Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Buena Vista Social Club

Rubén González

Musiker: Klavier
Szene Rubén González konnte wählen, ein klassischer Pianist oder ein Doktor zu werden. Statt dessen wurde er eine der legendärsten Figuren der kubanischen Musik. Mit seinem unvergleichlichen Klavierspiel kreierte er Trends und etablierte Stile, die zum Teil seit mehr als einem halben Jahrhundert Bestand haben.

Der mittlerweile 80 Jahre alte Rubén González ging 1934 vom Cienfuego Conservatoire ab. Er besuchte die Medizinschule und träumte davon, bei Tag als Doktor zu arbeiten und nachts Musik zu spielen. Die Rhythmen Kubas, insbesondere der Son, waren stärker. 1941 schmiß er sein Medizinstudium hin und zog nach Havanna, um sich ausschließlich der Musik zu widmen.

Binnen eines Jahres trat er der Formation des berühmten Arsenio Rodriguez bei und spielte überdies mit Mongo Santamaria im Orquesta de Los Hermanos. Er erinnert sich: "In den 40er Jahren war das Leben in Kuba voller Musik. Man verdiente nicht gerade sehr viel Geld, aber das war egal: Wir alle spielten, weil wir gerne spielten."

Heute ist Rubén González der letzte Überlebende eines Trios von Pianisten dieser Zeit, zu dem außerdem Luis "Lili" Martinez und Paruchin gehörten. Gemeinsam trugen sie dazu bei, den künftigen Sound der kubanischen Musik zu formen, den Mambo zu entwickeln und moderne Jazz-Harmonien in die alteingesessene Musik einfließen zu lassen. Rubén sagt: "Alles, was man heute in der kubanischen Musik hört, nahm damals seinen Anfang."

Gleichzeitig entwickelte González einen ganz eigenen unverkennbaren Stil. "Arsenio sagte zu mir, ich solle mich nicht darum scheren, was die anderen machen", erklärt er. "Spiele, was du für richtig hältst, und imitiere auf keinen Fall die anderen. Wenn die Leute dich spielen hören, sollen sie wissen, daß Rubén in die Tasten haut."

Nach Reisen durch Panama und Argentinien, wo er auf Tango-Musiker traf, kehrte González nach Havanna zurück und trat mit Cabaret-Bands in Clubs wie dem Tropicana auf. In den frühen 60er Jahren tat er sich mit Enrique Jorrin zusammen, dem Erfinder des Cha-Cha-Cha. Bei ihm blieb er 25 Jahre. Als der Bandleader Mitte der 80er Jahre starb, übernahm Rubén kurzzeitig die Leitung des Orchesters. Weil ihm die zusätzliche Verantwortung nicht zusagte, zog er sich zurück.

Erst die Afro-Cuban All Stars und Ry Cooder lockten ihn aus seinem vorzeitigen Ruhestand. "Zuhause hatte ich nicht einmal mehr ein Klavier herumstehen. Als ich das Piano im dem Studio entdeckte, fing ich sofort an zu spielen. Mir scheint, das fiel den anderen auf", sagt Rubén González.

Im Alter von 77 Jahren wurde der Musiker von Ry Cooder gebeten, mit ihm sein erstes Soloalbum einzuspielen - 43 Jahre nachdem er mit Arsenio Rodriguez erstmals ein Studio betreten hatte.

Ry Cooder über Rubén González: "Der großartigste Solopianist, den ich in meinem Leben gehört habe."

Das Album erschien 1997 auf Nick Golds Independent-Label World Circuit unter dem bezeichnenden Namen "Introducing... Rubén González".


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]