Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Tim und Struppi im Sonnentempel


Der Fluch des Großen Inka

Mythen, Mumien und Medien

Das "Vorbild" für die Geschichte von der Rache des Großen Inka an den sieben Wissenschaftlern stammt aus Ägypten. Der Mythos vom Fluch des Pharao war Mitte der zwanziger Jahre entstanden, nachdem scheinbar rätselhafte Todesfälle die Entdeckung der Mumie von Tut-Ench-Amun überschattet hatten.

Auch eine Grabinschrift wurde damals kolportiert: "Der Tod eilt auf schnellen Schritten zu demjenigen, der die Ruhe des Pharao stört." In Tim und Struppi im Sonnentempel lautet der Fluch: "In vielen Tausenden von Monden werden sieben Männer kommen. Sie werden das Grab des Großen Inka entweihen und ihn weit forttragen. Doch seine Rache wird furchtbar sein."

Gewiß, der Fluch ist ein Mythos - aber er ist auch ein Stoff für gute Geschichten. Das wurde in Hollywood bereits 1933 realisiert: Boris Karloff erschreckte in Die Mumie sein Publikum. Im Frühjahr 1999 kam das Grusel-Remake in die Kinos. Dazwischen finden sich zahlreiche Filme mit ähnlichen Plots. Steven Spielberg beispielsweise bediente sich des Motivs im ersten Teil der Indiana Jones-Trilogie Jäger des verlorenen Schatzes.

Herge hat sich - über die Verwendung alter Mythen hinaus - aber auch sehr ernsthaft mit der Kultur der Inkas beschäftigt. Er orientierte sich an Zeichnungen der Tempel im bolivianischen Tiahnanacao und Sacsahuaman. Detailgenau sind auch Töpferwaren und andere Gegenstände der Hochkultur, die im 16. Jahrhundert ihre Blütezeit erreichte, nachempfunden. Die Namen haben ebenfalls historische Bezüge: Rasta Capac, der Große Inka, erinnert an Huyana Capac, einen der wichtigsten Herrscher des streng hierarchisch geordneten Reiches. In Pachacamac, dem Namen des Sonnengottes im Film, klingt Pachacuti, der Name eines weiteren Großen Inkas an.


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]