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Red Corner


Produktionsnotizen

Szene Filmemacher Jon Avnet, der zuvor Erfolgsfilme wie "Lockere Geschäfte", "Grüne Tomaten" und "Aus nächster Nähe" produzierte und inszenierte, war sofort von der Geschichte der Begegnung zweier Menschen aus total verschiedenen Kulturen begeistert. Nicht minder von der Idee, ein Bild des zeitgenössischen Chinas darzustellen.

"China ist ein Land mitten in einer tiefen Identitätskrise", sagt Avnet. "Die heutigen Führer haben ein Land von 1,2 Milliarden Einwohnern nach den Kämpfen am Tiananmen Square im Jahre 1989 still gehalten. Werden sie weiter schweigen oder werden sich ihre Stimmen erheben? Das ist die Frage in dem Film RED CORNER - LABYRINTH OHNE AUSWEG.

Für Richard Gere (Foto) war es keine Frage, in diesem Film mitzuwirken, der dafür bekannt ist, sich für die Menschenrechte einzusetzen. "Für mich war das akkurat geschriebene Drehbuch am wichtigsten", sagt Gere. "Ich setze mich für chinesische und tibetische Belange ein. Wenn es irgendwelche falsche Interpretationen gegeben hätte, wäre das für alle Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, gefährlich geworden."

Szene Nach seinen herausragenden Rollen in den Filmen "Zwielicht", "Pretty Woman" und "Ein Offizier und Gentleman" beweist er mit RED CORNER erneut sein Können als großartiger Darsteller. Gerade die Rolle als Jack Moore verstand er als Herausforderung.

"Ich wollte Jack Moore als ganz normalen Menschen, der durch bestimmte Umstände in eine prekäre Situation gerät, in die jeder von uns auch geraten könnte, darstellen. Er ist ein Charakter, der sich letztendlich seiner Nationalität, seiner Persönlichkeit und auch fast seiner Menschlichkeit beraubt fühlt", sagt Gere. "Durch die Reduzierung seiner selbst hat er eigentlich an Größe gewonnen und wurde irgendwie erleuchtet."

Für die Newcomerin Bai Ling, deren Name in der Übersetzung "Weißer Geist" bedeutet, ging ein Traum in Erfüllung. "Ich liebe diesen Charakter", sagt die hübsche Chinesin, die an die große Schauspielerin, Audrey Hepburn, erinnert. "Ich fühlte mich geehrt, die Gelegenheit zu bekommen, der Rolle Leben einzuhauchen. Diese Rolle zu spielen war wie in der Dunkelheit zu spazieren und plötzlich einen wundervollen Mondaufgang zu erleben. Sie ist eine Brücke zwischen dem alten und dem neuen China - genau wie eine Brücke zwischen dem Osten und dem Westen."

Bai Ling war bereits in ihrer Heimat als Bühnen- und Filmstar bekannt. Als sie 14 Jahre alt war, diente sie in Tibet als Soldatin. Sie war Gastschülerin der Filmabteilung der New York University und sollte eigentlich wieder zurück nach China. Aber sie hatte das Glück, neben einigen anderen chinesischen Studenten, ein Visum zu bekommen, um in Amerika bleiben und arbeiten zu können.

Bai Ling nutzte die Chance, Regisseur Avnet bei seinen Recherchen für den Film in Peking helfen zu können. "Wir besuchten viele Plätze zusammen, und ich war sehr überrascht, im Drehbuch einige Zeilen zu entdecken, die aus unseren Konversationen stammten", freut sie sich. "Ich hoffe, daß dieses zur Richtigkeit der Story und meines Charakters beitrug." Richard Gere fügt hinzu: "Viele asiatische Schauspielerinnen haben sich eine westliche Art angeeignet, daß sie ihre Glaubwürdigkeit völlig verloren haben. Als ich Bai Ling zum erstenmal traf, wußte ich sofort, daß sie für diese Rolle perfekt ist."


Avnet beschreibt die Rolle der Shen Yuelin als "hart und tüchtig und total unempfänglich Jacks Charme gegenüber". Die Beziehung zwischen Yuelin und Jack war nur auf gegenseitiger Hilfe aufgebaut. Ich war beeindruckt von der Ehrlichkeit, die Bai Ling jeden Tag in ihre Rolle einbrachte, hätte sie und ihre Familie in China doch dadurch in Schwierigkeiten geraten können.

Gere ergänzt: "Beide riskieren ihr Leben für den anderen. Schritt für Schritt entdecken sie die Menschlichkeit des anderen. Sie sehen die Eigenarten und die Angst. Ich glaube, das geht allen so: Wenn man sieht, daß einem Menschlichkeit entgegengebracht wird, öffnet man sein Herz. Du siehst dich selbst. Jack braucht Shen Yuelin mehr als sie es tut. Ohne sie wäre er dem sicheren Tod ausgeliefert. Aber psychologisch und emotional gesehen braucht sie ihn mehr. Er ist ein Mann, der sein Herz auf der Zunge trägt. Er kommt aus einem kulturellen Umfeld, in dem man es gewohnt ist, offen zu sprechen."

"Letztendlich", amüsiert sich Avnet, "finde ich es rührend, wie sie ihm vertraut und er überrascht ist, daß sie eigentlich an seine Unschuld glaubt. Ihr Glaube an ihn hat eine gewisse Unschuld. Es kommt zu einem Moment, an dem es für Jack ziemlich hoffnungslos aussieht. Indem sie beschließt, sein Leben zu retten, wird sie sich gewahr, das ihre aufs Spiel zu setzen."


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