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Palmetto


Szene Stieftochter Odette (Chloe Sevigny)

Vor Ort In Florida

Obwohl man den Film tatsächlich in Palmetto hätte drehen können, nahmen die Filmemacher ganz bewußt Abstand davon, um diesen Touch von Realität zu vermeiden. Statt dessen wählte man Drehorte in den Erholungsgebieten der Gulf Bay von Florida, u. a. Sarasota, Fort Myers, Bradenton, Arcadia und Venice.

"Unser Palmetto ist kein realer Ort. Es ist eine Stadt, die es nur im Kino gibt", meint Volker Schlöndorff. "Es ist ein tropischer, vergessener Ort irgendwo im mythischen Süden, mit einer kolonialen Atmosphäre und einigen kitschigen Elementen aus den 50ern."

Und Al Corley sagt: "In Sarasota und Umgebung fanden wir Fragmente dieser vergangenen Ära, die wir zu Harrys Welt zusammensetzen konnten." Um das tatsächliche Palmetto allerdings nicht komplett zu unterschlagen, überredete man den Bürgermeister des Städtchens zu einem kleinen Cameo-Auftritt.

Viele Einheimische, vor allem aus Sarasota, haben kleine Parts in PALMETTO. Von unschätzbarer Hilfe war die Unterstützung der ansässigen Künstlerin Vicky Randall, die der Produktion ihre Metallskulpturen bereitwillig zur Verfügung stellte. Sie sind als Arbeiten Ninas, der von Gina Gershon dargestellten Figur, zu sehen. Außerdem brachte Vicky Randall der Schauspielerin die Grundbegriffe und wichtigsten Handgriffe ihrer Kunst bei.

Gina Gershon merkt an: "Vicky stellt unglaubliche Skulpturen aus rostfreiem Stahl her, die dem Charakter Ninas wirklich entsprechen. Vicky hat mir viel übers Schweißen beigebracht - eine unglaubliche hypnotische Erfahrung."

Nicht alle Erlebnisse während des Drehs waren so positiv. Vor allem hatte man mit der Unberechenbarkeit des Wetters in Florida zu kämpfen. Obendrein mußten die Filmemacher mit einer Insektenplage fertig werden, von der Sarasota einige Wochen heimgesucht wurde.

Die Unannehmlichkeiten nahm man letztlich gern in Kauf, denn Florida erwies sich konstant als visuelle Inspiration. Ursprünglich hatte Volker Schlöndorff vorgehabt, PALMETTO ganz streng in Schwarzweiß zu filmen. Die wundervolle Landschaft Floridas belehrte ihn aber schnell eines besseren: Der Regisseur fing die tropische Pflanzenwelt in voller Farbenpracht ein und machte sie zum unverzichtbaren Bestandteil, der Seele und des Stils des Films.

Das Unerwartete entpuppt sich in gewisser Weise als Leitmotiv für die gesamte Produktion. "Ich wollte einen geradlinigen Thriller machen, aber je länger wir daran arbeiteten, desto komplizierter und überraschender wurde das Unternehmen", gesteht Volker Schlöndorff. "Aber mein Hauptziel war es, Spaß zu haben. Und den haben wir gehabt."

Wir übernahmen dieses gewisse Gefühl der 50er Jahre, obwohl der Film in der Gegenwart spielt, die wir aber so zeitlos wie möglich gestalteten. In den Handlungsverlauf haben wir dagegen massiv eingegriffen. Hätten wir uns eng an Chase gehalten, wäre der Film nach der Hälfte sehr vorhersehbar geworden. Max hatte zahllose neue Ideen, die Handlungsschraube immer noch ein Stück weiter zu überdrehen. Geblieben ist auch der typische Held der Chase-Bücher: ein Mann, der einerseits seine moralischen Skrupel, andererseits auch seine Schwächen hat. Er bringt sich aus hundertprozentig eigenem Verschulden in den Schlamassel hinein und versucht sich im zweiten Teil der Geschichte, da wieder hinauszuwinden. Er glaubt irriger Weise, er sei schlauer als er es ist.


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