Being John Malkovich
Die Etage 7 1/2.
Spike Jonze
Regie
Being John Malkovich ist das Spielfilmdebüt des
29jährigen Amerikaners Spike Jonze. Zuvor hatte er ausschließlich
Musikvideos, Kurzfilme und Dokumentationen inszeniert.
Jonze kam 1969 als Adam Spiegel in dem kleinen Ostküstenstädtchen
Bethesda zur Welt. Schon als kleiner Junge schlüpfte er
gerne in das Image von anderen, gibt sich mal als Sohn des Musikers
Wesley Willis aus oder nennt sich Ralph Sigmond-Rupaul.
Ein Anruf von Andy Jenkins führte ihn nach Los Angeles.
Jenkins ist gemeinsam mit Mark Lewman Herausgeber des BMX-Magazins
"Freestylin". Jonze fotografiert für sie, arbeitet
aber auch für andere Magazine aus der Biker-Szene wie "BMX
Action", "Homeboy", "Big Brother", "Transworld
Skateboarding" oder "Poweredge Magazine".
Anfang der 90er Jahre drehte er sein erstes Skateboard-Video
und versucht sich in der Band "Racecar" als Sänger
und Gitarrist.
Doch die Musikkarriere währte nicht lange. Spike Jonze
wird Teilhaber an der Firma "Girl Skateboards" und
inszeniert gemeinsam mit Mark Gonzales eine 30minütige Dokumentation
über die Mannschaft der blinden Skateboarder.
Sein Regie-Erstling erregt das Aufsehen der Schiffsbaufirma
"MPR" in Marina del Rey, die Jonze den Auftrag erteilt,
eine Reihe von Industriefilmen herzustellen. Als er dafür
eine interessante Kombination aus visueller Gestaltung und zeitgemäßer
Musik erfindet, wird die Musikindustrie auf ihn aufmerksam, die
ihn engagiert, Musikvideos zu drehen. Damit gewinnt er eine Reihe
von renommierten Preisen. So erhält sein Video "Sabotage",
das 1994 für die Beastie Boys entstand und zu einer Parodie
auf die Polizeiserien der 70er Jahre wurde, Lobeshymnen von den
Kritikern und gleich mehrere Auszeichnungen.
In der Folgezeit arbeitet Spike Jonze mit Musikern wie Bjork,
The Pharcycle, Fat Boy Slim, Puff Daddy, Daft Punk, R.E.M. und
Sean Lennon & Weezer. Vielfach erhielt er MTV Music Awards
für seine Leistungen.
Neben Musikvideos inszenierte Jonze auch eine Reihe von Werbespots
für Kunden wie Nike, Coca-Cola, Lee Jeans, Sprite oder Nissan.
Weitere Aufträge kamen von Firmen wie Nintendo, Converse
oder HBO. Erfahrungen beim Spielfilm machte er als Statist bei
David Finchers Spielfilm "The Game".
Seit dem Sommer 1999 ist Spike Jonze mit Sofia Coppola, der
Tochter des berühmten Regisseurs Francis Ford Coppola, verheiratet.
Sofia spielte im dritten Teil des "Paten"
eine der Hauptrollen.
Sein Spielfilmdebüt "Being John Malkovich"
wurde beim 25. Festival des unabhängigen amerikanischen
Films in Deauville mit dem Großen Preis ausgezeichnet.
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