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Zivilprozess


Szene

Produktionsnotizen

Zivilprozess bringt ein Spitzenproduktionsteam um Regisseur Zalllian und viele geschätzte Kollegen aus Searching for Bobby Fischer wieder zusammen, einschließlich dem Produzenten Scott Rudin, Co-Produzenten David Wisnievitz, den mit einem Oscar-prämierten Kameramann Conrad L. Hall (Zwei Banditen), Produktionsdesigner David Gropman (One Fine Day, Marvin's Room), Schnittmeister Wayne Wahrman (Last of the Mohicans, 2 Days in the Valley) und den Casting-DirektorAvy Kaufman. Shay Cunliffe (Multiplicity, Dolores Claiborne) stieß als Kostümdesignerin zum Team, ebenso wie Komponist Danny Elfman (Good Will Hunting, Men In Black).

Halls naturalistisches Licht gibt dem Film seine Textur und eine Farbe, die alles durchdringt, von den Bauten bis hin zu den Kostümen. "Wir wollten die Geschichte nicht romantisieren", erläutert Hall, "sondern vielmehr eine Atmosphäre realisieren wie im Schwarzweiß-Film, ziemlich monochrom und kontrastreich. Wie bei jedem Film habe ich zunächst die Story auf mich wirken lassen und tief in mich aufgesaugt, damit alles andere daraus hervorgeht.

In diesem Film geht es um Wahrheit und Fiktionen: Weiß steht für die Wahrheit und Schwarz für ihr Fehlen." Halls Kameraführung in Zaillians Searching for Bobby Fischer, in The Day of the Locust, In Cold Blood, The Professionals und Morituri wurde jeweils für einen Oscar nominiert.

In "Zivilprozess" spielt Wasser eine große Rolle. "Die Bilder von Wasser sind ein Symbol, das immer wieder auftaucht", erklärt Hall weiter. "Ob es sich nun um ein Glas Wasser handelt, dass die Mutter beim Abendessen einschenkt, um Anwälte, die im Gerichtssaal an ihrem Wasserglas nippen, um einen Fluss, um tropfende Wasserhähne oder um einen Wolkenbruch."

Dreharbeiten und Design

"Zivilprozess" wurde in Boston und New England gedreht sowie in Studios in der Nähe von Los Angeles. Die ersten Dreharbeiten fanden in den Hollywood Center Studios statt, in denen Handwerker die Inneneinrichtung von Schlichtmanns Bostoner Anwaltskanzlei nachgebaut hatten. "Wir folgten der Vorlage und dem Look des alten Boston", beschreibt der Produktionsdesigner David Gropman die Anhaltspunkte, nach denen er mit seinem Team auch die Details der Gerichtsverhandlung schuf, von der grazil gestalteten Geschäftskarte bis hin zu Gerichtsdokumenten und Beweisstücken.

"Ich kam mir wie auf einer Zeitreise vor, als ich die ganzen Dokumente sah, die Fotos, Beweisstücke und der ganze Kram im Büro - so als wäre ich wieder dort", sagt Schlichtmann bei einem Besuch am Set in Los Angeles. Die Außenaufnahmen der Kanzlei wurden in der Charles Street in Boston gedreht.

Der eindrucksvollste Set, der Bezirksgerichtssaal in Boston, wurde in den Universal Studios in Los Angeles gebaut, ganz im Stil der 30er Jahre, mit 4 Meter hohen Wänden und fast ebenso großen Fenstern.

"Der Gedanke war, eine fest gefügte Institution darzustellen, die Jan betreten muss und die bedeutend größer ist als alles, womit er es je zu tun hatte. Wenn Jan zum ersten Mal dort hineingeht, muss es ihn überwältigen. Die Größe des Falles und die Macht seines Gegners muss ihn bis ins Mark erschüttern", erklärt Gropman.

Auch die Kleidung akzentuiert die Extravaganz des Anwalts, den John Travolta darstellt. Der echte Schlichtmann trug Anzüge von Dimitri und Krokodillederschuhe von Bally. "Die alte Yankee-Tradition, sich ganz nonchalant zu kleiden und kein besonders teures Auto zu fahren, auch und besonders wenn man erfolgreich ist, gilt in Boston immer noch viel. Die Snobs der Ostküste lieben es, sich billig zu kleiden oder zumindest indifferent", merkt die Kostümdesignerin Shay Cunliffe an. "Aber mit John haben wir uns gegenläufig verhalten. Er sollte äußerst glatt wirken."

Cunliffe machte Anleihen bei den Designern Zegna, Sulka und Canali und kleidete Travolta in Doppelreihern aus glänzenden Stoffen. Ihre Liebe fürs Detail zeigt sich in goldenen Krawattennadeln, Monogrammen auf Manschettenknöpfen und Seidentüchern in den Brusttaschen der Anzüge.

"Ich habe die Anzüge nie aufgegeben", gibt der echte Schlichtmann zu. "15 hängen immer noch in meinem Schrank, einschließlich meines'Glücksanzugs'. Sie sehen alle prima aus, auch wenn ich sie nicht gerne trage. Sie sind wie eine Rüstung, mit der man in die Schlacht zieht."

Die Produktion drehte sechs Wochen vor Ort in Boston. Das Wetter dort stellte eine größere Herausforderung dar. Die Filmemacher wollten einen kargen, winterlichen Look, aber oft kam ihnen ein wundervoll blauer Himmel in die Quere. Der Herbst dauerte zu lange - die Bühnenbildner mussten die hängengebliebenen Blätter von den Bäumen pflücken - und der Winter kam zu früh.

Die Innenaufnahmen der Hale and Dorr Anwaltskanzlei und des New Yorker Harvard Clubs wurden im Bostoner Athenaeum gedreht, eine der ältesten unabhängigen Bibliotheken Amerikas. Auf dem Gipfel des Beacon Hill gelegen, wurde das Athenaeum 1966 zum Teil des amerikanischen historischen Erbes erklärt.

Das Areal des ehemaligen Metropolitan State Hospitals in der Stadt Waltham wurde zum größten Set des Films umgestaltet: Jene berüchtigten "15 Hektar" einer mit chemischem Schlamm verseuchten, wilden Deponie voll rostender Fässer.

Produktionsdesigner Gropman brauchte sechs Wochen, um ein kleines Elektrizitätswerk auf dem Areal in die Gerberei des John J. Riley zu verwandeln. Handwerker gaben dem Gebäude mit Hilfe spezieller Farbe das entsprechende Alter und fügten einige architektonische Details der Jahrhundertwende hinzu: Schornsteine, Schuppen und Markisen u.a.. Die echte Gerberei Woburns - übrigens die letzte am Flusslauf der Aberjona - war schon Jahre zuvor abgerissen worden.

In Woburn wurde nicht gedreht. Stattdessen wurden verschiedene andere Orte ausgewählt, meist aufgrund ihrer Nähe zum Wasser, um das Viertel und die angrenzende Gerberei zu zeigen. Zwei Häuser in der Stadt Dedham stellten die Häuser am Aberjona dar und die Kings Road Bridge in Palmer den Ortseingang von Woburn. Zusätzliche Außenaufnahmen wurde in Northbridge und Jamaica Plain gedreht.


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