kinoweb



Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Unter der Milchstrasse


Produktionsnotizen

1990 las ein namhafter deutscher Filmregisseur das Drehbuch des damals 24jährigen M. X. Oberg und erklärte euphorisch, den Stoff selbst zu produzieren. Nachdem er das kleine Budget relativ schnell aufgetrieben hatte, entschied er jedoch, zunächst seinen eigenen Film zu drehen. Die Milchstraße wurde erst für ein Jahr auf Eis gelegt und dann, 1991, einem Zusammenschluß aus DEFA-Regisseuren übertragen. Die wiederum zerstritten sich mit einer Sendeanstalt, so daß 1992 schließlich das komplette Budget an zwei renommierte Münchner Produzenten abgetreten wurde.

Die hohe Inflation innerhalb dieser zwei Jahre zwang sie zu der grandiosen Entscheidung, den Film 1993 in litauischen Studios zu drehen. Als erstes westliches Team traf man dort auf optimale Arbeitsbedingungen und äußerst liebenswerte Menschen. Leider wurde die Produktion von Schicksalsschlägen verfolgt. Der bereits engagierte Schauspieler Alfred Edel wollte mit seiner Frau im Schlafwagen nach Königsberg zu den Dreharbeiten anreisen. Visum und Tickets wurden besorgt. Dann starb er, nur wenige Tage vorher. In seinem Angedenken wurden dem Team die Probeaufnahmen mit ihm vorgeführt. Immer wieder.

Zu einem weiteren massiven Einschnitt im Ablauf führte eine litauische Spezialität, die wörtlich übersetzt "gefüllte Täubchen" heißt. Nach den ersten Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung mußten sich das Team und die Schauspieler den Magen auspumpen lassen. Danach wurde weiter gedreht.

Währenddessen haben die Produzenten in Deutschland Konkurs angemeldet. Die Filmarbeiten sollten mittendrin abgebrochen werden. Zwei Filmbüros retteten das Projekt in letzter Minute. Ein deutscher Kameraassistent, der für die Dreharbeiten in Italien verpflichtet wurde, verschwand eines Nachts spurlos aus seinem Hotel, ohne Gepäck, und gilt bis heute als vermißt!

1994 war dann das Jahr der Banken und Konkursverwalter: Das belichtete Film-Material lagerte in mehreren Berliner Kellern und mußte ein Jahr auf die Rechte-Klärung und Freigabe warten. Drei Tage vor dem MaxOphüls-Festival im Januar 1995 konnte der Film dann gemischt und kopiert werden. Hier gewann er den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten. Wir freuen uns, Ihnen den Film nun - im Sommer 1996 - zu präsentieren.


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]