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Mein Grosser Freund Joe

Die Drehorte


Szene Szene

Hawaii statt Afrika

Die Dreharbeiten begannen auf der Hawaii-Insel Oahu, die auch schon als Kulisse für Steven Spielbergs Jurassic Park und die Serie Magnum mit Tom Selleck genutzt worden war. Die Wälder und Berge des Kualoa Valley auf Oahu dienten als Schauplatz für die Eröffnungssequenz, die eigentlich in den Pangani- Bergen in Tansania spielt.

Die ursprüngliche Absicht, an afrikanischen Originalschauplätzen zu drehen, wurde laut Ausstatter Michael Corenblith vor allem aus logistischen und technischen Gründen verworfen: "Hawaii machte einfach mehr Sinn für uns. Die Beschaffenheit der Landschaft, die Farben und sogar die Pflanzenwelt, alles war den Verhältnissen in Afrika sehr ähnlich. In Kualoa Valley fand ich die perfekte Grundausstattung vor. Ich konnte ohne besondere Eingriffe Architektur einbringen und Landschaft gestalten. Das Setting wirkte realitätsnah und zugleich überhöht. Der Schauplatz war so etwas wie ein Destillat von Zentralafrika."

Die visuelle Stilgebung, die er mit Regisseur Underwood erarbeitete, erklärt Corenblith so: "Es ging uns darum, einen gewissen Verlust von Unschuld zu vermitteln. Jeder kommt mit den besten Absichten, aber letztlich entwickeln sich Dinge doch anders, als man denkt."

Auf dieser Grundlage wurden drei bis vier Szenarien entwickelt. Am Anfang des Films dominiert der unberührte Dschungel, gekennzeichnet durch die natürlichen Farbtöne Khaki, Braun und Grün. Mit Gregg O'Haras Auftritt in dieser Szenerie kommen metallische Accessoires hinzu; Videokameras, Geländewagen, andere Ausrüstungsgegenstände. Und nach Joes Umzug in den amerikanischen Tierpark spielen künstlichen Farben, die Farben der Großstadt, mehr und mehr eine Rolle. Im letzten Akt schließlich überstürzen sich Farben und Klänge in einer Kakophonie der sinnlichen Reize, was Joes Angst und Verwirrung in der Großstadt widerspiegelt.

Drehorte in Los Angeles

Im Juni 1997 zog das Team zu den Dreharbeiten an kalifornischen Schauplätzen in den Großraum Los Angeles um. Die bekannteste Kulisse ist wohl der Vorplatz des weltberühmten Kinopalastes "Grauman's Chinese Theater". Neben Autobahnteilstrecken in Marina und Long Beach und dem Ventura Boulevards kamen in Santa Clarita die Disney/Golden Oaks Ranch zum Einsatz, außerdem eine Zuchtranch für arabische Hengste in Thousand Oaks und jenes Industriegelände, wo Howard Hughes einst sein legendäres Großflugzeug Spruce Goose konstruierte.

Es waren aber vor allem die Nachtaufnahmen am Hollywood Boulevard, die für Furore sorgten. Drei Blocks der Prachtstraße mußten für die geplanten Actionszenen gesperrt werden. Massiver Materialaufwand wurde betrieben für die zahlreichen Einstellungen mit Staus, Autojagden, einem umstürzenden Truck, Hunderten von Statisten und natürlich dem Titelhelden Joe.

In Long Beach entstand auf einem Grundstück entlang der dortigen Kanalanlagen der Palisades Ocean Vergnügungspark für das spektakuläre Finale mit Großfeuer und Riesenrad.

Laut Ausstatter Corenblith war es für Regisseur Ron Underwood besonders wichtig, daß der Vergnügungspark sich am Meer befand, um zu versinnbildlichen, daß Joes Flucht durch die Zivilisation an ihrem Ende angelangt ist. Es kann nicht weiter vorwärtsgehen, er steht buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Nachdem verschiedenste Schauplatze an West- und Ostküste überprüft worden waren, stieß man schließlich auf jenes Areal in Long Beach.

Corenblith: "Es war einfach perfekt für uns, weil wir den Vergnügungspark aus dem Nichts genau so errichten konnten, wie es den dramatischen Erfordernissen des Drehbuchs und Ron Underwoods visuellen Vorstellungen am besten entsprach."

Das Riesenrad - Special Effects im Vergnügungspark

Das Gelände in Long Beach brachte auch beste Voraussetzungen mit für eine der kompliziertesten Szenen im Film, in der ein Riesenrad von mehreren Stockwerken Höhe in Brand gerät und schließlich einstürzt. Dieses Riesenrad war speziell für den Film entworfen worden. Die Vielzahl von Glühlampen in unterschiedlichen Farben sowie die ständig schwingenden Passagierkörbe erforderten vom Ausstattungsteam eine pausenlose Kontrolle, gerade auch im Hinblick auf die szenischen Anschlüsse bei den später folgenden Blue Screen-Aufnahmen. V

or allem die Aufnahmen vom brennenden und zuletzt einstürzenden Riesenrad erforderten Monate sorgfältiger Planung. Für die sichere Abwicklung und Steuerung der Flammen wurde mit Allen Hall einer der erfahrensten Spezialeffekttechniker engagiert. Hall hatte zuvor unter anderem die sensationellen Feuereffekte für Backdraft überwacht.

Kurz nach Mitternacht, am 17. August 1997, war es dann soweit. Das Riesenrad wurde in Brand gesetzt und umgestürzt. Allen Hall und Second Unit-Regisseur Terry Leonard, zugleich der Stunt-Koordinator des Films, setzten die sorgfältig choreografierte Kette von Explosionen und Brandherden in Gang. 16 Kameras zeichneten den Vorgang simultan auf. Es war das typische Beispiel eines einmaligen Versuchs, der dank perfekter Planung und Umsetzung zu einem herausragenden Ergebnis führte und damit als ein Höhepunkt im modernen Hi-Tech-Kino gelten kann.


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