
Brot & Tulpen
Bruno Ganz mit Giuseppe Battiston
Marina Massironi mit Licia Maglietta
Silvio Soldini
Regie
Silvio Soldini wurde 1958 in Mailand geboren und besitzt durch
seine Herkunft sowohl den italienischen als auch den Schweizer
Pass. Er studierte an der New York University Film und fertigte
dort 1982 eine erste Probe seines Könnens mit Drimage,
seinem ersten Kurzfilm.
Kurz darauf kehrte er nach Mailand zurück und arbeitete
als Übersetzer und Regieassistent. In dieser Zeit drehte
er zwei weitere kurze Low-Budget-Filme in 16mm (Paesaggio
Con Figure, 1982, und Giulia In Ottobre, 1985).
1984 gründete er mit einigen Mitarbeitern seine eigene Produktionsgesellschaft:
Monogatari. Von Anfang an dabei war Luca Bigazzi, der bisher
bei allen Projekten Soldinis die Kamera führte, angefangen
bei den Dokumentarfilmen bis hin zu den Spielfilmen.
Soldinis Videoproduktion Voci Celate, die er 1986 gemeinsam
mit Bigazzi in einer Nervenheilanstalt drehte, wurde beim Festival
in Salsomaggiore als Sieger ausgezeichnet.
1989 konnte Soldini dann seinen ersten Spielfilm L'Aria Serena
Dell'ovest realisieren, der unter anderem mit dem Preis
der Jugendjury des Festivals von Locarno prämiert wurde
und großen Erfolg beim Publikum hatte. Gelobt wurde vor
allem sein dokumentarischer Stil, durch den seine Geschichte
Authentizität gewann.
Soldinis zweiter Spielfilm Un' Anima Devisa In Due (Die
gespaltene Seele) wurde 1993 beim Festival von Venedig uraufgeführt,
sein Hauptdarsteller Fabrizio Bentivoglio erhielt den "Coppa
Volpi" als Bester Männlicher Darsteller.
Der 1997 gedrehte Film Le Acrobate (Akrobatinnen)
lief auf den Festivals von Locarno und San Francisco. Valeria
Golino, die Hauptdarstellerin des Films, wurde bei den Rencontres
Internationales de Cinema in Paris und Saint-Vincent mit dem
"Grolla d'Oro" ausgezeichnet.
Brot & Tulpen ist der vierte und bisher erfolgreichste
Film des Regisseurs. Er wurde neunmal mit dem "David de
Donatello" ausgezeichnet, dem italienischen Äquivalent
zum "Oscar", u.a. als Bester Film des Jahres, für
die Beste Regie, für die Beste Weibliche Hauptrolle (Licia
Maglietta) und die Beste Männliche Hauptrolle (Bruno Ganz).
Weitere Auszeichnungen waren fünf "Bänder in Silber"
der italienischen Filmkritiker.
Soldini, der bisher im Ruhmesschatten seines sportlichen Bruders
stand, ist zufrieden: "Bisher kannte man mich immer als
den Bruder des Einhand-Seglers. Ab jetzt fragt man ihn vielleicht,
ob er einen Bruder habe, der Filmregisseur ist..."
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