Tango
Regie: Carlos Saura
Der am 4. Juni 1932 im spanischen Huesca (Aragon) geborene Carlos
Saura begann seine Karriere im Alter von 18 Jahren als Standfotograf.
Von 1952 bis 1963 studierte er an der Spanischen Filmhochschule
und lehrte dort auch als Professor. In dieser Zeit drehte er
einige Kurz-Spielfilme und eine Dokumentation über seinen
älteren Bruder Antonio.
Seine Arbeit als Regisseur während des Franco-Regimes brachte
ihm immer wieder Ärger mit der Zensur ein. Anerkennung und
Beachtung fand er erst mit seinem dritten Film "Die
Jagd" (1966). Die Verbindung mit Geraldine Chaplin,
seiner Lebensgefährtin und Muse, führte zu neun Filmen
innerhalb von elf Jahren, von "Peppermint Frappé"
(1967) bis "Mit verbundenen Augen" (1977).
Mit Filmen wie "Züchte Raben" (1975)
wurde er international bekannt; er erwarb sich den Ruf, die Unterdrückung
durch die Franco-Diktatur zu dokumentieren. Mit "Bluthochzeit"
begann Saura 1981 seine berühmte Tanz-Trilogie, die noch
"Carmen" (1983) und "Liebeszauber"
(1986) umfasst. Es folgten in diesem Genre 1989 "¡Ay,
Carmela!" und 1995 "Flamenco". TANGO
ist ein weiterer Beweis seiner Liebe zum Genre der Musik-Filme.
In den über 40 Jahren seiner Karriere gewann Saura viele
internationale Preise, darunter 1976 den "Großen Preis
der Jury" in Cannes für "Züchte Raben"
und 1974 den "Jurypreis" für "Cousine
Angelica", den "Goldenen Bär" 1981 in
Berlin für "Los, Tempo!" und zwei "Silberne
Bären" für die beste Regie 1966 für "Die
Jagd" und 1967 für "Peppermint Frappé".
1991 wurde "¡Ay, Carmela!" mit zwei "Goyas"
(entspricht den französischen "Césars")
ausgezeichnet für Beste Regie und Bestes Drehbuch zusammen
mit Co-Autor Rafael Azcona. In San Sebastian erhielt Saura 1996
eine "Special Mention" für "Taxi"
und auf dem World Film Festival in Montreal den Regiepreis 1997
für "Pajarico".
Über seine bevorzugten Themen wie u.a. Tod, Einsamkeit,
Familie, menschlicher Zusammenbruch hinaus zeigt Sauras Filmographie
seine Vielfältigkeit, sein weites Interessenspektrum, in
dem Musik und Tanz eine herausragende Stellung besetzen.
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