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Käpt'n Blaubär - der Film

Regie: Hayo Freitag


Szene [600] [1024] Nach seinem Studium der Kunst und Philosophie in Hamburg widmete sich der am 19.11.1950 in Wilhemshaven geborene Hayo Freitag zunächst der Literatur. Seine Leidenschaft für das Erzählen durch Bilder brachte ihn dazu, mit ähnlich interessierten Freunden Bilderbücher, Parodien, politische Werke und illustrierte Gedichtbände zu produzieren. Ursprünglich dachte er, dies sei sein Lebensinhalt, bis er einen Kindheitstraum verwirklichte und auf dem Fußboden seiner Küche seine erste Animation zeichnete.

Er filmte die Bilder mit einer Super-8-Kamera ab und hatte die perfekte Verbindung von Bild, Erzählung, Sprache und Bewegung gefunden.

Nach diesem "rauschhaften Erlebnis" begann er, seine ersten animierten Kurzfilme zu schreiben, zu produzieren und zu inszenieren. Mit großem Erfolg: Für den 1985 hergestellten Kurzfilm "Mein Bruder" wurde er unter anderem mit dem Preis für die Beste Animation in Zagreb und mit dem Deutschen Kurzfilmpreis 1986 ausgezeichnet. Außerdem wurde "Mein Bruder" vom New Yorker Museum of Modern Art als Beste Animation für eine Präsentation ausgewählt.

In den folgenden Jahren gestaltete und animierte Hayo Freitag zahlreiche Werbefilme fürs Kino und fürs Fernsehen, bis er 1990 zum ersten Mal Spielfilmluft schnupperte: Für "Werner - Beinhart" arbeitete er als Character Designer und Animator erstmals mit Michael Schaack zusammen. Außerdem war er für das Skript, die Animation und die Art Direction des "Werner"-Trailers verantwortlich.

Im gleichen Jahr schuf er das Character Design der TV-Serie "Shamrocks", die von der Dubliner Firma Animedia produziert wurde. Danach setzte Hayo Freitag die fruchtbare Zusammenarbeit mit Michael Schaacks TFC Trickompany fort: Er inszenierte 1994 den Trailer zur Serie "Ottifanten" und setzte im gleichen Jahr als Regisseur, Designer und Zeichner die düstere Alptraumsequenz aus "Felidae" in Szene.


Nachdem er das Design für die TV-Serien "Loggerheads" (1995) und "Max und Moritz" (1997) gestaltet und Trailer dafür animiert und inszeniert hatte, stellte Freitag als Designer, Autor, Animator und Regisseur den Kurzfilm "Das Pflaumenhuhn" (1997) her. Der wieder in Zusammenarbeit mit TFC Trickompany entstandene Kurzfilm wurde 1998 mit dem Friedrich Wilhelm Murnau-Preis ausgezeichnet und für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert.

Bevor sich Hayo Freitag der Regie von Käpt'n Blaubär widmete, konzipierte und designte er für die Dubliner Firma Magma Film die Serie "Pigs Next Door", die er auch als Autor, Animation Supervisor und Regisseur herstellte.

Zur Zeit arbeitet Freitag an zwei weiteren Kurzfilmen: Für "The Punch & Judy Show" schrieb er das Drehbuch, schuf das Design und ist als Animation Supervisor und Regisseur für die Umsetzung verantwortlich. Außerdem wird er "Wenn der Pinguin zweimal klopft" - wieder nach einer Vorlage von Walter Moers - inszenieren. Desweiteren produziert er im Auftrag des amerikanischen TV-Senders Fox Family eine US-Version seiner Serie "Pigs Next Door" mit den Stimmen von Jamie Lee Curtis und John Goodman.


Drehbuch: Walter Moers


Szene [600] [1024] Er ist der geistige Vater von einem Kleinen Arschloch, von einem Alten Sack und von Adolf, der Nazisau. Und natürlich von Käpt'n Blaubär, den der 1957 in Mönchengladbach geborene Walter Moers im Jahr 1988 aus der (Äquator-)Taufe hob. Seine Geschichten "Käpt'n Blaubärs Seemannsgarn" waren so beliebt, daß das Fernsehen den schwindelnden Seebären schnell für sich entdeckte: Zunächst wurden 13 Episoden des "Seemannsgarns" für das "Sandmännchen" des Hessischen Rundfunks als Puppen- und Legetrickfilme produziert. Seit Herbst 1991 gehören die Abenteuer von Käpt'n Blaubär zum festen Programm der "Sendung mit der Maus". Zwei Jahre später bekamen der flunkernde Seebär und sein döspaddeliger Leichtmatrose ihre eigene Show: Der "Käpt'n Blaubär Club" ging auf Sendung.

Am Anfang seiner beruflichen Karriere ahnte Walter Moers von alldem freilich noch nichts. Nach verschiedenen Jobs - unter anderem bei der Rheinarmee und an der Flaschenkontrolle einer Brauerei - nahm er sich vor, aus seiner Leidenschaft für gezeichnete Geschichten selbst Kapital zu schlagen. Autodidaktisch natürlich.

Im Jahr 1985 veröffentlichte er sein erstes Buch im Eichborn Verlag: "AHA" war der erste gedruckte Beweis des einzigartigen Humors und des prägnanten Zeichenstils von Walter Moers. Im gleichen Jahr erschienen auch seine Geschichten von "Professor Schimauski" in der Kinderzeitschrift "Bunter Hund", die später in Buchform herauskamen und auch für das "Sandmännchen" des SFB adaptiert wurden.

Für Aufsehen in der deutschen Cartoon-Szene sorgte Walter Moers legendäres "Kleines Arschloch", dessen erster Band 1990 ebenfalls im Eichborn Verlag veröffentlicht wurde. Die literarisch-humoristische Lebenshilfe "Schöner Leben mit dem Kleinen Arschloch" wurde der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften zweimal erfolglos zur Indizierung vorgelegt.

Im Laufe seiner Karriere wurde der Wahlhamburger Walter Moers mit zahlreichen Preisen für seine Arbeit ausgezeichnet. Allein für Käpt'n Blaubär erhielt er den Adolf-Grimme-Preis, den "Goldenen Spatz von Gera" und den "Telix" der Fernsehzeitschrift "Gong". Für das "Kleine Arschloch" wurde er 1990 mit dem RAAH-Kritikerpreis und mit dem "Max und Moritz"-Preis der Stadt Erlangen zum Besten Comic-Künstler des Jahres ausgezeichnet.

Walter Moers betätigt sich längst nicht mehr nur als Comiczeichner. Für "Kleines Arschloch - Der Film" (1997) schrieb er das Drehbuch und die Songtexte. Vorher war der kleine, tabubrechende Rüpel Gegenstand einer Ausstellung: Im Hamburger Erotic-Art-Museum zeigte Moers 1994 Bilder und Skulpturen unter dem Motto "Arschloch in Öl". Auch als Schriftsteller hat sich Moers mittlerweile etabliert: Zu seinen jüngsten künstlerischen Erfolgen zählt der Roman "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär".


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