|
|
Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.
em@ail für dich
New York City: Upper West Side
Dieses Viertel hat klare Grenzen und einen unverwechselbaren
Charakter, der berühmte Wahrzeichen ebenso einschließt
wie lärmende Baustellen. Kleine Läden prägen das
Stadtbild seit Jahrzehnten, die Kaufleute kennen ihre Kunden
noch persönlich. Die Restaurants können sich über
die Jahre auf treue Stammkunden verlassen. In den Parks treffen
sich die Kinder täglich zum Spielen.
Und gleich daneben wachsen neue Wohn- und Geschäftstürme
in den Himmel, beanspruchen Platz und Aufmerksamkeit. Das Leben
in diesem Viertel verquirlt sich zu einem organischen Ganzen,
das wächst und gedeiht, während es gleichzeitig sein
Flair und seine spezielle Gangart stilvoll zu bewahren versteht:
einladend und abweisend, sympathisch und überwältigend,
Metropole und Kleinstadt zugleich. Niemand fühlt sich in
diesem Ambiente mehr zu Hause als Nora und Delia Ephron, die
beide schon sehr lange dort wohnen. Und so haben sie es sich
jetzt auf die Fahnen geschrieben, ihrem Viertel in all seiner
Vielschichtigkeit ein Denkmal zu setzen.
Delia Ephron lag besonders daran, die warmherzige Atmosphäre
im Lederwarengeschäft des Originals auch im Remake zu bewahren:
die Angestellten bilden eine Art große Familie. Die neue
Version spielt in zwei sehr unterschiedlichen Buchläden.
"In Buchhandlungen kauft man heute nicht nur Bücher,
sie haben sich zu Kommunikationszentren entwickelt, in denen
die Leute schmökern, ihren Kaffee trinken und stundenlang
plauschen", erklärt sie.
Die beiden Buchgeschäfte in "You've Got Mail"
könnten gar nicht unterschiedlicher sein: Der Laden
an der Ecke ist vor allem bei den Kindern beliebt und seit zwei
Generationen nicht mehr aus dem Viertel wegzudenken. Dagegen
wird die Buchhandlung Fox Books als neueste Filiale einer großen
Ladenkette eröffnet. In dem kleinen Laden fühlt sich
die junge Kundschaft bestens aufgehoben: sie werden von bibliophilen
Verkäufern kompetent bedient, und es gibt sogar Vorlesestunden
in kleinem Kreis, auch die Besitzerin selbst liest vor. Die Ladenkette
wirbt dagegen mit einem Café, riesigem Lager und Discount-Preisen.
Sie zieht Kunden jeden Alters an, die vor der Kulisse von Zeitschriften
und Bücherregalen ein paar erholsame Minuten im Kreis von
Freunden verbringen möchten.
Produktionsdesigner Dan Davis zog die Originalschauplätze
in New York einer Alternative im Filmstudio vor, weil er deutlich
spürte, daß die Story dadurch die nötige Prise
Authentizität bekam. Die Produzenten brauchte er nicht lange
überreden - sie stimmten ihm voll und ganz zu. Also wurden
die beiden Buchhandlungen tatsächlich in den Straßen
von Manhattan eingerichtet. Die Fassade der Fox-Books-Filiale
wirkte bei den Vorbereitungen sogar derart echt, daß Passanten
regelmäßig nachfragten, wann das Geschäft denn
eröffnen würde.
|