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Peanuts

ULRICH MÜHE spielt Jochen Schuster


ULRICH MÜHE 18KB JPEG

Ulrich Mühe wurde am 20. Juni 1953 in Grimma (Sachsen) geboren. Von 1960-1970 besuchte er die Polytechnische Oberschule in Grimma, von 1970-73 Abitur mit Berufsausbildung als Baufacharbeiter, anschließend folgte der Wehrdienst. Ab 1975 absolvierte er ein Studium an der Theaterhochschule "Hans Otto" Leipzig; während der Ausbildung spielte er in kleineren Rollen (Schüler in "Faust") am Städtischen Theater Karl-Marx-Stadt, das ihn nach dem Abschluß 1979 engagierte. Er debütierte als Lyngstrand in "Die Frau vom Meer", spielte u.a. Eugene Gant in Thomas Wolfes "Schau heimwärts, Engel", Sasportas in Heiner Müllers "Der Auftrag", Eilif in Brechts "Mutter Courage und ihre Kinder". Inszenierungen des Regisseurs Piet Drescher von "Kabale und Liebe" (1979, Ferdinand), "Faust I" und "Faust II" (acht Rollen) wurden auch für das Fernsehen aufgezeichnet.

Heiner Müller holte ihn 1982 für seine Inszenierung von "Macbeth" als Gast an die Volksbühne nach Berlin. Im August 1983 wurde Mühe Mitglied des Ensembles des Deutschen Theaters. Zur Wiedereröffnung der Kammerspiele spielte er den Osvald Alving in Ibsens "Gespenster" (1983, R: Thomas Langhoff). Der wandlungsfähige und in Beherrschung von Sprache und Körper hoch artistische Mühe steigt schnell zum Star des Ensembles auf. "Dabei ist er kein Held klassischer Masse. Da ist ein zarter Körper, der beherrscht wird mit Konzentration und Disziplin. Da ist ein sensibler Kopf, Augen, die fragen, bannen, irrlichtern. Die eine Kamera verführen, sie allein sprechen zu lassen, wo das Theater den ganzen Körper fordern muß. Da ist in allem eine Wachheit, eine Klugheit, Wissen um das eigene Talent, die dieser unruhige, andere bewegende Zeitgenosse ausstrahlt" (Seyfarth, 1989). Er spielte in Klassiker-Inszenierungen Friedo Solters: "Egmont" (1986), Sigismundis in Calderons "Das Leben ein Traum" (1985), die Titelrolle in Lessings selten gespieltem "Philotas" (1988) und den Patriarchen in "Nathan der Weise" (1988).

1985 war er der Clown Lancelot in "Der Kaufmann von Venedig" (R: Langhoff), spielte Boulevard neben Michael Gwisek in Wildes "Bunbury" als Dandy Algernon Moncrieff oder als Gast den Friseur Mandelstam in Sternheims "Die Hose" (R: Fritz Marquardt, Bühne das Ei im Friedrichstadtpalast).

Wiederholt arbeitete er mit Heiner Müller zusammen. 1988 bestritt er in der aufsehenerregenden Inszenierung von "Der Lohndrücker" mit Johanna Schall das Zwischenspiel "Der Horatier", war ein eifriger Reporter und schließlich der Arbeiter und Saboteur Stettiner. "Die Hamlet-Maschine" rezitierte Mühe 1988 bei einem Müller-Festival in West-Berlin. Höhepunkt der Zusammenarbeit wurde die Titelrolle im 8stündigen Theatermarathon "Hamlet/Hamletmaschine" im März 1990.

Im Sommer 1990 debütierte Ulrich Mühe bei den Salzburger Festspielen und erfuhr einen großen Erfolg als König Alfons in Grillparzers "Jüdin von Toledo". Seitdem arbeitete Ulrich Mühe vermehrt in Österreich. In der Regie von Claus Peymann entstanden so die Titelrollen in Goethes "Clavigo" 1992 und Ibsens "Peer Gynt" (1994). Mit Susanne Lothar und Dieter Giesing (Regie) brillierte er in der deutschsprachigen Erstaufführung von David Mamets "Oleanna" am Akademietheater. Wieder in Salzburg, nach einer "Trakl"-Lesung 1993, übernahm er 1995 den Teufel in "Jedermann".


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