|
|
DNA - Die Insel des Dr. Moreau
JOHN FRANKENHEIMER - Regie
Geboren am 19. Februar 1930 in Malba, New York, schloß
der Regisseur, Produzent und Gelegenheitsschauspieler John Frankenheimer
sein Studium am Williams College, Williamstown, mit einem Magistertitel
in Anglistik ab. Frankenheimer, seit den 60er Jahren einer der
begehrtesten Regisseure der USA, erlernte das Filmhandwerk während
seiner Dienstzeit als Dokumentarfilmer bei der Air Force. 1953
trat er, einem Rat des Hollywoodveterans John Ford folgend, als
Regieassistent dem Fernsehsender CBS bei.
Sein Regiedebüt gab der junge Mann, der kurze Zeit mit dem
Gedanken gespielt hatte, Tennisprofi zu werden, bei einer Episode
von Sidney Lumets hochgeschätzter TV-Serie "You Are
There" (1953 - 1957). Frankenheimers Spielfilmdebüt
Das nackte Gesicht aus dem Jahre 1957 war das Remake
einer von ihm inszenierten TV-Episode. Obwohl der Film bei Publikum
und Kritik gut ankam, war der Regisseur damit unzufrieden, und
auch die Arbeitsbedingungen beim Film sagten ihm nicht zu. Also
kehrte er zur Fernseharbeit zurück. Mit Erfolg.
Frankenheimer erwarb sich schnell den Ruf, ein Wunderknabe des
Mediums zu sein, wurde sechs Jahre hintereinander für einen
Regie-Emmy nominiert und zweimal von der Zeitung "Radio and Television
Daily" zum besten TV-Regisseur gekürt. Als Frankenheimer
1960 schließlich dem elektronischen Medium nach 152 inszenierten
Live-TV-Dramen, darunter Klassiker wie "The Browning Version",
"For Whom the Bell Tolls" oder "Days of Wine and
Roses", endgültig den Rücken kehrte, galt er neben
Sidney Lumet und Arthur Penn als eine der ganz großen Hoffnungen
für den Kinofilm.
In der zweiten Spielfilmarbeit Frankenheimers, dem visuell überzeugenden
Gerichtssaal-Thriller Die jungen Wilden (1961), spielt
Burt Lancaster einen Staatsanwalt, der die Fronten wechselt,
um drei unschuldig Angeklagten das Leben zu retten. Mit dem Thema
des Einzelnen, der sich gegen das System stellt, hatte der Regisseur
schon damals den Stoff gefunden, dem er sich in der Folge immer
wieder widmen sollte. Highlights dieser Kategorie sind Werke
wie Botschafter der Angst (1962), Der Mann, der
zweimal lebte (1966), French Connection II (1975)
und 52 Pick Up (1986).
1992 kehrte John Frankenheimer zum Fernsehen zurück, um
für HBO eine Episode von "Tales from the Crypt"
zu inszenieren. Erneut vom Medium angetan, realisierte er in
kurzer Folge weitere TV-Arbeiten. 1994 gewann er den Regie-Emmy
für sein Gefängnis-Drama Against the Wall
(1993). Im selben Jahr wurde der von ihm inszenierte Flammen
des Widerstands - Der Kampf des Chico Mendes mit drei Golden
Globes ausgezeichnet. Obendrein wurde das Werk für sechs
Emmys nominiert und zwei gewonnen.
Bei all diesen Auszeichnungen verwundert es nicht, daß
schließlich auch noch Frankenheimers
TNT-Miniserie "Andersonville"
für sechs Emmys nominiert wurde. 1995 hat der renommierte
Filmkritiker Charles Champlin zudem ein Buch über das Leben
und Werk John Frankenheimers veröffentlicht, das den Titel
"John Frankenheimer. A Conversation with Charles Chamlin" trägt.
|