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Cascadeur - Die Jagd nach dem Bernsteinzimmer
Der Film
Die Technik
Für die Aufnahmen auf der Landebahn wurde bei einem schwäbischen
Schrotthändler der Rumpf einer alten Antonov gekauft. Mit
einem Spezialtransporter landete er im Allgäu, wo ihn zahlreiche
Monteure und Stuntspezialisten zu einem mobilen Studio umbauten,
das auf einen LKW-Auflieger paßte. Ein im Frontbereich
festgezurrter Gabelstapler konnte sowohl das Abheben der Maschine
simulieren, als auch einen realistischen Rütteleffekt erzeugen.
Für die Fahraufnahmen wurde ein Ford Transit zu einer motorisierten
Plattform mit Kamerakran umgerüstet, um Hochgeschwindigkeitseinstellungen
zu ermöglichen. Auf derselben Plattform wurde für die
Simulation eines Tunnelfluges ein Hubschrauber befestigt und
mit laufendem Rotor in die Unterführung gefahren.
Für gefährliche Kamerastandpunkte bauten die Spezialisten
Christian Bierling und Daniel Lindlbauer extra ein Crashgehäuse
für die ARRI 435, das durchlässig genug war, um eine
Funkfernsteuerung zuzulassen. Dieses multifunktionale Gehäuse
begleitete die Crew während des gesamten Drehs und konnte
sogar, mit Rädern ausgerüstet, riskante Kamerafahrten
ausführen.
Zum Abschluß der Dreharbeiten in Venezuela ging es zu
Flugaufnahmen im Dschungel von Canaima, in die Nähe der
gigantischen Angel Falls. Um teure Hubschrauber-Mounts zu umgehen
und trotzdem nicht auf Qualität zu verzichten, wurde ein
Spezial-Gestell gebaut, mit dem der Kameramann an den Kufen festgeschnallt
werden konnte. Dies erlaubte große Bewegungsfreiheit bei
den Verfolgungsflügen durch einen Canyon.
Das Besondere am "Cascadeur" ist, daß alle Stunts
live absolviert und nicht mittels Digitaleffekten erzeugt wurden.
Die Ausstattung
Die Ausstattung hatte durch die vielen Action- und Crash-Szenen,
die das Drehbuch vorschrieb, naturgemäß am meisten
zu "leiden". Auch die Wetterlage im Sommer 1997 verursachte
viele logistische Probleme und verlangte - wieder einmal - übermenschliche
Leistungen von der gesamten Crew. Für die hervorragende
Umsetzung des ungewöhnlichen Szenenbildes hat sich ein junges
Team zusammengeschlossen: Silke Buhr, Claudia Walter, Bettina
Glier und Uwe Stanik.
Höhepunkt war das Design des Bernsteinzimmers. Fertiggestellt
wurde es in einer Allgäuer Scheune, die - natürlich
aus Kostengründen - in ein Filmstudio umgewandelt wurde.
Die Musik
Philipp Fabian Kölmel (Komponist)
Der erst 24jährige Philipp F. Kölmel aus München
schrieb und produzierte den Soundtrack zu Cascadeur. Er studierte
an der Hochschule der Künstle Berlin (HdK) Tonmeister und
ist seit Oktober 96 als Student in dem von Norbert J. Schneider
eingerichteten und geleiteten Studiengang "Komposition für
Film und Fernsehen" an der Musikhochschule München
aktiv.
Philipp F. Kölmel komponierte bisher die Musik zu Kurz-
und Studentenfilmen (u.a. für Sony Imageworks), Fernsehen
(RTL, ZDF), zu zahlreichen Advertising-Spots (Sixt, Marlboro,
Kaufhof, Kreissparkasse, Kinowelt...) und besuchte internationale
Kurse für Filmmusik in Dänemark, Berlin und Los Angeles.
Durch seine Erfahrungen als Kontrabassist und Pianist in Orchestern,
im Jazz und durch die Beschäftigung mit Musikelektronik
ist sein Hauptgebiet das Crossover von Kinosymphonik und Elementen
aus der Pop- und Elektronikmusik. Ein Klavierkonzert Kölmels
wird aktuell von der Belgischen Radiophilharmonie uraufgeführt.
Die Filmmusik zum Cascadeur stellt deshalb in Deutschland ein
Novum dar, weil sie ganz bewußt im Stil großer
Hollywoodproduktionen
konzipiert ist, um dem Genre des Abenteuer-Actionfilms voll gerecht
zu werden. Wenn sonst mit der Filmmusik eher stiefmütterlich
umgegangen wird, ist für Cascadeur ein großes Symphonieorchester
mit Chor (insgesamt über 92 Musiker) vor das Mikrophon getreten.
Eingespielt wurde die Musik vom Philharmonischen Orchester in
Prag und anschließend vom Komponisten in München mit
elektronischen Sounds und Beats angereichert. Die Musik ist in
digitaler 6-Kanaltechnik gemischt (Dolby SR digital) und ist
zum Filmstart als Soundtrack-CD im Handel erhältlich.
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