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U-Turn - Kein Weg zurück


Szene Szene mit Jennifer Lopez

Warum haben Sie an diesem Film mitgewirkt?

Oliver Stone, Regisseur: Diese Art von Film habe ich noch nie gemacht. Das Drehbuch von John Ridley war sehr gut. Es war bezaubernd, eine pure Genregeschichte, die aber auch auf ihren eigenen Beinen stehen konnte. Sie folgt den Gesetzen eines Film noir, aber tatsächlich funktioniert sie eher wie ein Western. Ein Glücksritter kommt in eine kleine, korrupte Stadt und wird zum Spielball in einer Mordgeschichte zwischen Mann und Ehefrau, Jake und Grace McKenna. Und natürlich ist er am Ende ... nun, das Ende verrate ich nicht (und ich hoffe, daß es auch sonst niemand tut).

U-TURN gab mir die Möglichkeit, ein 90er-Jahre-Update eines klassischen Genres zu machen, das man gemeinhin mit den 40er Jahren in Verbindung bringt. Ich denke, daß die Figuren eines Film noir in ihrer Essenz nicht unbedingt schäbig, sondern daß sie ehrlich sind. Am Ende sympathisiert man mit ihnen, weil man weiß, daß man sich selbst womöglich auch so verhalten würde, wenn man von den Umständen dazu gezwungen werden würde. Man sieht sich die Figuren an und sagt: "Oh, er ist verzweifelter als ich. Gott sei Dank befinde ich mich nicht in seiner Lage." Die Wahrheit ist, wir alle treffen schlechte Entscheidungen. Im Film noir treiben die Figuren immer in eine Ecke, ein Loch, eine Sackgasse, eine Umleitung, einen U-Turn.

Ich bewundere die Regisseure, die den Film noir in den 40er und 50er Jahren zur Kunstform erhoben: Billy Wilder, Robert Siodmak, Nick Ray, Andre De Toth, Robert Wise, Orson Welles, Jacques Tourneur und wie sie alle heißen. Ihre Arbeit verband ökonomischen Stil, scharfsinnige Dialoge und eine innovative visuelle Sprache.

Für mich ist es sehr deprimierend anzusehen, wie teuer Filme heutzutage geworden wie sind und wie unglaublich endlos man an ihnen arbeiten muß. Dafür gibt es keinen vernünftigen Grund. U-TURN war, zumindest zum Teil, ein Experiment für mich, mit dem ich mir beweisen wollte, daß man einen Film immer noch in einer weniger aufgeblasenen Art und Weise machen kann.


Szene Szene mit Jennifer Lopez

Clayton Townsend, Produzent: Die Anweisungen von Oliver waren deutlich: Überzieh das Budget auf keinen Fall! Die schwerste Herausforderung für mich war es also, all die üblichen Verdächtigen, mit denen wir schon an so vielen Filmen gearbeitet haben, davon zu überzeugen, daß wir U-TURN preiswert würden machen müssen und daß es keine Möglichkeit geben würde, das Budget in einer irgendeiner Form zu strecken. Tatsache ist, daß fast all unser Equipment auf dem absoluten Stand der Dinge war, wir die Dollars aber dahin stecken wollten, wo sie am dringendsten benötigt wurden. Alle gingen mit großem Teamgeist an die Sache. Wir drehten den Film in ganzen 42 Tagen ab und waren in der Lage, das Projekt mit einem Budget von 20 Millionen Dollar fertigzustellen.


Dan Halsted, Produzent: Weil man Oliver so viel Aufmerksamkeit als öffentliche und politische Figur schenkt, vergißt man schon einmal, daß er auch einer der ganz großen Filmemacher unserer Zeit ist. U-TURN gibt ihm die Gelegenheit, sich wieder den Grundlagen des Filmemachens zuzuwenden, und das mit einer Geschichte, die über eine unglaubliche Balance aus Komödie und Bösartigkeit verfügt.


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