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Independence Day


Produktionsnotizen


  • Drehorte
  • Kamera
  • Militärbasis
  • Modelle

    Drehorte

    Szene Die Dreharbeiten von Independence Day begannen in Manhattan, danach zog die Crew weiter nach Nevada/Utah und kam schließlich nach Los Angeles. Während der brütenden Hitze im August wurde in Manhattan, von der Manhattan Bridge, über die Wall Street bis hin nach Soho, ein sorgfältig überwachtes Inferno entfacht. Für diese Szenen wurden 300 Statisten und unzählige Autocrashs benötigt. Emmerich filmte die Reaktion der Stadt auf die außerirdischen Besucher. Die über New York schwebenden Raumschiffe wurden erst später mit Hilfe des Computers einkopiert.

    Die Filmcrew fuhr danach weiter nach Wendover, Utah, und wechselte von den berühmten Bonneville Salz-Ebenen zum Flughafen von Wendover. Die Überbleibsel eines uralten Sees bestehen aus 45.000 Morgen kristallisiertem Salz und wirken wie ein riesiger Ozean mit einem Horizont blauer Berge. Das war der natürliche Schauplatz vieler Szenen. Eine der eindrucksvollsten Einstellungen zeigt, wie Will Smith als Kampfpilot Captain Steve Hiller eine ganze Armee von Flüchtlingen in eigenen, nichtmilitärischen Fahrzeuge durch die Wüste führt. Während 150 Winnebagos und Wohnmobile durch die Salzwüste auf die Kameras zuratterten, postierten sich die Produktionsassistenten vor ihnen in einer Reihe auf und gaben der näherkommenden Horde Zeichen.

    Szene Das Stammpersonal der Winnebagos wechselte mit der Crew zum Flughafen von Wendover. Sie breiteten sich über den Asphalt aus, und es entstand ein wahrhaftiger Trailer-Park, der aus den Einwohnern von Wendover bestand, die einen Wohnwagen besaßen und bei dem Film als Statisten mitmachen wollten.Sie bildeten den Hintergrund für einen der aufregendsten Stunts des Films. Emmerich, der sehr eng mit dem Stunts und Special-Effects-Team zusammenarbeitete, wollte einen monströsen Kampf inszenieren, bei dem die Alien-Angreifer das Trailer-Camp unter sich bombardieren. Er suchte sich verschiedene strategisch geschickte Orte im Himmel aus, wo die Raumschiffe auftauchen sollten. Von diesen Punkten ausgehend berechnete Special Effects-Supervisor Clay Pinney, wo die Explosionen stattfinden sollten.

    Er sorgte für 18 gigantische Feuerausbrüche, die mit rhythmischer Präzision in den Himmel steigen mußten, während 25 Stuntmen herumrannten und sich zu Boden warfen, weil präparierte Jeeps und Wohnwagen um sie herum in die Luft gingen. Vor ihnen, außerhalb der Gefahrenzone, stürzte eine Armee von 470 Statisten aus ihren Wohnwagen und rannte auf die Kamera zu.

    Als die Produktion wieder nach Los Angeles zurückkehrte, galt es, eines der ersten Hindernisse zu überwinden, eine sehr sorgfältig ausgearbeitete Szene, in der die UFO-Gläubigen versuchen, mit den Außerirdischen, die mit ihren Raumschiffen auftauchen, Kontakt aufzunehmen. Emmerich übernahm das Kommando über neun Wolkenkratzer in Downtown L. A.. Mehrere Helikopter mit Kameras an Bord flogen über die Hochhäuser, auf denen die UFO-Anhänger ihre Transparente schwangen und ihre Zeichen in den Himmel schickten, wo später das riesige, unheilvolle Alien-Raumschiff erscheinen sollte.

    Diese Szene war wie viele andere eine große Herausforderung, da die Trickeffekte erst später einkopiert wurden und Emmerich die Aufgabe hatte, zwei Filme auf einmal zu inszenieren: Erstens mußte er sich anstrengen, den Schauspielern zu erklären, daß da oben im momentan völlig leeren Himmel, ein gigantisches Raumschiff schwebt, das Tod und Verderben bringt. Zweitens war er gezwungen, immer solche Positionen und Einstellungen zu wählen, in die das nichtexistierende Schiff eingepaßt werden konnte. Das alles hatte er ständig im Hinterkopf und manchmal filmte er auch aus anderen Perspektiven, damit die Special-Effects-Abteilung eine Alternative zur Verfügung hatte.

    Szene Während Emmerich mit seinen Hauptdarstellern und der First Unit unterwegs war, arbeiteten viele andere Teams gleichzeitig in allen Teilen des Landes. Die Second Unit-Crew, die von Dean Devlin und dem Co-Produzenten Peter Winther geleitet wurde, filmte Explosionen und Unfälle, Stunts und Special Effects und verschiedene Panik-Szenen in Washington D.C., Wendover und Los Angeles. Im Hughes Airport erschuf das Art-Department eine ganze Horde von Aliens, die Sets des Weißen Hauses, die schaurige Inneneinrichtung der Militärbasis und das flugzeughangargroße Raumschiff. Dem stellte die Modellabteilung ein ganzes Geschwader kleiner Raumschiffe, sowie eine Flotte Flugzeuge und eine Unzahl von Miniatur-Straßen entgegen. Einige dieser Modelle waren für die computergesteuerten Motion-Control-Aufnahmen bestimmt, andere nahmen ein "böses" Ende in der Abteilung für Pyroeffekte. Bis zu sieben Teams arbeiteten gleichzeitig, inklusive der First und Second-Unit, der Pyro-Abteilung und bis zu drei Motion Control-Teams.

    Kamera

    Emmerich genoß seine sechste Zusammenarbeit mit Karl Walter Lindenlaub, seinem Kameramann. Lindenlaub filmte Independence Day im Super-35-Millimeter Breitwandformat. Gegenüber den anamorphotischen Linsen, die auch Breitwandbilder erzeugen, hat Super-35-Millimeter den Vorteil, daß es den Bildhintergrund nicht verkleinert. Auf diese Weise konnte Emmerich die weitreichenden Hintergründe von Utah und die von panischen Menschen bevölkerten Straßen von Manhattan aus der richtigen Perspektive filmen und hatte trotzdem noch genügend Raum, um nachträglich Effekte, wie ein schwebendes Raumschiff, hinzuzufügen. Lindenlaub verwendete zudem Spezialfilter, um die Farben der Utah-Wüste in all ihrer Schönheit einzufangen: Vom blendenden Weiß der Salzebenen, über die purpurroten Berge, bis hin zum türkisfarbenen Himmel.

    Die Farbgebung seiner Bilder ist für Lindenlaub von besonderer Bedeutung, speziell beim Dreh der Innenaufnahmen im Hughes Airport in Los Angeles, welcher der Independence Day-Crew als Studio diente. Hier wurden auch die Sets für die streng geheime Militärbasis gebaut, die das Zentrum des Films bilden.

    Militärbasis

    Da die U.S. Regierung nach wie vor darauf beharrt, daß es keine solche Basis gibt, in der außerirdisches Leben erforscht wird, hatten Lindenlaub und die Produktions-Designer Patrick Tatopoulos und Oliver Scholl viel künstlerische Freiheit und konnten sich eine eigene Version dieses Gebäudes ausdenken. Das Innere der Basis, ein langer, antiseptischer Korridor voller Computer und überirdisch erscheinender Artefakte, war eines der Schaustücke des Films. Ebenso, wie die lange Halle, die zu einem großen Fenster führt, das den Blick auf einen riesigen Bunker freigibt, in dem sich ein erbeutetes Raumschiff befindet. Diese außerirdische Flugmaschine füllte im wahrsten Sinne des Wortes einen der Hangars auf dem Hughes-Airport aus. Mit Hilfe von Mörtel, Holz und Sand wurde dieser Hangar in eine streng geheime Forschungsstation verwandelt. Diese trickreiche Mixtur erschuf den Eindruck, als seien die Wände aus Beton.

    Modelle

    Szene Die Modell-Abteilung wurde geleitet von Mike Joyce, der für die Miniaturbauten in Batman Forever verantwortlich war. Er begann seine Arbeit im Mai 1995 und beendete sie erst nach fast einem Jahr. Laut Devlin stellt Independence Day, was die Verwendung von Modellaufnahmen angeht, alle bisherigen Filme in den Schatten. Über ein Jahr arbeiteten vier Kameracrews täglich an den Miniaturtricks. Dieser enorme Gebrauch von Miniatureffekten war beabsichtigt. "Wir brachten all das mit ein, was wir in den letzten Jahren gelernt hatten. Wir hoffen, daß die Special Effects alles in den Schatten stellen, was wir bisher gemacht haben. Unser Ziel war es, bis an die Grenzen des Machbaren zu gehen, mit Hilfe modernster Technologie und altbewährter Tricks. Neben digitaler Bildbearbeitung und -animation benutzten wir auch völlig einfache Effekte wie Flugzeugmodelle, die an Drähten befestigt waren. Diese Mixtur aus High-Tech-Special Effects und traditionellen Tricks, erlaubte es jeder unserer Abteilungen, originelle Lösungen anzubieten. Ich glaube, wir können mit Tricks aufwarten, wie sie nie zuvor zu sehen waren.

    Einige der Effekte waren spektakuläre Explosionen, die wirklich gezündet wurden. Es war reine Handarbeit der Modell- und der Pyrotechnik-Abteilung. Erstere wurde von Mike Joyce geleitet, letztere von Volker Engel und Doug Smith, überwacht von Pyro-Altmeister Joe Viskocil. Das Drehbuch von Independence Day verlangte die Zerstörung zahlreicher Städte, hervorgerufen durch die außerirdischen Besucher, die keine Gefangenen machen wollen und nur die Weltherrschaft im Sinn haben. Eine der beliebtesten Verwüstungsmethoden der Aliens wurde von den Filmemachern als "Zerstörungswelle" bezeichnet, ein gigantischer Feuerwall, der ganze Städte ausradieren kann. Diese Aufnahmen waren nur einige von vielen, für die Modelle benötigt wurden.

    "Als ich das Drehbuch las und wir Modelle in die Luft sprengten, war mir klar, daß die Miniatureffekte für zwei Filme ausgereicht hätten", erinnert sich Joyce. "Es wurden ganze Städte, Alien-Raumschiffe, Helikopter, Kampfflugzeuge gebaut, alles, was man sich vorstellen kann. Wir gingen an die Grenze dessen, was man mit Miniaturen machen kann.

    Szene Die Kombination verschiedener Elemente wie Modelltricks, realer Aufnahmen von Schauspielern und Computereffekte erforderte ein präzises Zusammenwirken. Schauspieler wurden vor einer Blue Screen aufgenommen, dann mit den Aufnahmen explodierender Miniaturgebäude kombiniert. Bilder von Miniatur-Jets und Raumschiffen wurden mit Rückprojektionen eines Wüstenhorizonts und mit Aufnahmen von Schauspielern in F18-Flugzeugen zusammengemischt. (Diese originalgetreuen Jets waren an Spezialhalterungen befestigt, mit Hilfe derer das Rütteln und Schwanken eines echten Flugzeuges imitiert werden konnte.) Die Großaufnahmen von den Schauspielern wurden unterschnitten mit den Totalen von F18-Modellen, die mit Überschallgeschwindigkeit durch die Luft jagen. Alle verschiedenen Bereiche wie First- und Second-Unit, Special Effects-, Motion Control- und Modell-Abteilung, mußten ihre Arbeit genauestens koordinieren, um ein perfektes Zusammenspiel aller verschiedenen Komponenten zu gewährleisten.

    Für die aufwendigen Special Effects-Arbeiten engagierte Emmerich nicht nur altgediente Hollywood-Profis, sondern auch Newcomer aus Deutschland. Als Trick-Supervisor nahm er beispielsweise Volker Engel unter Vertrag, der zuvor einen Lehrjob an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg hatte. Für Emmerich realisierte er bereits die Effekte von Moon 44 und spezielle Tricks von Universal Soldier. Bei Independence Day gab ihm der Regisseur in der Auswahl seines Trickteams freie Hand und so entschloß sich Engel, einige talentierte Studenten der Filmakademie mit nach Hollywood zu nehmen. Anna Förster und Phillipp Timme arbeiteten als Kameraleute für die visuellen Effekte, während Hartmut Engel, Benedikt Niemann und Conny Fauser die digitalen Effekte realisierten. Sie konnten mühelos in das amerikanische Team integriert werden.

    Emmerich und Devlin achteten trotz des gigantischen Umfangs der Trickarbeiten stets darauf, daß alles, was an Effekten geboten wird, immer der Story und den Charakteren dient.

    "Die Modelltricks, die Computereffekte und die Stunts", so Devlin, "können noch so gut sein. Wenn es keine glaubwürdigen, sympathischen Charaktere und keine packende Story gibt, sind sie völlig nutzlos." Auch Emmerich meint, daß jeder der Charaktere extrem wichtig für die Geschichte ist und eine entscheidende Rolle für das Endergebnis spielt. "Der Zuschauer soll mit ihnen mitfühlen und miterleben, wie es ist, dem ultimativen Desaster ins Auge zu blicken. Er soll erfahren, wie sie ihre kleinen Alltagsprobleme über Bord werfen, um diese eine große Gefahr zu meistern."


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