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Mitternacht im Garten von Gut und Böse


Szene

Produktionsnotizen

"Ich habe John Lee Hancocks Drehbuch vor der Buchvorlage gelesen," sagt Regisseur Clint Eastwood. "Ein ansprechendes, gut geschriebenes Skript, aus dem sich in meinen Augen ein guter Film machen ließ. Einen Film dieser Art habe ich bisher nie gemacht, und gerade das reizte mich. Hier werden sehr unterschiedliche Figuren aufeinander losgelassen, und ich fühle mich immer von Geschichten angesprochen, die sich aus den Figuren heraus entwickeln.

Savannah als Schauplatz bietet einzigartige Möglichkeiten, die handelnden Personen in 'Midnight' wirken äußerst bizarr, und die Story besteht aus etlichen Nebenhandlungen, aber die Figuren ermöglichen uns, einen Lebensstil kennenzulernen, den die meisten von uns wohl als ungewöhnlich und unterhaltsam empfinden. Jedenfalls geht es mir so."

Oscar-Gewinner Kevin Spacey legt Wert auf die Feststellung, daß der schwierigste, der entscheidende Schritt auf dem Weg zur Leinwandfassung von Drehbuchautor John Lee Hancock gemeistert wurde, indem er das Buch von John Berendt umarbeitete: "John Lee Hancock gehört zu jenen verkannten Helden, auf die viel zu selten Loblieder angestimmt werden. Denn die Buchvorlage enthält eine ungeheure Menge von handelnden Personen, die John im Drehbuch konzentriert und auf eine Linie gebracht hat. Gleichzeitig verstärkt er eine der wesentlichen Qualitäten des Buches, die auch Clint als Regisseur besonders betont: die Vorfälle in der Nacht, in der Hanson stirbt, bleiben in der Schwebe. Die Zuschauer erleben die Ereignisse in drei verschiedenen Versionen, aber es handelt sich um Flashbacks, um Erinnerungen aus der Sicht von Zeugen. Wenn also John Cusack am Ende im Film fragt: ,Was ist in der Nacht wirklich geschehen?', dann ist die Frage weniger rhetorisch als ganz direkt zu verstehen."

John Cusack spielt den Reporter John Kelso, die einzige erfundene Figur im Film. Er beschreibt das Verhältnis von Kelso zu Jim Williams: "In mancherlei Hinsicht sind sie grundverschieden, aber sie treffen sich in ihrer Liebe zur Kunst, und beide haben sie einen wachen Verstand. In gewisser Weise tricksen sie sich die ganze Zeit gegenseitig aus, und sie entwickeln dabei eine Art sportlichen Ehrgeiz, was beiden Spaß macht. Je länger Kelso sich in Savannah aufhält, desto tiefer wird er in die Ereignisse hineingezogen. Natürlich will er zunächst Jim Williams und Savannah nur benutzen, um sich selbst durch sein Buch zu profilieren. Doch dann muß er feststellen, daß Savannah sich ein wenig auch seiner Person bedient hat."

Unerwartet findet Cusack Parallelen in den Arbeitsweisen von Clint Eastwood und Woody Allen, mit dem Cusack schon zwei Filme gemacht hat: "Beide vertrauen auf ihre Darsteller. Sie geben zwar Regieanweisungen, aber sie vermeiden jede Über-Inszenierung. Ich habe den Eindruck, daß Clint erleben möchte, wie wir unvoreingenommen auf die Szene reagieren. Er will, daß wir uns instinktiv, spontan darauf einlassen. Dahinter steckt ein ganz methodischer Ansatz."

Spacey erlebt Regisseur Eastwood "als Zen-Meister". Er redet nicht viel, aber wir sprechen die gleiche Sprache. Jeder im Team bekommt einen Teil der Verantwortung delegiert. Der Effekt: Man lernt sehr schnell, immer konzentriert zu sein, sich gut vorzubereiten und seine eigene Leistung kritisch zu hinterfragen. Aber man nimmt dem Regisseur ab, daß er weiß, was er will.


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