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Die Putzfraueninsel
Produktionsnotizen
Seine heiter - melancholistische Komödie Die Putzfraueninsel
umschreibt Regisseur Peter Timm selbst als "gefühlvollen
Film um Gefühle" . Im Mittelpunkt steht die forsche
25jährige Irma, die in ihrem Leben noch nie Verantwortung
übernommen hat, weder für andere noch für sich
selbst. Sie schlägt sich mit verschiedenen Jobs und verschiedenen
Lovern durch; sie lebt nur für den Augenblick. Mit Weinsorten
und -jahrgängen kennt sie sich besser aus als mit Gefühlen.
Doch ihr Leben ändert sich, als sie der alten Nelly das Leben
rettet. Irma ist fasziniert, daß die engagierte Frau im
Krieg ihr eigenes Leben für das von Juden riskierte, die
sie versteckte - und merkt gar nicht, daß sie selbst eben
eine ähnliche Heldentat vollbracht hat. In der hedonistischen
Irma regen sich tiefe Gefühle für die alte Frau, und
eine Sehnsucht nach Ruhe, Geborgenheit und Freundschaft durchbricht
die mit coolen Sprüchen aufgemotzte Oberfläche des Girlies.
Es waren die zögernd artikulierte Sehnsucht und das vorsichtige
Annähern zweier Generationen, die Peter Timm an Milena Mosers
Erfolgsroman "Die Putzfraueninsel" faszinierten, als
er das Buch vor zwei Jahren entdeckte. Eines der größten
Defizite unserer Gesellschaft, daß nämlich die Elterngeneration
kaum Zeit und Verständnis für die Bedürfnisse ihrer
Kinder hat, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt ist,
den Lebensstandard zu sichern, sieht er in der Geschichte dieser
ungewöhnlichen Freundschaft unterhaltsam
und zugleich einfühlsam illustriert.
Timm reizte vor allem, die grundlegende Erkenntnis des Romans
auf die Leinwand zu transportieren: Daß es manchmal eines
ganz außergewöhnlichen Ereignisses bedarf, damit wir
zu uns selbst finden können. "Im Außergwöhnlichen
offenbart sich dabei immer auch das Brutale des Gewöhnlichen.
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