Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Velvet Goldmine


Produktionsnotizen

Szene VELVET GOLDMINE spielt in erster Linie im London der frühen siebziger Jahre, als die Glam-Rock-Szene wie ein Fieber Besitz vom Land ergriff. Nur wer wild, rastlos und egozentrisch war, konnte zum inneren Kern vordringen. Drogen und Sex wurden in exzessiven Mengen konsumiert, und hedonistische Freuden waren an der Tagesordnung.

Der Film taucht ein in die Welt hinter der Phantasie und offenbart die Egos, die Ambitionen und Intrigen und zeigt, wie nach einigen Jahren die Industrie das Ruder übernahm, allen Spaß und Individualismus im Keim erstickte und der Traum zum Scheitern verdammte.

Der Film bedient sich bei der Entwicklung der Handlung bewußt der Struktur von Citizen Kane und benutzt einen Todesfall (in diesem Fall einen vorgetäuschten) als Ausgangspunkt für einen Reporter, sich dem Leben eines enigmatischen Mannes zu nähern, indem er enge Bekannte und Vertraute nach ihm befragt.

Haynes sagt dazu: "Ich wollte eine gewisse Distanz zur zentralen Figur erreichen. Gleichzeitig hatte ich Spaß an dieser klassischen Untersuchungsgeschichte, in der verschiedene Menschen ihre Erinnerungen zusammentragen. Ich wollte, daß das Ergebnis ein wenig undurchsichtig wird, aber dennoch immer Spaß macht."

Die Reise des Journalisten Arthur Stuart in die Vergangenheit konzentriert sich auf die komplizierten Beziehungen, die Brian Slade mit seiner Frau und seinem amerikanischen Vorbild Curt Wild hatte. Je weiter man in Brians Geschichte vordringt, desto mehr erfährt man auch über Arthur, der Glam Rock damals als faszinierter Fan am Rande miterlebte und dessen Erinnerungen an diese Zeit untrennbar mit dem Schicksal von Brian und Curt verbunden sind.

Der Film ist zeitlich so angeordnet, daß die Gegenwart in den 80er Jahren angesiedelt ist, von wo aus Arthur seine Vergangenheitsrecherche beginnt. Die 80er sind eine Zukunft, wie man sie sich in den 70er Jahren vorgestellt hatte, mehr eine orwellartige Vision als eine Ära, die man tatsächlich erlebt hat.

Michael Stipe meint: "Ich fand es ganz schön faszinierend, daß Todd 1997 einen Film dreht, in dem 1984 die Zukunft ist. Dieses 1984 ist eine phantastische Idee, wie sie die Menschen in den frühen 70er Jahren gehabt haben. Wenn man zurückblickt und einen Zeitabschnitt, den man selbst miterlebt hat, in einem ganz anderen Licht sieht, beginnt man, auch die eigenen Erinnerungen von dieser Zeit zu hinterfragen."

VELVET GOLDMINE bedient sich bei zahlreichen Genres. Zunächst erzählt er eine Lovestory und er ist ein Musical, aber man entdeckt auch Elemente eines Thrillers, eines extravaganten Period Pieces und eines kulturellen Dokuments einer Ära.

Todd Haynes erklärt: "Natürlich ist VELVET GOLDMINE vor allem ein Musical. Musik ist der Motor des Films, und ich setze sie häufig ein, um die Geschichte voranzutreiben. Es geht auch um Musik und Musikgeschichte. Ich wurde inspiriert von Filmen der späten 60er und frühen 70er Jahre, die aus der Jugendkultur erwuchsen, wie Performance und Kubricks Clockwork Orange ("Uhrwerk Orange"), die aufregende, abgefahrene Ausflüge in Bilder, Klänge und andere, fremde Welten waren. Ich weiß noch, wie spannend ich es als Kind fand, ins Kino zu gehen. Man konnte nie vorhersagen, was genau man zu sehen bekommen würde. Ich hoffe, daß ich dieses Gefühl mit meinem Film ein wenig einfangen konnte: sich auf einen Trip ins Unbekannte zu begeben."


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]