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Pecker
Christina Ricci
als Shelley
Nach den aufeinanderfolgenden Gewinnen des Show East Star of
the Year sowie des Star of Tomorrow Award ist in PECKER mit Christina
Ricci die derzeit zweifellos heißeste
"alternative"-Schauspielerin
ihrer Generation als Shelley zu sehen . In ihrer herrlich angesäuerten
Rolle einer neurotischen Waschsalon-Managerin zeigt Ricci mühelos,
warum ihre Kinderstar-Tage Schnee von gestern sind und die hipperen
Medien des Planeten derzeit kein beliebteres Cover-Wild Child
haben.
Gern jenseits der Grenze zur Boshaftigkeit und mit einer Intensität,
die sie bei ihren undisziplinierten Kunden gefürchtet macht,
sorgt sich Shelley, daß "die mir doch in die Waschmaschinen
pinkeln, wenn ich mal weg bin" und findet eigentlich nur
in Pecker jemanden, der ihre komplizierte Energie kompensieren
kann. Kaum überraschend, daß Shelley alles andere
als vergnügt reagiert, als ihr Freund von allerlei Schickeria-Chicks
vereinnahmt zu werden droht...
Über ihre Arbeit an John Waters' jüngster Gegengeschmacks-Offensive
sagt Christina: "Jeder Film, an dem ich bislang gearbeitet
habe, besaß einen bestimmten Ton, und dieser hier unterscheidet
sich von allen anderen, weil er humorvoll ist, ohne unerträglich
albern zu werden. Das liegt sicher an John. Er liebt es, die
Regeln auf den Kopf zu stellen und über die Konventionen
zu lachen. Er liebt auch das Filmemachen. Und man merkt es. Unter
seiner Regie konnte ich mir sowohl die dreisten Seiten Shelleys
zu eigen machen als auch an ihrer Achterbahn-Beziehung zu Pecker
arbeiten. Mediokere Regisseure hätten nur eine Seite erlaubt,
soviel ist sicher".
Christina Ricci wurde am 12. Februar 1980 in Santa Monica geboren
und gab ihr Leinwand-Debüt als Winona Ryders jüngere
Schwester in "Mermaids". Schon damals knallte sie einem
ihr Talent förmlich ins Gesicht - wie auch ihr natürliches
Mißtrauen gegen alles Niedliche und Klebrige, was sie im
folgenden zur perfekten Besetzung der Wednesday in den beiden
"Addams Family"-Filmen machte, wo sie an ihrem
Filmbruder genüßlich Spiele wie "Gibt es
einen Gott?" ausprobierte, bevor sie lächelnd
die Guillotine fallen ließ.
In TV-Produktionen wie "Now and Then" neben
Demi Moore oder "Bastard Out of Carolina"
etablierte sich Ricci frühzeitig auch in Dramen, wenngleich
sie wie zur Selbstsatire oder als Exorzismus den einsamen, reinrassigen
Kinderfilm "That Darn Cat" (Kommentar: "I
can't even watch that junk") hinterherschob.
Die Welt ließ sie endgültig in Ang Lees Wunderwerk
"The Ice Storm" von ihrer Wandlung wissen,
als sie neben Tobey Maguire alle Unsicherheit und Frühreife
der Jugend in ihr Spiel legte. Seitdem verblüfft Christina
Ricci im Vierteljahrestakt mit riskanten, unorthodoxen Rollen
und machte in den USA insbesondere mit ihrer Bitch-Brillanz in
"Buffalo '66" (von und mit Vincent Gallo)
und "The Opposite of Sex" von sich reden.
Shirley Temple she ain't.
Ihr nächster Film wird das Ensemblestück "200
Cigarettes" sein. Momentan steht sie mit Johnny Depp
für Tim Burtons adäquat morbiden Stoff "Sleepy
Hollow" vor der Kamera.
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