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Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung


Die Digitale Kulisse und der leere Bluescreen

Szene[600] [1024] Seit mehr als zwanzig Jahren ist George Lucas als Pionier auf dem Gebiet der visuellen Effekte bekannt. Die ursprüngliche Star Wars Trilogie hatte großen Einfluß sowohl auf die Art und Weise, wie visuelle Effekte hergestellt werden, als auch auf den Prozess der Postproduktion und auf die Präsentation von Spielfilmen.

Um seine Ideen für die visuellen Effekte von Star Wars zu realisieren, gründete Lucas die Firma Industrial Light & Magic. Sie führte die Computertechnologie in die Filmindustrie ein und revolutionierte die Spezialeffekte. ILM begann nach Lucas Worten mit einem "Kommandotrupp" von 45 Mitarbeitern, heute sind es mehr als 1000. Für ihre bahnbrechenden Spezialeffekte in mehr als 120 Filmen erhielt die Firma 14 Oscars für Visuelle Effekte und 14 Oscars für wissenschaftliche und technische Leistungen.

Diese Tradition in zukunftsweisender Tricktechnik wird mit Episode I fortgesetzt, die auf ILMs bahnbrechenden Arbeiten zu Terminator 2, Jurassic Park, Forrest Gump und Twister basiert. Hier aber spielt die Digitaltechnik eine noch bedeutendere Rolle als je in einem Film zuvor.

Für die "digitale Kulisse" dieses Films mußte ILM äußerst fantasiereiche Welten erschaffen, die gleichzeitig realistisch wirken und zu den Realaufnahmen der Schauspieler passen sollten. Nicht nur die fantasievollen Hintergründe, sondern auch viele Schauplätze, Fahrzeuge und sogar ganze Figuren stammen aus dem Computer. Tatsächlich wurden 95 Prozent der Einzelbilder des Films, der aus fast 2000 Einstellungen besteht, digital bearbeitet. Das ist dreimal so viel wie in jedem anderen Film zuvor.

Trotz der wenig ermutigenden Aufgabe, die Lucas vor ILM ausbreitete, zweifelte er nie daran, daß die Firma der Herausforderung gewachsen wäre. "Nachdem ich schon seit über zwei Jahrzehnten mit ihr zusammengearbeitet hatte", so Lucas, "wußte ich, daß sie es schaffen würde."

Animationskünstler

Szene[800] [1024] Das ILM-Team von Episode I, bestehend aus 250 Computerkünstlern, arbeitete zwei Jahre lang an diesem digitalen Universum. Die Ansprüche an die visuellen Effekte des Films waren so gewaltig, daß nicht nur einer, sondern drei der besten Chefanimatoren engagiert wurden, um sich die schweren Aufgaben zu teilen. Jeder übernahm die primäre Verantwortung für mindestens eine zentrale Actionsequenz, sowie für besondere Effekte, die im ganzen Film regelmäßig auftauchen, etwa für die leuchtenden Klingen der Laserschwerter.

Oscarpreisträger Dennis Muren, ein Altmeister seines Fachs, der schon bei der ursprünglichen Star Wars Saga Pionierarbeit leistete, überwachte die Effekte bei der großen Bodenschlacht und den Unterwassersequenzen.

John Knoll, einer der Entwickler der weitverbreiteten Photoshop Software, koordinierte die Raumschiff- und Podrennen-Sequenzen, und Scott Squiers war für die Gestaltung der beeindruckenden Theed City-Sequenzen und die Laserschwert-Effekte verantwortlich.

Der Bluescreen

Gemeinsam schufen die Effekt-Zauberkünstler buchstäblich ganze Welten aus den ILM- Computern. Das ist eine Leistung, die auf der Leinwand Wunder vollbringt, aber die Schauspieler meist vor leeren Bluescreen-Wänden stehen läßt, die später durch digitale Hintergründe ersetzt werden.

In einer Welt des Bluescreen und der computergenerierten Elemente zu agieren, war die wesentliche Herausforderung für die Schauspieler. Oft blieb die komplette Umwelt allein ihrer Vorstellungskraft überlassen, nur ihre Kostüme oder ein gelegentliches Lichtdouble half ihnen bei der Visualisierung des Universums, das sie später im Film möglicherweise umgeben würde.

Überraschenderweise verfügte keiner der Schauspieler über Erfahrungen in der Arbeit mit dem Bluescreen, aber alle schienen damit nicht nur gut zurechtzukommen, sondern fanden sogar Gefallen daran. Liam Neeson vergleicht die Erfahrung mit dem Spiel auf der Bühne: "Man muß seine Phantasie aktivieren. Wir sind alle sehr intuitiv an die Sache herangegangen. Was mich betrifft, so wollte ich sicher gehen, daß bei mir der Eindruck entstand, ich würde glauben, alles wäre echt."

Digitale Figuren

Szene[800] [1024] Das digitale Reich dehnte sich auch auf die Erschaffung einiger Figuren von Episode I aus, darunter eine, die bereits aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter und der Star Wars Special Edition bekannt ist: Jabba the Hutt. Zu den mehr als 60 Neuschöpfungen aus dem Computer, die vom Chefanimator Rob Coleman überwacht wurden, zählen Jar Jar Binks; Sebulba, der Champion des Podrennens, den Anakin herausgefordert; und Wattoo, eine grobschlächtige Kreatur, für die Anakin sich als Sklave abplagt.

Jede Computerfigur hat ihren eigenen, lebhaften Auftritt dank des ausdrucksvollen Gesichts und der individuellen Körpersprache, die von den Effektkünstlern des Films entwickelt wurden. Sogar ihre Kleider wallen und bewegen sich wie die ihrer Mitspieler aus Fleisch und Blut.

Modellbau

So digitalisiert die Welt auch sein mochte, es war dennoch notwendig, daß auch herkömmlichere Methoden mit den bahnbrechenden Effekten harmonierten. Der Modellbau aus der ILM Werkstatt unter der Leitung von Steve Gawley spielte, in Verbindung mit dem digitalen Material, erneut eine wichtige Rolle im Star Wars Universum.

Digitale Schauplätze

Szene[600] [1024] Die Digitaltechnik hat eine Schlüsselfunktion für die Gestaltung der exotischen und abgelegenen Welten in Episode I. Drei von ihnen dienen als zentrale Schauplätze der Geschichte.

Der Wüstenplanet Tatooine, den Fans der ursprünglichen Trilogie bereits geläufig, ist die Heimat vieler außerirdischer Wesen, die auf seinen entlegenen Weltraumhäfen verkehren. Dieses Grenzreich liegt jenseits des zivilisierenden Einflusses der Galaktischen Republik, was dazu führt, daß Tatooine ein rauher Planet ist, beherrscht von Gangstern, wo Schwarzmarkthandel und Glücksspiel die Wirtschaft bestimmen, und wo die Reichen sich Sklaven halten.

Naboo dagegen ist ein friedliches, idyllisches Paradies mit grünen Landschaften und wenig Städten, die sowohl über, als auch unter dem Wasser liegen. Diese provinzielle Welt ist der Schauplatz des Konflikts, der die ganze Kette von Ereignissen auslöst, mit denen die Star Wars Saga in Bewegung gesetzt wird.

Coruscant ist eine Weltmetropole, deren Stadtlandschaft sich mit riesigen Wolkenkratzern über einen ganzen Planeten ausgebreitet hat. Sie ist der Mittelpunkt des Star Wars Universums. Hier haben die Jedi-Ritter ihr Hauptquartier in dem riesigen Jedi-Tempel aufgeschlagen, und von hier regiert der Senat die Republik.


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