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Liebe das Leben
Élodie Bouchez
als Isa
Gemeinsam mit LIEBE DAS LEBEN-Partnerin Natacha Régnier
erhielt Elodie Bouchez den Darstellerinnenpreis der 51. Filmfestspiele
in Cannes für ihre unschuldige wie furchtlose Darstellung
der lebenshungrigen Tramperin Isa. Einer Nomadin gleich reist
sie durch Frankreich und macht mit großäugiger Neugier
an Wegkreuzungen zu den Schicksalen anderer Menschenkinder halt.
Entwaffnend naiv ist ihre Maxime, sich vorurteilsfrei jeder
Situation anzupassen und dadurch zu lernen, was es heißt
zu leben. Doch als Isa selbstlos die Verantwortung Für weniger
ausgeglichene Gefährtinnen auf sich nimmt, droht sie ihre
Unbekümmertheit, den Glanz in ihren frechen Blicken zu verlieren.
Und nichts wird mehr so sein, wie es war Nie mehr. Der Anfang
der Enttäuschungen ist auch das Ende der Jugend.
"Ich traf Erick Zonca erstmals vor vier Jahren bei einem
Filmfestival", erinnert sich Elodie Bouchez an die Entstehung
von LIEBE DAS LEBEN, "und er sagte auf der Bühne,
daß ich es zwar noch nicht wisse, er aber seinen ersten
Spielfilm für mich geschrieben habe. Das war natürlich
äußerst schmeichelhaft und berührend, und in
den folgenden zwei, drei Jahren liefen wir uns mehrfach über
den Weg, doch er verriet mir keine Silbe der Geschichte, bis
er mir letztlich das fertige Script anbot.
Ich mochte die Story, doch Isa war mir anfänglich im Vergleich
zu Marie zu passiv, zu nett, zu aufopferungsvoll. Aber Erick
überzeugte mich mit seinem Glauben an den Stoff. Und am
ersten Drehtag verdrängte ich alle Bedenken aus meinem Hinterkopf
und verfiel sprichwörtlich in einen Trance-Zustand. Es war
unbewußt, pure Magie. Ich merkte nicht mal, als ich in
Isas Haut schlüpfte.
Den ganzen Film über sieht sie sich nie selbst an, also
habe auch ich mein Aussehen Woche um Woche keines Blickes gewürdigt.
Das verlieh einen ungeahnten Sinn von Freiheit und völlige
Abwesenheit von Eitelkeit oder Scham. So habe ich alles gespielt,
inklusive der gefährlichen Momente, und Erick ermutigte
mich unentwegt, weiter in diese Richtung zu gehen. Dazu bedurfte
es nicht mal langwieriger Kommunikation - wie waren auf einer
Wellenlänge, was Isas Innenleben anging, und brauchten uns
nur mit Blicken oder Codeworten zu verständigen."
Elodie Bouchez erhielt nach Ende ihrer Ausbildung an der St.
Thomas d'Aquin Lycée in Paris einen Bac im Fachbereich
Schauspielerei und studierte anschließend an der Universität
in Paris Theaterwissenschaften. Des weiteren erlernte sie ihr
Handwerk bei Drama-Professor Jacques Waltzer und agierte in einigen
TV-Produktionen, bevor sie sich auf die Arbeit in Kinofilmen
konzentrierte.
Internationale Popularität erlangte sie für ihre Leistung
in Andre Téchinés "Wilde Herzen",
wofür sie 1995 auch einen César als vielversprechendste
Jungdarstellerin in Empfang nahm. Seither stand Elodie Bouchez
in Arbeiten von Yolande Zauberman, Michel Deville oder in Ismail
Merchants Regiedebüt "The Proprietor"
vor der Kamera. Und unlängst drehte sie in Nizza einen Film
unter der Regie von Graham Guit.
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