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Solo für Klarinette

Gefühlvoll


Szene SOLO FÜR KLARINETTE ist ein sehr physischer, sehr direkter Film geworden. Trotz der Tristesse ihres täglichen Daseins geben die beiden Hauptfiguren ihre Hoffnung auf Liebe nicht auf. Mit aller Kraft und Verzweiflung kämpfen sie dafür.

Der Film wird dominiert vom Fühlen, Spüren, Denken, Wollen und Lieben von Bernie Kominka und Anna Weller. Diese Kraft zieht den Zuschauer in einen magischen Bann. Man kann nicht loslassen, man muß hinschauen, mitleben, mitfühlen und mitleiden. Das Spiel der beiden Protagonisten erzeugt eine ungeheure Spannung und einen so starken Sog, daß man sich dem unmöglich entziehen kann.

"Es gibt sehr viele gute deutsche Schauspieler", erklärt Hofmann, "doch ohne die Zusage von Götz und Corinna hätte ich nicht gewagt, den Film zu drehen." Für den Regisseur standen sie von Anfang an als seine Wunschbesetzung fest. "Eine Alternativliste hat nie existiert." Während es für Hofmann und George nach "Der Sandmann" und zwei Filmen aus der Reihe "Schulz und Schulz" bereits die vierte Zusammenarbeit bedeutete, stand Corinna Harfouch erstmals für Hofmann vor der Kamera.

"Es war teilweise ein sehr anstrengender, weil sehr intensiver Dreh", erinnert sich Hofmann. "Sowohl Corinna als auch Götz sind zwei Darsteller, die sehr kritisch mit ihren Rollen umgehen und sie immer wieder hinterfragen.Wenn man als Regisseur allerdings bereit ist, sich auf diese Tour de force einzulassen, entstehen sehr sehr kraftvolle, vielschichtige Szenen."

"Insbesondere die Nacktszenen waren schwer zu inszenieren: Wieviel kann, muß und darf man als Schauspieler auch von sich selbst preisgeben? Im Drehbuch war die Szene zwischen Götz und Corinna mit gerade mal vier Sätzen beschrieben, in der Art 'Sie schlafen miteinander'. Corinna und Götz definieren ihre Charaktere beide sehr stark über das Körperbewußtsein. Bernie, zum Beispiel, reagiert dabei explosiv - wie ein Mensch unter Überdruck, der endlich sein Ventil gefunden hat."

Barbara Auer hatte 1994 im TV-Film 'Der große Abgang' von Nico Hofmann mitgespielt, der wie SOLO FÜR KLARINETTE nur vordergründig ein Krimi ist, aber im Grunde über die "Zerrüttung der Liebe" erzählt. In dem am authentischen Fall des Hamburger Auftragsmörders Werner Pinzner orientierten Film spielt Barbara Auer eine ihm absolut hörige Frau des Lohnkillers. Auch Dietmar Mues, in SOLO FÜR KLARINETTE das Mordopfer, war ein Bekannter aus alten Zeiten. Er spielte in 'Der große Abgang' die Kiezgröße, die die Staatsanwaltschaft durch Pinzners Aussage belasten wollte.

Nach "Der Sandmann" und "Es geschah am hellichten Tag" arbeitete Hofmann bereits zum dritten Mal mit Barbara Rudnik zusammen, die hier als die verbitterte Ex-Frau des Opfers aus dem untersten sozialen Milieu radikal gegen ihr Image als glamouröse, sinnliche Karrierefrau spielt. Bereits vor dem großen Publikumserfolg "Echte Kerle" hatte Hofmann den Jungstar Tim Bergmann für eine TV-Serie gecastet, die dann vom Sender jedoch nicht realisiert wurde. Nun endlich ergab sich die Chance zur Zusammenarbeit.

Miranda Toma, die Darstellerin der jungen Prostituierten Jolantha, in die Freddie Bahlo sich verliebt, entdeckte Hofmann in einem Kurzfilm von Christian Wagner. Die Rolle von Bernhard Kominkas Sohn Theo war eigentlich für einen jüngeren Schauspieler angelegt. Als Hofmann jedoch Tobias Schenke beim Casting erlebte, stand für ihn sofort fest, daß er mit ihm arbeiten und die Rolle halt ein wenig "älter" umgeschrieben werden mußte. Schenke ist in diesem Sommer auch in Marc Rothemunds Komödie "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" zu sehen. Christian Redl schließlich steht seit Jahren ganz oben auf Hofmanns Besetzungs-Wunschliste. Als sich jetzt die Gelegenheit ergab, mit ihm zu drehen, ergriff Nico Hofmann die Gelegenheit spontan beim Schopf. Auch Katharina Thalbach stand für einen Gastauftritt zur Verfügung: als schrullig-romantische Singlefrau, die in ihrer Altbauwohnung Partys für einsame Herzen organisiert.


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