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Psycho
Regie, Produktion: Gus Van Sant
Gus Van Sant wurde 1997 für "Der gute Will Hunting" für
einen Oscar in der Kategorie beste Regie nominiert. Der Film handelt von
einem mathematisch genialen Gelegenheitsarbeiter am MIT, der mit dem Gesetz
in Konflikt gerät. Anstatt einer Gefängnisstrafe erhält
er die Auflage, sich psychologisch beraten zu lassen. Der Film erhielt
zwei Oscars: für den besten Nebendarsteller (Robin Williams) und das
beste Originaldrehbuch (Matt Damon und Ben Affleck); außerdem sechs
Oscar-Nominierungen, u. a. für den besten Film.
Van Sant hat die Kritiker und das Publikum immer wieder begeistert -
seit seinem ersten erfolgreichen Film "Mala Noche", der
ihm 1987 einen Los Angeles Film Critics Award für den besten unabhängigen
experimentellen Film einbrachte. Der Film mit Matt Dillon und Kelly Lynch,
"Drugstore Cowboy", für den der Regisseur Van Sant
zusammen mit Daniel Yost auch das Drehbuch schrieb, erhielt zahlreiche
Preise, u. a. 1989 den National Society of Film Critics Award für
den besten Film, das beste Drehbuch und die beste Regie; 1989 den Pen Literary
Award für die beste Drehbuchadaption sowie 1990 den Independent Spirit
Award für das beste Drehbuch.
Sein nächster Film, "My Private Idaho", war ein
poetisches Werk über die Suche nach einer Familie. In den Hauptrollen
spielten River Phoenix und Keanu Reeves. Er erhielt je einen Independent
Spirit Award für Drehbuch, Darsteller und Musik, außerdem bei
den Filmfestspielen von Venedig den Kritikerpreis für den besten Darsteller.
Es folgte "Even Cowgirls Get the Blues", ein New-Age-Road-Movie
über sexuelle Identität und sozialen Wandel. Van Sant adaptierte
das Drehbuch nach dem bekannten zauberhaften Roman von Tom Robbins. Es
spielten Uma Thurman, Lorraine Bracco, Rain Phoenix und John Hurt.
In "To Die For", nach einem Buch von Joyce Maynard,
spielte Nicole Kidman eine ehrgeizige TV-Reporterin in einer Kleinstadt.
Sie bringt eine Gruppe von Teenagern (Casey Affleck und Joaquin Phoenix)
durch Einschüchterung dazu, ihren Mann (gespielt von Matt Dillon)
umzubringen. Diese schwarze Komödie erhielt einen Golden Globe Award
und wurde 1995 in Cannes und bei den Filmfestspielen von Toronto gezeigt.
Der 1952 in Louisville, Kentucky, geborene Van Sant unternahm mit seiner
Familie zahlreiche Reisen. Nach seinem BA-Abschluß an der Rhode Island
School of Design ging er nach Hollywood und arbeitete dort mit Ken Shapiro,
dem Autor des Kult-Klassikers "Big Gäg - Movie Station".
Noch in Los Angeles drehte er einen kleinen unabhängigen Film, den
er später auf Spielfilmlänge zurechtschnitt: "Alice in
Hollywood". Seit den frühen Achtzigern werden die Kurzfilme
von Gus Van Sant auf den Filmfestivals der Welt mit Preisen ausgezeichnet.
Zu seinen Arbeiten zählt auch die Adaption von "The Discipline
of DE", einer Kurzgeschichte seines Lieblingsautors William S.
Burrough. Diese cineastische Perle in Schwarzweiß wurde erstmals
auf dem New Yorker Film Festival gezeigt. Weitere bekannte Kurzfilme von
Gus Van Sant sind die finstere, persönliche Meditation "Five
Ways to Kill Yourself" und "Thanksgiving Prayer",
eine weitere Burroughs-Arbeit, die mit Derek Jarmans "Edward II"
gezeigt wurde.
Als Musiker mit langjähriger Erfahrung hat Van Sant auch in Musikvideos
für Künstler wie David Bowie, Elton John, Tracy Chapman und die
Red Hot Chili Peppers Regie geführt. Ein Beispiel ist das preisgekrönte
Pepper-Video "Under the Bridge". Zu Anfang seiner Karriere drehte
Van Sant zwei Jahre lang in Manhattan Werbespots für eine Werbeagentur
auf der Madison Avenue. Später ging er nach Portland, Oregon, wo er
seitdem lebt und arbeitet.
Er schreibt Drehbücher, führt Regie und macht Werbespots und
Musikvideos. Er war auch vorübergehend Lehrer im Fach Filmproduktion
am Northwest Film Center. Seine weiteren Talente sind Malen, Fotografieren
und Schreiben. 1995 veröffentlichte Van Sant seinen ersten Fotoband
"108 Portraits" (erschienen bei Twelvetrees Press), 1997 folgte
sein erster Roman "Pink", eine Satire auf die Filmindustrie (erschienen
bei Doubleday).
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