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Gefühl und Verführung
Jeremy Irons
als Alex Parrish
Die Figur des todkranken Bühnen-Autors Alex
ist eine Paraderolle für den britischen Oscar-Preisträger
Jeremy Irons. Very british, sehr exaltiert, ein Mann, dem die exzessive
Lebenserfahrung in jede Falte seines markanten Gesichtes geschrieben
ist.
Über die Rolle merkt Irons an: "Alex ist
ein Stückeschreiber, der an Leukämie erkrankt ist und
seine letzten Tage auf dieser Welt bei seinen Freunden in der
Toskana verbringt. Hier trifft er das Mädchen Lucy, das ihn
zu seinem Vertrauten macht. Zum einen ist dies wohl sein letzter
Flirt, zum anderen fasziniert ihn als Schriftsteller natürlich
die ungewöhnliche Aufgabe, die sie sich selbst gestellt hat."
Geboren wurde Jeremy Irons 1948 auf der englischen
Isle of Wight. Er besuchte zunächst ein Internat in Dorset,
wirkte nach seinem Schulabschluß als Bühnen- und Sozialarbeiter
und begann dann eine zweijährige Schauspiel-Ausbildung am
Old Vic Theatre in Bristol. Irons' schauspielerische Laufbahn,
die mit einem Engagement am Old Vic begann, wurde immer wieder
von kleinen Intermezzi im "wirklichen Leben" unterbrochen.
So konnten ihn Londoner vor seinem 1980er Filmdebüt in der
Tänzer-Bio "Nijinsky" als Hausmeister und Gärtner
buchen oder ihn als Straßenclown bewundern. Der Durchbruch
für den charismatischen Charakter-Darsteller kam 1981 mit
einer TV-Serie. Für seine Interpretation des Militaristen
Charles Ryder - Hauptfigur aus Evelyn Waughs gleichnamigen Roman
"Wiedersehen in Brideshead" wurde er gleich mit zwei
Preisen ausgezeichnet: dem britischen Oscar äquivalent Emmy
und einem Golden Globe.
Im internationalen Kino konnte man Irons seither
in einer Reihe von Meisterwerken bewundern: In der Literaturverfilmung
Die Geliebte des französischen Leutnants, in der er
einer mysteriösen Frau verfiel; in Volker Schlöndorffs
Marcel-Proust-Adaption Eine Liebe von Swan; in David
Cronenbergs Die Unzertrennlichen porträtierte er kongenial
zwei in Haßliebe verbundene Zwillingsbrüder; und für
seine Darstellung des Claus von Bülow in Barbet Schroeders
Tatsachen-Verfilmung Die Affäre der Sunny von B.
wurde er mit dem Oscar gekrönt.
In jüngster Vergangenheit konnte der bekennende
Kettenraucher, der wie kein anderer distingiert-gebrochenen Oberklassen-Vertretern
ein menschliches Gesicht zu geben weiß, besonders in folgenden
Produktionen beeindrucken: Louis Malles Verhängnis,
in dem Irons eine obsessive Beziehung mit Juliette Binoche eingeht;
Bille Augusts Familiensaga Das Geisterhaus, die auf einem
Roman der chilenischen Bestseller-Autorin Isabel Allende basiert;
und zuletzt an der Seite von Bruce Wills im dritten Teil des
Action-Sequels Stirb langsam .
Irons, dessen darstellerischer
Werdegang auch Engagements bei der Royal Shakespeare Company und
am Broadway umfaßt, ist in zweiter Ehe mit seiner Gefühl
und Verführung-Kollegin Sinead Cusack verheiratet und
hat zwei Söhne. Als nächstes wird er neben Melanie Griffith
in Adrian Lynes Film-Version des Skandairomans Lolita zu
sehen sein.
Filmographie:
- 1980 NIJINSKY
- 1981 DIE GELIEBTE DES FRANZÖSISCHEN LEUTNANTS
- 1982 SCHWARZARBEIT
- 1992 BETRUG
- 1983 EINE LIEBE VON SWANN
- 1983 DIE WILDENTE
- 1986 MISSION
- 1988 DIE UNZERTRENNLICHEN
- 1989 DANNY, DER CHAMPION
- 1989 A CHORUS OF DISAPPROVAL
- 1989 AUSTRALIA
- 1990 KAFKA
- 1991 DIE AFFÄRE DER SUNNY VON B.
- 1992 WATERLAND
- 1992 VERHÄNGNIS
- 1993 DAS GEISTERHAUS
- 1993 M. BUTTERFLY
- 1994 STIRB LANGSAM - JETZT ERST RECHT
- 1994 KÖNIG DER LÖWEN
- 1996 GEFÜHL UND VERFÜHRUNG - STEALING BEAUTY
- 1996 LOLITA
- 1996 JEREMY IRONS
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