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Kalmans Geheimnis

Regie, Assoz. Produktion, Darsteller: Jeroen Krabbé

als Herr Kalman
Szene Jeroen Krabbé über Jeroen Krabbé:

"Ich hatte mich gar nicht in meinem eigenen Film vorgesehen. Ate de Jong hat mich ausgetrickst und meinte, wir hätten kein Geld übrig und ich müßte die Rolle schon selbst spielen. Es war im Endeffekt nicht das Geld, das mich überzeugte, sondern die Tatsache, daß ich Kalman während der Vorbereitungen verstehen gelernt habe. Aber Regie führen und spielen mache ich bestimmt nie wieder. Es ist zu anstrengend."


Kalmans Geheimnis ist das Regiedebüt des niederländischen Schauspielers Jeroen Krabbé. Er hat sich damit den langgehegten Traum erfüllt, einmal einen Kinofilm zu inszenieren. Als Theaterregisseur hatte er sich bereits in den frühen 80er Jahren mit der Bühnenadaption von "Das Tagebuch der Anne Frank" einen Namen gemacht. Schon damals bearbeitete er selbst die Theaterfassung fürs Fernsehen.

Für das Gelingen seines Erstlingswerks ließ sich Krabbé genügend Zeit, um sich ein Dream-Team aus langjährigen Freunden (Isabella Rossellini, Marianne Sägebrecht, Ate de Jong, Edwin de Vries), guten Kollegen (Maximilian Schell, Chaim Topol), bewährter Filmcrew (Walther vanden Ende, Edgar Burcksen, Hennie Vrienten) und interessanten Newcomern (Laura Fraser, Adam Monty) zusammenzustellen. Gemeinsam trugen sie bei zum Erfolg von Kalmans Geheimnis.

Die Vita von Jeroen Krabbé ist zunächst die Erfolgsgeschichte eines Schauspielers. 1944 in Amsterdam geboren, konnte sich Krabbe erst nicht recht entscheiden, ob er in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters als Maler treten, oder doch lieber den Sprung zum Schauspiel wagen sollte. Nach dem Schulabschluß schrieb er sich für darstellende Kunst an der Amsterdamer De Toneelschool ein. Bis in die frühen 70er Jahre blieb Krabbé der Bühne treu, er spielte und inszenierte, übersetzte Stücke und gründete sogar ein eigenes Tournee-Theater.

Der durchschlagende Erfolg kam beim Film, 1977 mit Der Soldat von Oranje. Seine Rolle als holländischer Untergrundkämpfer an der Seite von Rutger Hauer in Paul Verhoevens hintergründigem Kriegsdrama machte Krabbé weit über die Grenzen hinaus bekannt. Nur er selbst war weniger von sich überzeugt und schrieb sich noch am Tag der Premiere in die Amsterdamer Kunstakademie ein.

Doch der Flut von Filmangeboten konnte er sich nicht verschließen. Rollen in Verhoevens Jugenddrama Spetters und vor allem die Charakterstudie eines Schizophrenen in Ate de Jongs Der Flug der Regenvögel leisteten Überzeugungsarbeit und Krabblés Karriere Vorschub.

1983 war es wieder eine Zusammenarbeit mit Paul Verhoeven, die Krabbé als Schauspieler von internationalem Format aufsteigen ließ. Mit der Darstellung des paranoiden Schriftstellers Gerard Reve in Der Vierte Mann errang er Preise auf Filmfestivals in Großbritannien, Italien und Spanien und die Aufmerksamkeit Hollywoods.

Im gleichen Jahr spielte er die Titelrolle in der aufsehenerregenden historischen Serie "Wilhelm von Oranje". Sein Auftritt als zänkischer ungarischer Nachbar von Ben Kingsley in John Irvins Ozeanische Gefühle bildete den Auftakt für eine steile internationale Karriere. Es folgten u.a. Gnadenlos an der Seite von Richard Gere und Kim Basinger und Jumpin' Jack Flash mit Whoopie Goldberg.

Im James-Bond-Film Der Hauch des Todes spielte er 1987 den zwielichtigen KGB-General Koskov, in dem Welterfolg Auf der Flucht war er der gerissene Gegenspieler von Harrison Ford und Tommy Lee Jones. Vor allem seine Auftritte als zynischer Bösewicht machten Jeroen Krabbe in Amerika zum Star.

In seiner Heimat Holland dagegen vertrat er die Seite der Guten, etwa in Ate de Jongs Widerstandsdrama Im Schatten des Sieges. In reichhaltiger Kostümierung sah man Jeroen Krabbé zuletzt auf den deutschen Leinwänden, als Kastraten verachtenden Komponisten Friedrich Händel im Oscar-nominierten Film Farinelli, als Beethovens Nachlaßverwalter in Ludwig van B. - Meine Unsterbliche Geliebte an der Seite von Gary Oldman und Isabella Rossellini und zuletzt als Vater von Drew Barrymores Aschenputtel in Auf Immer und Ewig.

Nach den guten Erfahrungen bei den Dreharbeiten zu Kalmans Geheimnis schließt Jeroen Krabbé die Möglichkeit nicht aus, wieder einmal Regie zu führen, vorausgesetzt seine Lebensaufgaben als Schauspieler, Maler und versierter Koch - er ist Autor eines Kochbuchs mit eigenen Rezepten - lassen ihm die Zeit dazu.


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