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Ein Einfacher Plan

Dreharbeiten


Die Dreharbeiten zu Ein Einfacher Plan begannen im Februar 1998 im Städtchen Delano, Minnesota, das dem Film auch als lokaler Background dient und ein starkes Element der Story ist. "Die Eingeschränktheit der Community intensiviert die Paranoia", sagt Raimi, "und der Betrug der Hauptfiguren wirkt schwerer, weil sie die Leute kennen und schätzen, die sie hintergehen.

Der örtliche Polizist etwa ist ein guter Freund der Familie. Und so ein Dorf hat in der Gefahr einen weiteren psychologischen Nachteil: Es gibt keinen Platz, an dem man sich verstecken könnte." Die Einwohner von Delano waren dem Vernehmen nach sehr gastfreundlich, als die Filmcrew ihre Zelte aufschlug, doch eines konnten die Bewohner nicht garantieren: Beständigkeit des Wetters, denn natürlich ist der kontinuierliche Winter mit seinen friedlich und doch so trügerisch wirkenden Schneedecken elementar für die atmosphärische Dichte von Ein Einfacher Plan.

Es handelte sich jedoch um den bizarren US-Winter von El Nino, und wegen klimatischer Unberechenbarkeit war die Produktion während des Drehs mehrfach gezwungen, ins nördliche Wisconsin auszuweichen, wo ausreichender Schneefall gewährleistet war.

Diese Ortswechsel gestalteten sich insbesondere für Produktionsdesignerin Patrizia von Brandenstein als problematisch, weil sie sich häufig in Geduld üben mußte, um Sets dem Wetter entsprechend bei Außenaufnahmen auszustatten.

Gleichwohl begrüßte sie die Aufgabe, denn das Weiß des ewigen Schnees verlieh dem Film einen irreführend einlullenden Look, der andere Farben schwächte oder sich mit ihnen vermischte. "Sam und ich wollten die starke Simplizität der Story-Konflikte visuell umsetzen", erläutert von Brandenstein, "die so strikt struktiert waren, daß man ihre narrativen Knochen sehen konnte. Ganz so wie bei einem Lament. Also entwickelten wir Schwarz-Weiß-Schemata, die eine moralische Erzählung nahelegten, in der zwischen Gut und Böse unterschieden werden muß."

Diese Gedanken setzten sich auch bei der Dekoration von Interieurs fort - das Heim von Hank und Sara etwa ist ordentlich und psychologisch absichernd gestaltet, während sich Jacob vor der Realität verschanzt zu haben scheint und achtlos in seiner Wohnung haust, seitdem er nicht mehr auf der sehnlich vermißten, inzwischen brachliegenden Farm seiner Eltern leben kann.

Eines freilich hatten alle Figuren und Beteiligten gemeinsam: Sie mußten sich warm anziehen - die Quecksilbersäule überstieg an keinem einzigen Drehtag die Marke von minus zehn Grad Celsius...


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