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The Astronaut's Wife

Johnny Depp

als Spencer Armacost
Szene In seiner ersten Rolle als - zugegeben teuflisch charmanter - Finsterling übernimmt Ausnahmeschauspieler Johnny Depp in The Astronaut's Wife den Part des Raumfahrers Spencer Armacost, der nach einer mysteriösen Mission wirkt, als habe sich im All ein schwarzes Loch in seine Seele gebohrt.

Sonderbar funktional und von kalter Präzision gibt er sich seither auf Erden, fast roboterhaft und entfremdet von seiner Frau Jillian, während warnende Stimmen im Umfeld gewaltsam zum Schweigen kommen. Doch als sich die Anzeichen mehren, dass Spencer nicht mehr Herr seiner selbst ist, scheint es zu spät für Jillian zu sein, der fremdartigen Gefahr auszuweichen.

Denn hochschwanger und von Psychofolter zermürbt, trägt sie Zwillinge aus, deren Geburt Spencer mit geradezu abnormalem Enthusiasmus erwartet, wobei unklar wird, ob es sich um Babies oder eine bizarre Brut handelt...


Szene "Johnny Depp bringt die wichtigsten Elemente zur Rolle des Spencer Armacost ein", sagt Regisseur Rand Ravich, "und das sind Wahrheit und Glaubwürdigkeit. Sein klassisches, erhaben gutes Aussehen arbeitet in Kombination mit den Geheimnissen, die sich hinter seinen Augen abspielen, wahnsinnig gut miteinander.

Denn es bringt der Figur einen Sinn latenter Gefährlichkeit und macht sie absolut unberechenbar. Johnny hat diese mysteriöse Seite, und man konnte sie in all seinen Filmen wahrnehmen. Doch in The Astronaut's Wife nutzt er seinen Charme erstmals als tödliche Waffe, und so wird das Publikum bis zum Finale nie genau wissen, wer dieser Mann ist und was seine wahren Motivationen sind."


John Christopher Depp II. kam am 9. Juni 1963 in Owensbury, Kentucky, zur Welt und spielte in über fünfzehn Rockbands - etwa als Opener von Iggy Pop -, bevor er sich bei einem Besuch in L.A. auf Anraten von Nicolas Cage entschloss, Schauspieler zu werden.

Nach seinem Debüt in Wes Cravens Original-"Nightmare", wo er im Prinzip von einem Bett aufgefressen wird, sowie weiteren Kleinstrollen, etwa als Übersetzer in "Platoon", nahm Depp 1987 ein TV-Angebot wahr und spielte unter großer Anteilnahme amerikanischer Mädchen kreischfähigen Alters bis 1990 den Undercover-Räuberjäger Tom Hanson in der Serie "21 Jump Steet".

Natürlich hasste er jede Minute davon und suchte seine Zukunft nach Vertragsablauf im Filmgeschäft. Und zwar bei Regisseuren mit ziemlich singulären Visionen. Zunächst war es John Waters mit seinem Blick hinter gesellschaftliche Fassaden, der Depps Talent erkannte und dessen Herzensbrecher-Image in "Cry-Baby" köstlich karikierte.

Doch erst in Tim Burton fand der neugierigste und beste US-Schauspieler seiner Altersklasse einen Gleichgesinnten, einen weiteren Outcast mitten im saturierten System, mit dem er seine zwei anrührendsten Filme drehen und jeweils für einen Golden Globe nominiert werden sollte - das moderne Märchen "Edward Scissorhands" und das brillante biopic "Ed Wood".

Zuletzt drehten die beiden im übrigen nach einem Script Andrew Kevin Walkers den gothischen Horrorfilm "Sleepy Hollow". War es freilich in "Cry-Baby" sein Zugriff auf Elvis Manierismen, der Depp Charisma verlieh, so ließ er sich für "Benny & Joon" von Buster Keaton und Charles Chaplin inspirieren, bevor er mit "Arizona Dream", "Gilbert Grape" (dritte Globe-Nominierung) und "Dead Man" eine Reihe zunehmend ernster, spiritueller Filme über die Einsamkeit drehte.

1995 feierte Johnny neben seinem Idol Marlon Brando einen Überraschungshit mit "Don Juan De Marco" und war als der Welt größter Verführer adäquat besetzt. Nach einer Zeit der Unsicherheit ("Nick Of Time", "The Brave", dessen Drehbuch er zusammen mit Bruder D.P. Depp schrieb) kam dann der dramaturgische Höhenflug: In "Donnie Brasco" gab er im Zusammenspiel mit Al Pacino die bislang reifste Vorstellung seiner Karriere ab, bevor er als Hunter S. Thompson in "Fear and Loathing in Las Vegas" einmal mehr seinem Hang zu Untergrundkultur und Indiekino im großem Stil Ausdruck verlieh.

Nach The Astronaut's Wife wird Johnny Depp mit "Sleepy Hollow" und Polanskis Teufelsfilm "The Ninth Gate" in weiteren okkulten Thrillern zu sehen sein - während sich Gerüchte über seine Hauptrolle in einem geplanten Liberace-biopic mehren, was ja durchaus auch als Horrorstoff bezeichnet werden darf. Depp, der kürzlich Vater geworden ist, lebt mit der französischen Sängerin Vanessa Paradis in Paris und Los Angeles.


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