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Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor. Katja und der FalkeFanny Bernth, Loris Tocci, Raimondo Guida, Simone la Vecchia, Mirko Casaburoals die Kinder
[800] [1280] Die wunderbaren jungen Darsteller aus Katja und der Falke - die Dänin Fanny Bernth und ihre italienischen Mitspieler Loris Tocci, Raimondo Guida, Simone la Vecchia und Mirko Casaburo machten mit dem Film allesamt erste Schritte als Kinoschauspieler.
Hilfreich für die kleinen Akteure war, dass ihre erwachsenen
Kollegen auf große Kamera-Erfahrung zurückgreifen
konnten und den Nachwuchsmimen nicht nur so manchen guten Tipp
gaben, sondern ihnen auch das Lampenfieber nahmen!
Keinen plüschigen Welpen, kein niedliches Kätzchen und kein großäugiges Pferdchen stellt der dänische Regisseur und Drehbuchautor Lars Hesselholdt seiner kleinen Heldin Katja zur Seite, sondern den Wanderfalken (Falco peregrinus) Kiik. Der bedient wohltuend in keiner Weise die Klischees vom tapsigen "tierischen Freund", sondern fasziniert vor allem durch seine stolze Ausstrahlung. Gerade diese fast spröde wirkende Unabhängigkeit des Tieres sorgt dafür, dass Kiik nicht ablenkt und der Fokus der Geschichte auf Katja und ihren Erlebnissen bleibt. Man kann natürlich davon ausgehen, dass Vogelkennerin Katja weiß, dass der Falke ein sagenumwobenes Fabeltier ist, ein vieldeutig interpretierbares Symbol durch Jahrhunderte und Kulturen. Laut Herders Lexikon der Symbole (1990) ist der Falke ein "sonnenhaftes, (...) himmlisches Symbol". In Ägypten galt er wegen "seiner Kraft, Schönheit und seines hohen Flugs" als göttliches Symboltier. Der Falke ist u.a. das heilige Tier des Sonnengottes Re, und der Gott Horus erscheint in der ägyptischen Mythologie oft in Gestalt eines Falken oder eines Menschen mit Falkenkopf. Ein bisschen von diesem überirdischen Funkeln hat Kiik vielleicht auch - immerhin löst er die ganze Geschichte aus: Hätte Katja ihn nicht gefunden, hätte sie ihn nicht vor dem Unwetter schützen wollen und und und... Dabei trägt Kiik selbst aktiv nur wenig zur Geschichte bei: Er ist kein "Beethoven", kein "Willy" und kein "Pauli". Er ist auf Katjas Hilfe angewiesen, denn Vögel dieser Rasse erweisen auf vielerlei Arten ihre Treue: treu ihrem Revier und treu ihrem Partner, den sie sich für ein Leben wählen. Kiik, das spürt Katja, muss wieder nach Hause in sein Revier und zu seiner Familie. Ihre Suche nach Kiik führt sie zu sich selbst. Wie ein Wanderfalke auf der Suche nach einem geeigneten Territorium ist Katja auf der Suche nach Heimat in ihrem Leben. Und weil ein Umweg manchmal der direkteste Weg ist, muss sie bis nach Italien fahren und durch vier italienische Jungs lernen, dass Freunde ruhig verschieden sein können.
Der Falke Kiik, der als Jungtier so unerfahren und hilfsbedürftig
ist, schwingt sich am Ende des Filmes bereits in große
Höhen: ein freies, schönes und stets ein wenig geheimnisvolles
Tier.
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