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Honigmond


Szene JPEG 26K Szenenfoto

Produktionsnotizen

Aus einem Gespräch mit dem Regisseur Gabriel Barylli

Könnte man sagen, daß nach ihrem Film Butterbrot jetzt der Film Honigmond die Frauenversion der eigentlich selben Geschichte zeigt?
Nein, es ist mehr. Es ist eine Antwort. Butterbrot war die Sicht der Welt aus unserer Perspektive, ein reiner Männerfilm. Honigmond versucht, das Spiegelbild zu sein, also eine darüber noch hinausgehende Antwort. Was der Film eigentlich zeigt, ist die Verwandlung von drei Frauen aus ihren Rollen, die sie glauben spielen zu müssen, hin zu den Menschen, die sie eigentlich wirklich sind - die Entpuppung von drei Frauen.

Und welche Rolle spielen die Männer dabei
Wir sind das Treibmittel in diesem Kuchenteig. Die Männer spielen den Katalysator. Sie sind dafür verantwortlich, daß diese drei Frauen aus ihren Rollen zu Hundert Prozent heraustreten und eine Entwicklung zu sich selbst hin durchmachen.

Wieweit lassen sie zu, daß ein Schauspieler von sich etwas miteinbringt? Oder ist schon vorher alles auf dem Millimeterpapier festgelegt?
Ich glaube an eine größtmögliche, genaueste technische Vorbereitung, also was Auflösung, Kameraarbeit etc. betrifft. Aber dann möchte ich eigentlich nichts anderes, als den Schauspielern so wenig wie möglich dabei stören, daß er/sie sich ausdrücken kann. Also ich glaube an eine lange, gründliche, genaue, probierende Vorbereitungszeit, die in allererster Linie dazu dienen sollte, daß der Schauspieler angstfrei wird und aus dieser Angstfreiheit heraus sich zeigt.

In Deutschland bezahlt das gemeinhin kein Produzent.
Erfreulicherweise in diesem Fall doch. Luggi Waldleitner ist ein alter Musketier, der Stil hat. Er hat auch völlig verstanden, wie wichtig es ist, daß genau in dieser Konstellation - drei junge Frauen, die drei Hauptrollen spielen - die Arbeit lange vor dem Dreh beginnt. Also wir hatten zehn Tage reine Probezeit, nur lesen, verständigen, sich kennenlernen, die Scheu voreinander verlieren. Und davor, auf unbezahlter Ebene, schon einfach aus Lust von den Schauspielerinnen das ganze Thema anzunehmen, haben wir auch schon gearbeitet. Also wir hatten eine Lange Vorbereitungszeit. Fehlende Vorbereitungszeit ist furchtbar. Also das sage ich jetzt mal, ist vielleicht mein Vorsprung: als Schauspieler und Regisseur zu wissen, wie furchtbar das alles meistens so ist - unkreative, unkünstlerisch, unmenschlich, verletzend kalt und aus diesem Grund setze ich alles daran, daß das Vorfeld so gemäht wie möglich ist.


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