschaffen
hatten."
"Wir betrieben ausführliche Nachforschungen, lasen
die Kommentare, geschichtliche und philosophische Texte, die
sich mit Moses und dem Exodus beschäftigen", so Finkelman
Cox. "Wir erkannten, dass es bestimme Aspekte in der Bibel
gab, an die wir uns nur anlehnen brauchten und Aspekte, denen
wir absolut treu bleiben mussten. Und wir lernten, dazwischen
zu unterscheiden. Wir stellten fest, dass dort, wo die Bibel
ganz genau ist, man dies auch respektieren sollte, aber dort,
wo die Bibel schweigt, konnten wir kreativer und interpretativer
arbeiten. Diese Unterschiede zu verstehen, war extrem wichtig."
Die Filmemacher holten sich zwei bekannte Bibelgelehrte, die
ihnen als dauerhafte Berater zur Seite standen: Everett Fox,
dessen neuere Übersetzung, "The Five Books of Moses",
ihr Verständnis des Originaltextes erweiterte; und Burton
Visotzky, der mit Bill Moyers an einer Serie hochgelobter Programme
über das biblische Buch der Genesis gearbeitet hat. Zusätzlich
engagierten sie Tzivia Schwartz-Getzug, einen Anwalt für
Zivilrecht mit Hintergrundwissen über zwischenreligiöse
Beziehungen und religiöse Studien, der als Verbindung zur
religiösen Gemeinschaft diente.
Letztlich mussten die Filmemacher allerdings erkennen, dass
es unmöglich ist, die vielen Interpretationen und Glaubensrichtungen
der verschiedenen religiösen Gemeinschaften in ihrer Gesamtheit
zu verstehen und so verfielen sie auf eine einfache Lösung.
Sie fragten nach.
"Wir baten religiöse Führer aller Glaubensgruppen,
ebenso wie Theologen, Gelehrte, Archäologen und Ägyptologen
aus aller Welt uns zu kontaktieren und uns ihre Kommentare mitzuteilen",
erzählt Katzenberg. "Ich hatte Bedenken, dass der Versuch
aus hunderten von Leuten einen Konsens herauszufiltern, uns einschränken
würde, aber jetzt bin ich mir sicher, dass unser Film qualitativ
und quantitativ von der unglaublichen Vielfalt der Meinungen
und Beobachtungen profitiert hat, die wir in den kreativen Prozess
eingebracht haben."
Katzenberg weiter: "Zu allererst wollte ich das Publikum
unterhalten. Es gibt ja eine lange Tradition darin, großartige
Unterhaltung in Geschichten des Glaubens zu finden, angefangen
von epischen Filmen wie 'Das Gewand' bis hin zu zeitgenössischen
Musicals wie 'Godspell'. Die Geschichte von Moses wurde bereits
zweimal für die Leinwand verfilmt, eine davon ist Cecil
B. DeMilles wunderbarer Klassiker 'Die zehn Gebote'.
Und Steve Hickner bemerkt: "Die Geschichte ist heute so
aktuell wie vor 2000 Jahren, und sie wird es auch nach weiteren
2000 Jahren noch sein, indem die Menschen sie immer wieder erzählen,
mit welchem auch immer existierenden Medium."
Jeffrey Katzenberg faßt zusammen: "Ich hoffe, dass das
Publikum Spaß hat, aber auch dass dieser Film sie vielleicht
dazu anregt, mehr über die biblische Geschichte zu erfahren."
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