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Final Destination


Produktionsnotizen

Ein beharrlicher Teenager

Szene [600] [1024] Der übernatürliche Mystery-Thriller Final Destination ist ein Projekt, das von einem langjährigen Mitarbeiter des Studios erdacht wurde. Jeffrey Reddick, der auch jetzt noch als Assistent einer der Vorsitzenden der weltweiten Marketing-Abteilung arbeitet, war immer schon ein Fan des Horrorgenres. Bereits in frühen Teenagerjahren in Jackson, Kentucky, gab es für ihn nichts größeres als Filme, die beim Zuschauer eine wohlige Gänsehaut auslösen.

"Ich kann mich noch erinnern, als ich den ersten A Nightmare on Elm Street ("Nightmare", 1984) sah. Dieser Film hat mein Leben verändert. Schon davor war ich vernarrt in Horrorfilme, aber Nightmare war für mich der gruseligste und zugleich intelligenteste von allen", berichtet Reddick. Ein paar Jahre später unternahm er seinen ersten Versuch, ein Drehbuch zu schreiben.

Szene [600] [1024] Das allein ist nichts besonderes: Jährlich legen Tausende von aufstrebenden Autoren ihre Drehbücher vor und hoffen darauf, dass sie verfilmt werden. Aber nur wenige Teenager sind so hartnäckig, dass sie sich bis zum Vorsitzenden eines Studios vorkämpfen, um ihm ihren Stoff persönlich vorzulegen. Reddick tat genau das.

"Ich war ein 14-jähriger Junge in Kentucky und hatte keine Ahnung, wie man ein Drehbuch schreibt oder wie die Filmindustrie arbeitet. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich da tat, aber schließlich hatte ich eine zehnseitige Geschichte fertig, eine Fortsetzung für A Nightmare on Elm Street", erinnert er sich.

Reddick schickte sein Outline direkt an Robert Shaye, dem Vorsitzenden von New Line Cinema. Die Antwort war wenig ermutigend: ein Formbrief, der ihn davon in Kenntnis setzte, dass New Line nicht in Auftrag gegebene Arbeiten grundsätzlich nicht annähme. Weil der Junge keine Ahnung davon hatte, dass Studios für gewöhnlich nicht mit Autoren in Kontakt treten, die nicht von Agenten, Anwälten oder Managern vertreten werden, wollte Reddick die Absage nicht so einfach hinnehmen.

Szene [600] [1024] "Ich schickte Bob einen Brief, in dem ich alle New-Line-Filme auflistete, die ich gesehen hatte, und führte den Geldbetrag auf, den ich in sie investiert hatte. Ich sagte ihm, dass ich nach all der Zeit und dem Geld, das ich für sein Produkt aufgewendet hätte, das gute Recht besäße, dass er fünf Minuten seiner kostbaren Zeit opferte und sich mein Skript zu Gemüte führte. Ich hätte niemals eine Antwort von ihm erwartet. Aber er schrieb mir tatsächlich zurück, und zwar einen sehr netten, ermutigenden Brief. Ihm gefiel die Idee meiner Geschichte, aber er wies mich auch darauf hin, dass ich Zeit darauf verwenden sollte, eine Struktur zu finden. Das würde helfen, die Story noch stärker zu machen. Das fand ich irre. Ich habe den Brief immer noch."

Reddick nahm sich Shayes Ratschlag zu Herzen und schrieb mehr. Gleichzeitig blieb er in Kontakt mit den Produzenten des Studios und besuchte obendrein in Kentucky die Schule. Jahre später, während eines Besuchs in New York, sicherte er sich eine Praktikantenstelle bei New Line.

Er berichtet: "New Line bot mir einen Springerjob an. Ein paar mal arbeitete ich sogar als Aushilfe bei Bob Shaye, aber ich traute mich nicht, ihm zu erzählen, wer ich war. Eines abends waren die Produzenten bei einem Dinner versammelt, und Bob sagte, dass ihm mein Name bekannt vorkäme. Sein Assistent verriet ihm, wer ich war. Gleich am nächsten Tag schaute Bob bei mir vorbei, um mir zu gratulieren, dass ich meinen Traum, bei New Line zu arbeiten, in die Tat umgesetzt hatte. Da sähe man einmal, was man leisten könnte, wenn man es sich nur fest vorgenommen hätte, sagte er."

Fast zehn Jahre später verkaufte Jeffrey Reddick die Outline für Final Destination und wurde verpflichtet, eine erste Drehbuchfassung abzuliefern.

Zide und Perry arbeiteten mit Reddick an der Ausarbeitung des Drehbuchs. "Die Story durchlief viele Stationen. Ursprünglich standen die Figuren, die das Flugzeug vor Start verlassen und damit den Absturz überleben, in keinerlei Kontakt zu einander. Sie mussten im Verlauf der Geschichte erst zueinander finden. Wir änderten das und schufen eine Situation, in der eine Klasse von High-School-Kids im Mittelpunkt stand. Uns war es aber immer wichtig, dass die Ideen und Themen der Geschichte nicht nur diese bestimmte Altersklasse ansprechen sollten."

Zwei Mystery-Spezialisten steigen ein

Nachdem Reddick die Blaupause für den Stoff zu Papier gebracht hatte, wandte sich New Line an Glen Morgan und James Wong, um sie für Produktion und Regie zu gewinnen. Morgan und Wong hatten sich mit einer Reihe von Folgen, die sie für die Serie "Akte X" realisiert hatten, bereits einen guten Ruf als Meister für Spannung und Mystery gemacht. Das Studio schenkte den beiden vollstes Vertrauen und gab ihnen freie Hand bei der weiteren Entwicklung des Projekts.

Der Schwerpunkt der Story-Veränderungen von Morgan und Wong konzentrierte sich auf die Faszination für Leben, Tod und die Macht des Schicksals. "Ich glaube, wir alle haben schon einmal dieses unerklärliche Gefühl der Vorahnung gehabt.", sagt Wong. "In diesen Momenten glaubt man, einen Blick auf das eigene Schicksal erhascht zu haben, auf das kosmische Drehbuch, in dem wir die Hauptrolle spielen. Da stellt sich die Frage, wer der Regisseur ist."

Morgan fährt fort: "Als wir die Grundgeschichte erarbeitet hatten, machte ich eine Auflistung all der merkwürdigen, unerklärlichen Dinge, die mir in meinem Leben widerfahren waren. Einmal war ich zum Beispiel in Vancouver am Flughafen und wartete auf meinen Abflug. Da lief auf einmal über die Flughafenlautsprecher ein Song von John Denver, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Ich weiß noch, dass ich das als sehr schräg empfand. Dieses Erlebnis nahmen wir sofort in unser Drehbuch auf."

"Unser Film soll für die Luftfahrt und Flugzeuge sein, was Jaws ("Der weiße Hai", 1975) für Haie und Schwimmen war", witzelt Wong.

"In den letzten Jahren gab es im Kino eine ganze Reihe von Flugzeugabstürzen zu sehen", gesteht Morgan. "Aber wir zeigen erstmals einen kompletten Flugzeugabsturz aus der Sicht eines Passagiers in der Flugzeugkabine. Wir schneiden nichts weg."

Final Destination ist James Wongs Debüt als Spielfilmregisseur. Mit Ausstatter John Willett arbeitete er daran, dem Film einen ganz eigenen visuellen Stil zu verpassen. "Die Herausforderung bestand darin, etwas gruseliges und irritierenderes zu präsentieren, ohne dass man sagen konnte, was es ist, das einen da beunruhigt. Wir gaben uns nicht mit den offensichtlichen Möglichkeiten zufrieden, wie z. B. eigenwillige Kamerawinkel, merkwürdige Beleuchtung oder dunkle Farben, sondern suchten nach subtileren Methoden. Wir spielten mit der Perspektive, so dass Ecken beispielsweise nie 90 Grad hatten, wie es sonst üblich ist. Gegenstände sollten fehl am Platze wirken. Wenn man das konsequent durchzieht, kreiert man eine Welt, in der nichts so ist, wie es sein sollte."

"Mit den um einigen Grad verschobenen Ecken wollten wir signalisieren, dass sich die sieben Überlebenden fortan in einer Welt bewegen, die nicht mehr die ihre ist", erläutert Produzent Warren Zide. "Wir benutzen die Sets auf sehr kreative Weise, um den Gemütszustand der Hauptfiguren zu reflektieren - und schaffen so hoffentlich auch beim Publikum ein ungemütliches Gefühl."

"Von Anfang an stand für alle Beteiligten fest, dass wir keinen Slasherfilm machen wollten", betont Wong. "Wir wollten keinen Typen in einem schwarzen Umhang oder irgendein Monster, das Jagd auf ein paar Kids macht. Das hat man schon tausend mal gesehen. Alltägliche Gegenstände und Begebenheiten sollten auf diese Weise eine ganz andere, bedrohliche Bedeutung bekommen. Es geht immer weniger darum, ob die Figuren im Film sterben, sondern wie sie ums Leben kommen oder wie es ihnen gelingt, ihren sicheren Tod hinaus zu zögern. Weil unsere Grundidee darauf basiert, dass der Tod unausweichlich ist, erhält das Ganze noch eine philosophische Note."

Neben einfallsreichen Methoden, wie man eine Filmfigur ins Jenseits schicken kann, gaben sich die Filmemacher auch alle erdenkliche Mühe, mit den Namen der Figuren den Größen des Genres ihren Tribut zu erweisen. Alex' Nachname Browning bezieht sich auf Todd Browning, dem Regisseur von Freaks (1931) und Dracula (1931). Billys Familienname ist Hitchcock, und Valerie Lewton bezieht sich auf Val Lewton, zu dessen Arbeiten Cat People ("Katzenmenschen", 1942) und I Walked with a Zombie ("Ich folgte einem Zombie", 1943) gehören.

Casting

Devon Sawa spielt die Hauptrolle. Sein Alex Browning ist ein junger Mann, dessen Vorahnungen sein gesamtes Leben auf den Kopf stellen. "Devon hat eine Jedermann-Qualität, die einen mit ihm fühlen lässt", meint Wong. "Er wirkt nicht allzu selbstsicher. Er ist vielmehr ein ganz normaler Junge, der im Verlauf des Films zum Helden heranwächst."

"Anfangs ist Alex ein sehr unauffälliger Typ", sagt Sawa. "Er und sein Freund Tod gehören nicht gerade zu den beliebtesten Kids der Schule. Aber sie haben ihre eigene Sache am laufen. Nachdem das Flugzeug abstürzt, verändert sich ihre Welt grundlegend. Menschen sterben wie die Fliegen, und das FBI beobachtet ihn, während er herauszufinden versucht, nach welchem System der Tod arbeitet. Er will nur wissen, wie man dem Tod immer einen Schritt voraus sein kann."

"Wonach wir bei der Besetzung ganz besonders suchten", erklärt Morgan, "waren Schauspieler, die die ganz feinen Subtilitäten und Nuancen spielen konnten. Jene Dinge also, die man als Darsteller nicht sagt oder tut, die eine Figur aber richtig spannend machen. Sowas geht einem unter die Haut und jagt einem Angst ein."

Die weibliche Hauptrolle ging an Ali Larter, die als Clear zu sehen ist, eine eigenwillige junge Frau, deren Individualität und Intelligenz sie zu einer Einzelgängerin haben werden lassen. Clear ist die einzige Person an Bord, die Alex' Vorahnung ebenfalls spürt, was sie nach dem Crash zu Freunden werden lässt. Sie sagt: "Der Film zeigt, wie schnell sich Menschen gegen andere wenden, wie schnell sie anderen Schuld an Ereignissen geben, wenn sie Angst haben. Aber es geht auch darum, dass man seinen Intuitionen und sich selbst vertrauen soll."

Kerr Smith spielt den Klassenkamerad Carter, der Alex' Theorien über die verschlungenen Wege des Schicksals als Blödsinn abtut. Smith gehört seit September 1998 zum Ensemble der Serie "Dawson's Creek".

"Carter ist ziemlich genau das Gegenteil von Jack", meint Smith. "Er ist ein Schlägertyp, der seine Energie aus seinem Zorn und seit dem Absturz auch aus seiner Angst zieht. Er hat den Eindruck, sein Leben sei außer Kontrolle geraten, und damit kann er überhaupt nicht umgehen."

Final Destination ist Kerr Smith' erste Filmarbeit. Vor allem die Arbeit vor der Green Screen, wenn es darum ging, die Effektszenen zu drehen, empfand er als Herausforderung. "Da muss man seine Vorstellungskraft ganz schön anstrengen", lacht er. "Aber es hat mir großen Spaß gemacht. Es war lustig."

Kristen Cloke sieht man als Lehrerin Valerie Lewton, die sich freiwillig anbietet, mit den Kids die Maschine nach Paris nicht zu besteigen. Sie lernte Wong und Morgan kennen, als sie eine Hauptrolle in der Serie "Space: Above and Beyond" hatte. Außerdem arbeitete sie mit den beiden bereits an "Millennium".

"Als Schauspieler kann ich gewisse Orte nur erreichen, wenn man mich wissen lässt, wo er sich genau befindet.", sagt Cloke. "Jim beherrscht das perfekt. Die Tatsache, dass er eine Szene erst dann für abgedreht erklärt, wenn er wirklich genau das hat, was er sich in den Kopf gesetzt hat, gibt mir die Sicherheit, die es mir erlaubt zu experimentieren und neue Ideen auszuprobieren."

Valerie Lewton ist die einzige Erwachsene, die den tragischen Flugzeugabsturz überlebt, und leidet unter immer größeren Ängsten und Depressionen, bis der Tod ihr endgültig auf die Schliche kommt. Sie erklärt: "Am Anfang scheint Valerie alles bestens unter Kontrolle zu haben. Sie ist stark und pfiffig. Nach dem Crash verliert sie jedoch den Faden, mehr als die sechs überlebenden Kids. Die Veränderung ist drastisch und extrem. Ich musste erst einmal die Psychologie verstehen, wie sich ein Mensch so schnell so dramatisch verändern kann."

Valerie Lewton hat immer im gleichen Haus gelebt. Es ist das Haus, in dem sie aufgewachsen ist. Hier fühlt sie sich geborgen, aber nach dem Crash gibt es auch dort keine Sicherheit mehr. "Alex lässt sie dem Tod ins Auge blicken", sagt die Schauspielerin. "Das erschüttert sie. Sie glaubt, sie hat die Kontrolle über ihr Leben verloren."

Seann William Scott spielt den Klassenclown Billy, dessen Geblödel dazu führt, dass man ihn aus dem Flugzeug schickt, bevor es abheben kann. "Billy ist die Art von Typ, der immer alles laut sagt, auch wenn das Timing denkbar schlecht dafür ist. Er ist so etwas wie ein Außenseiter", sagt Scott.

Amanda Detmer sieht man als Carters Freundin Terry, die allem zustimmt, was Carter sagt - aber nur bis zu einem gewissen Punkt. "Am Anfang des Films erscheinen sie und Carter wie das perfekte Pärchen", beschreibt Amanda ihre Rolle. "Terry scheint vollkommen damit zufrieden zu sein, immer einer Meinung mit ihm zu sein und möglichst wenig Wellen zu schlagen. Aber der Stress der Ereignisse geht auch an ihrer Beziehung nicht ohne Folgen vorüber. Das fördert eine ungeahnte Stärke in ihr", äußert sich die Schauspielerin.

Chad E. Donella ist schließlich als Tod, Alex' besten Freund, zu sehen. "Ich glaube ans Schicksal", sagt Donella. "Man wird auf diese Welt geschickt, um einige Aufgaben zu erfüllen und wird dann früher oder später wieder abberufen. Das kommt ganz auf den bestehenden Plan an."




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