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Gnadenlos Schön


Szene Szene

Produktionsnotizen

Drehbuchautorin Lona Williams kennt die Welt, über die sie hier geschrieben hat. Sie hat die Wettkampfhölle selbst durchlebt. "Ich habe tatsächlich ein neues Abwassersystem eröffnet und bin in einem Schwanenwagen durch meine Heimatstadt gefahren worden'', erzählt sie. "Auch unsere Fitnessübung bei nationalem Wettbewerb war ziemlich übel."

Williams stammt auch aus einer kleinen Stadt in Minnesota und nahm an einem sogenannten Junior Miss Pageant, einem "Fräulein-Wettbewerb", teil. Als Spitzenkandidatin fahr sie zum nationalen Contest in Mobile, Alabama. "Ich bin nicht als Schönheitskönigin aufgewachsen. Aber wie eine der Teilnehmerinnen im Film sagt: "Wenn du 17 und nicht völlig unattraktiv bist, dann machst du da eben mit. Aber sie habe sich immer als Aussenseiterin gefühlt, und daher habe sie selbstverständlich alles sehr genau beobachtet, sagt Lona Williams heute.

Lona Williams hat eine Gruppe extremer Figuren zusammengestellt, deren Kinoexistenz von der Realität inspiriert ist. Alle Formen der wetteifernden Provinzmädels, vom gelangweilten Highschool-Idol, über die grenzenlos Unbegabte, die unanständig Reiche bis zur Ausgestoßenen oder der Fluchtwilligen, alle hat sie in ihrem eigenen Leben in den Schönheitswettbewerben kennengelernt.

Die meisten ihrer Figuren sind Teenager, die sich in ein befremdliches Erwachsenenspiel begeben. "Poseure und Heuchler sind natürlich nicht nur unter Erwachsenen zu finden, ebensowenig wie grosse Träume und kriminelle Impulse", erklärt Williams. "Aber Kids werden von diesen Wettbewerben besonders verrückt gemacht. Diese rufen eine Menge Erwachsenen-Emotionen in ihnen wach. Diese absonderliche Perversität interessiert mich. Ich nahm die Verrücktheiten, die längst existieren, und trieb sie zu einem neuen Höhepunkt."

Lona Williams Drehbuch war so abenteuerlich und mutig, dass Produzent Polone klar war, dass er ein Buch vor sich hatte, das Erwachsene wie Teenager schockieren und amüsieren würde. "Das war eins der witzigsten Bücher, die ich je gelesen habe", erinnert sich Polone. "Diese Verschmelzung von dezidiertem Realismus und phantastischer Komödie ist absolut unwiderstehlich."

Der Produzent interessiert sich nicht für "Political Correctness" sondern um die Wirklichkeitsnähe seines Films. "In Amerika geht es immer ums Gewinnen", sagt er. "Wir wollen, dass unsere Helden bis an die Spitze aufsteigen und alle anderen schlagen. Genau dies ist auch das Ziel bei den Schönheitswettbewerben. Egal ob man das hasst oder liebt, komisch ist diese Situation auf jeden Fall."

Um den amerikanischen Traum in all seiner alptraumhaft witzigen Authentizität erfassen zu können, engagierte Polone Michael Patrick Jann, mit dem er schon an der MTV Komödienserie "The State" gearbeitet hatte. Jann konnte damals schon beweisen, dass sein respektloser Humor, der auch "Gnadenlos schön" auszeichnet, sich auf der Leinwand gut macht. Michael Patrick Jann war begeistert von der Möglichkeit, mit diesem Film die Grenzen überschreiten zu können und eine heilige, amerikanische Institution entweihen zu dürfen.

"In Lonas Drehbuch gab es nichts Unentschiedenes oder Mittelmässiges, und es hatte einen attraktiven Swing, der mich auch anzog. Das war keine jener faden "romantischen Komödien", nichts was man im TV sehen könnte, sondern eine kühn gezeichnete Satire." Jann fand auch den sorgfältig kultivierten Dokumentarstil des Drehbuchs anziehend.

"Ich liebe diese Struktur", meint er und erklärt: "Wenn man aus einer kleinen Stadt kommt und den großen Traum hat, jemand zu sein, dann muss man erst einmal wahrgenommen werden. Deshalb steht und fällt für die jungen Frauen aus Mount Rose alles mit dem Schönheitswettbewerb. Das Absurde daran ist diese übergroße Bedeutung, die er für sie bekommt. Wenn man das von außen betrachtet, kann man darin keinen großen Sinn entdecken, wenn man aber teilnimmt, dann ist man plötzlich bereit fast alles zu tun, was zum Sieg führt. Deshalb war die angebliche Dokumentation die perfekte Form, denn sie kann die innere Realität beleuchten."


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