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Wild Wild West


Produktionsnotizen

Szene Die Spürnase von Produzent Jon Peters hat sich bereits bei Superhits wie "Batman", "The Witches of Eastwick" (Die Hexen von Eastwick) und "Rain Man" bestens bewährt. Und mit eben diesem untrüglichen Gespür erkannte er das Kinopotential der amerikanischen Fernsehserie "Wild Wild West" (Verrückter Wilder Westen). Sie lief 1965-1970, in den Hauptrollen Robert Conrad und Ross Martin als Spezialagenten im Auftrag des US-Präsidenten Ulysses S. Grant: eine abgedrehte Parodie auf das Agentenfilm-Genre - als Pferdeoper. In Deutschland war die Serie von Oktober 1989 bis Mai 1991 auf Sat.1 zu sehen.

Szene "Ich dachte mir: diese Kultserie birgt ungeheures Potential für einen Unterhaltungsfilm großen Stils", sagt Peters. "Mich haben schon immer Storys mit einem soliden Fundament angezogen - auf dieser Basis kann man dann die Zaubertruhe öffnen und ein großes Spektakel entfesseln."

Peters traf eine erste wichtige Entscheidung: Er holte Barry Sonnenfeld als Produzenten und Regisseur an Bord. Sonnenfeld hat sich mit seinem trockenen, erlesenen Humor und prägnanten optischen Stil mit den beiden "Addams Family"-Kinofilmen einen Namen gemacht, aber auch mit "Get Shorty" (Schnappt Shorty) und dem Superhit von 1997, "Men in Black". Keine Frage: Sonnenfeld war der perfekte Kandidat für die Leinwandversion von "Wild Wild West".

Szene "Was die Atmosphäre und den Erfindungsreichtum seiner Filme angeht, sucht Barry wirklich seinesgleichen", sagt Peters. "Er hat im besten Sinne eine blühende Phantasie und echten Humor."

Und Sonnenfeld fügt hinzu: "Der Film ist eigentlich ein James Bond im Wilden Westen: cooler technischer Schnickschnack und scharfe Frauen."

Im Geheimdienst der Präsidenten

Auch bei der Besetzung bleibt Sonnenfeld seinem Image treu: Sein erster Beitrag zu dem Filmprojekt war, daß er Will Smith die Rolle des unorthodoxen Regierungsagenten James T. West anvertraute. Die beiden hatten bereits den Welthit "Men in Black" zusammen gedreht.

Seit einigen Jahren steht Smith immer wieder im Mittelpunkt riesiger Kassenerfolge, 1998 in "Enemy of the State" (Der Staatsfeind Nr. 1), 1997 in "Men in Black" und 1996 in "Independence Day". "Ich glaube wirklich, daß Barry den Dreh raus hat: Er setzt eine ungewöhnliche Idee so um, daß sie verblüffend neu, originell, komisch und spannend rüberkommt", sagt Smith.

"Im Grunde habe ich Will gesagt, daß ich von jetzt an nur noch mit ihm arbeiten will. Falls ich also mal auf die Idee komme, einen Revuefilm nur mit Girls zu drehen, ergeben sich da ernste Schwierigkeiten", flachst Sonnenfeld. "Aber Spaß beiseite: Will hat echt was auf dem Kasten, ist ungeheuer kreativ, und er versteht seine Rolle wie kein anderer."

"West ist ein Mann der Tat - sehr impulsiv, geradlinig, einfach und direkt", sagt Smith. "Es gibt nur einen rechten Weg, auf dem man gehen kann. Dieses ethische Gerüst gibt ihm seinen Halt."

Zu Will Smith alias James T. West stößt Kevin Kline alias Artemus Gordon, ebenfalls Regierungsagent, aber auch genialer Erfinder, Meister der Tarnung - und übrigens auch Meister der Kochkunst.

"Artemus verläßt sich eher auf seinen Verstand als auf seine Instinkte", beschreibt Kline seine Rolle. "Er denkt lieber nach, bevor er handelt. Nichts haßt er mehr als Gewalt und Gemeinheiten. Sein Grips hilft ihm in allen Lebenslagen: Er erfindet unglaubliche Apparaturen und Verkleidungen. Damit verneigt er sich nicht nur vor der Renaissance - einer Epoche, die er über alles schätzt -, sondern er vermeidet so auch jede gewalttätige Auseinandersetzung."

Sonnenfeld fügt hinzu: "Wenn nötig, kann Kevin wunderbar theatralisch übertreiben. Dennoch bleibt er mit beiden Füßen auf der Erde und macht sich einen großen Spaß daraus. Ich brauchte für die Rolle einen Vollblutschauspieler, der dem Leben mit Großmut zu begegnen weiß. Keiner kann das besser als Kevin."

So verschieden West und Gordon sind - keiner ist dem anderen überlegen. Das finden sie heraus, als sie beide gezwungen werden, als Agenten und Partner zu arbeiten. Ihr Auftraggeber: der Präsident der Vereinigten Staaten. "Sie unterscheiden sich wie Tag und Nacht", sagt Sonnenfeld. "Jim handelt nach der Devise: Schieß als erster, zweiter und dritter. Und wenn alle tot sind, kann man ja mal nachfragen, was eigentlich Sache ist. Artemus dagegen plant alles bis ins Detail - die Ausführung ist Nebensache. Natürlich kommen sie sich dauernd in die Quere, ihre Vorgehensweisen sind einfach nicht kompatibel."

Szene West und Gordon jagen den größenwahnsinnigen Superschurken Dr. Arliss Loveless (Foto), den der vielfach ausgezeichnete britische Darsteller, Regisseur, Autor und Produzent Kenneth Branagh spielt. Loveless hat als Armeeoffizier und als Erfinder große Erfolge vorzuweisen. Als eines seiner wissenschaftlichen Experimente auf grauenhafte Weise scheitert, verliert er seinen Unterleib. Als Monster - halb Mensch, halb Maschine -, will er sich jetzt für sein eigenes Versagen an der ganzen Welt rächen.

"Jon Peters war der Überzeugung, daß wir die Loveless-Rolle etwas moderner gestalten und ihr im Film mehr Raum geben sollten", erklärt Sonnenfeld. "Unser Bösewicht muß auch in unserer Gegenwart glaubwürdig wirken und unsere überirdischen Helden in echte Gefahr bringen.

Gerade britische Schauspieler können ihren Darstellungsstil bis zum Anschlag übertreiben und trotzdem real wirken. Zu erleben, wie Kenneth das hinbekommt, macht wirklich Spaß: Er steckt voller Energie und Euphorie, erscheint dabei aber absolut glaubhaft und furchterregend."

"Ich verwandele mich mit großem Elan in diesen bombastischen Schurken, der allen Ernstes die Herrschaft über diese Comic-Welt an sich reißen will", fügt Branagh hinzu. "Loveless ist ein brillanter Militärstratege und eine wissenschaftliche Kapazität ungeahnten Ausmaßes. Er kennt keine Grenzen, ist elegant, aber sehr maskulin, und er hat ein unerschütterliches Selbstbewußtsein. Sein Schicksal, das er sich selbst zuzuschreiben hat, schürt in ihm einen gewaltigen Zorn. Er kanalisiert ihn jetzt in das Komplott, mit dem er sich an der Südstaatenarmee rächen will, deren leuchtendes Vorbild er einst war. Letztlich rächt er sich an der ganzen Nation."

"Loveless ist ein genialer Kopf und ein gutaussehender Mann", sagt Jon Peters. "Aber ihm fehlt der Unterleib. Er sucht die Gesellschaft schöner Frauen, die ihn aber gleichzeitig höchstwahrscheinlich sehr frustrieren. Auch das steigert seine Wut und macht ihn zu einem völlig unberechenbaren Gegner."

Bei seinem Vernichtungsfeldzug wird Loveless von einer exotischen Killertruppe unterstützt - jede der Damen bringt außergewöhnliche Talente mit. Bai Ling spielt die unwiderstehliche Miss East; Frederique van der Wal ist die muskelbepackte Amazonia; Musetta Vander tritt als Waffenspezialistin Munitia auf; und Sofia Eng mimt Miss Lippenreider, die auch auf große Entfernung Gespräche von Lippen ablesen kann und so die Strategie des Feindes ausspioniert.

"Vielleicht war Loveless der erste Arbeitgeber, der die Frauenquote durchsetzte", schmunzelt Branagh. "Vielleicht glaubt er auch, daß die Frauen ihn nicht derart im Stich lassen werden, wie er es seinen Kameraden aus dem Süden unterstellt."

Auf der Suche nach Loveless reisen West und Gordon in Richtung Westen. Unterwegs gesellt sich die schöne und undurchsichtige Rita Escobar zu ihnen, die auch ein Hühnchen mit Loveless zu rupfen hat. Auf der Leinwand leiht ihr die begabte Salma Hayek ihr unverwechselbares Profil.

"Rita fühlt sich in der unbekannten Umgebung äußerst unwohl und hat keine Ahnung, wie sie ihr Ziel erreichen soll", sagt Salma Hayek. "Aber als sie kapiert, daß diese beiden Typen sie zu Dr. Loveless bringen können, setzt sie alle Mittel ein, um mitkommen zu dürfen. Was die beiden bald in echte Schwierigkeiten bringt. Rita meint es nicht böse, aber sie ist reichlich naiv."


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