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Tarzan


Szene

Regie: Kevin Lima

Der Zeichentrickspaß A Goofy Movie ("Der Goofy Film", 1996) markierte sein Regiedebüt. Aber Kevin Lima, dessen Karriere jetzt mit der virtuosen Inszenierung von Tarzan einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, kann bereits auf ein langes, außergewöhnliches Schaffen als Animator, Character Designer und Storyliner für Disney und andere Studios zurückblicken.

Zu seinem fünften Geburtstag bekam Kevin Lima, der in Pawtucket, Rhode Island, geboren wurde und aufwuchs, ein Buch über die Kunst der Animation geschenkt. Dies war der Auslöser einer Faszination und hingebungsvollen Leidenschaft, die er prompt umzusetzen versuchte: Lima zeichnet, seit er denken kann.

Auf der High School waren seine beliebten Comic Strips aus der Schülerzeitung bald nicht mehr wegzudenken. Aber Lima legte sich nicht auf einen künstlerischen Stil fest - er begann, sich für das Puppenspiel zu interessieren, und während einer achtjährigen Verbindung mit einer lokalen Spieltruppe lernte er, Figuren zum Leben zu erwecken und sie auf unterhaltsame Weise einzusetzen. Und während eines Ferienjobs bei Eve Brook's Costume Shop half er, Kostüme für Theater- und Zirkustruppen wie Ringling Bros., Barnum und Bailey Circus zu entwerfen.

Lima studierte Schauspiel am Emerson College in Boston, bevor er am renommierten CalArts Animation Program teilnahm und spezielle Kurse in Figurenanimation belegte. Nach seinem Abschluß sammelte er als Zeichner für "Sport Goofy"-Filme erste Erfahrungen in den Disney Studios.

Wegen der damaligen begrenzten Aufstiegschancen nahm er den Auftrag an, als Character Designer für den unabhängig produzierten Animationsfilm The Brave Little Toaster ("Der tapfere kleine Toaster", 1987) zu arbeiten und ging danach für ein knappes halbes Jahr nach Taiwan. Dort war er als Zeichner maßgeblich an der Entwicklung von Samurai Cat (1987) und The Chipmunk Adventure ("Alwin und die Weltenbummler", 1987) beteiligt.

1987 kehrte er zur Disney Company zurück und zeichnete den Fagin für Oliver & Company ("Oliver & Co.",1989). Und auch die folgenden fünf Animationsfilme des Studios tragen seine Handschrift: Für The Little Mermaid ("Arielle die Meerjungfrau", 1989) gestaltete er die Seehexe Ursula, den Fisch Fabius und andere Charaktere. In The Rescuers Down Under ("Bernard und Bianca im Känguruhland", 1991) tragen die Eidechsen ebenso seine unverwechselbare Handschrift wie Lumiere in Beauty And The Beast ("Die Schöne und das Biest", 1991). Und für Aladdin (1992) und The Lion King ("Der König der Löwen", 1994) zeichnete Lima etliche in den frühen Entwicklungsphasen wichtige Storyboards.

Während dieser Zeit gab sich der erfolgreiche Disney-Zeichner auch einer anderen Leidenschaft hin: Er inszenierte diverse Stücke an lokalen Theaterbühnen.

Im Jahr 1992 bekam er das Angebot, als alleiniger Regisseur A Goofy Movie zu leiten. Eine besondere Ehre: Seit der Produktion von Oliver & Company war A Goofy Movie der erste Disney-Animationsfilm, der unter der Regie eines einzelnen hergestellt wurde. Und Lima bewies ein glückliches, außergewöhnlich sensibles Händchen im Umgang mit seinem Titelhelden: A Goofy Movie wurde zu einem künstlerischen und kommerziellen Erfolg und verhalf dem liebenswerten Trottel Goofy zu neuem Ruhm und neuer Beliebtheit bei jungen und alten Kinofans.

Wie seine Kollegen Tim Burton und Terry Gilliam hat auch Kevin Lima durch seinen beruflichen Hintergrund als Zeichner und bei der Entwicklung von Figuren einen geschärften Blick, über den wenige Live-Action-Regisseure verfügen. Seine ausgeprägten Erfahrungen, Figuren aus dem Nichts zu erschaffen und diese zu besetzen, die Arbeit mit Top-Schauspielern und musikalischen Talenten und schließlich mit jenen Künstlern, die diese Figuren auf der großen Leinwand zum Leben erwecken, umfassendes technisches Wissen über sämtliche Aspekte des Filmemachens, vom Schnitt über die Vertonung bis hin zur Computeranimation - all das prädestinierte Lima geradezu für die Regie von Disneys jüngstem Meisterwerk Tarzan.


Regie: Chris Buck


Nach fast zwei Dekaden als Zeichner, Chefzeichner, Character Designer und Kurzfilm-Regisseur gibt Chris Buck mit Tarzan nun sein eindrucksvolles Debüt als Spielfilm-Regisseur. Seine Laufbahn in der Disney Company begann im Jahre 1978, und seitdem hat er sowohl für Disney als auch für andere Produktionsfirmen Animationsfilme aus der Taufe gehoben.

Buck wurde in Wichita, Kansas, geboren und studierte zwei Jahre lang Character Animation im CalArts Program, bevor er 1981 als Zeichner für den Disney-Klassiker The Fox And The Hound ("Cap und Capper, zwei Freunde auf acht Pfoten", 1981) seine berufliche Laufbahn startete.

Danach zeichnete er an dem Kurzfilm "Fun with the Future" mit und arbeitete im experimentellen Stadium von Who Framed Roger Rabbit ("Falsches Spiel mit Roger Rabbit", 1988) im Zeichenteam der Animations-/Live-Action-Komödie.

In den Jahren 1984 bis 1992 lebte Chris Buck von den Aufträgen, die er als freischaffender Zeichner von diversen Studios bekam - natürlich auch von der Disney Company. Zusammen mit Tim Burton schuf er die Storyboards für dessen Live-Action-Kurzfilm "Frankenweenie", und für Produktionsfirmen wie Film Fair, Kurtz & Friends oder Duck Soup animierte er Werbespots. Darüber hinaus wurde er - wiederum gemeinsam mit Tim Burton - als Leitender Zeichner und Regisseur für "Family Dog", eine Episode aus Steven Spielbergs TV-Serie "Amazing Stories" und danach als Regisseur des daraus folgenden 13teiligen Zeichentrick-Ablegers engagiert.

Seinen Co-Regisseur Kevin Lima lernte Buck kennen, als er 1989 im Auftrag von Disney als Character Designer an dem Kassenknüller The Little Mermaid und später in gleicher Funktion an The Rescuers Down Under arbeitete. Es folgte ein Job bei der Firma Hyperion Pictures, für die er diverse Projekte entwickelte und den Film Bebe's Kids (1992) zeichnete und inszenierte.

Im gleichen Jahr noch kehrte Chris zu Walt Disney Feature Animation zurück - als Leitender Zeichner von Pocahontas (1995). Hier war er für Percy, den Mops des Bösewichts Ratcliffe, die gütige Großmutter Weide und Ratcliffes Diener Wiggins verantwortlich.

Von seinen eindrucksvollen Fähigkeiten als Künstler und Filmemacher profitierten auch seine potentiellen Nachfolger: Von 1988 bis 1993 lehrte Chris Buck Character Animation an der CalArts. Und auch zu Hause ist er voll ausgelastet: Seine Frau Shelley und er haben drei Kinder.


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