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Scharfe Täuschung

Produktionsnotizen

Szene Die Zwillinge Jonas und Joshua Pate gehören zu der Handvoll filmverrückter Brüder, die mit Intelligenz, Witz, Phantasie und überaus großer Kreativität das Medium Kino revolutionieren. Wie Joel und Ethan Coen ("Fargo", "The Big Lebowski"), Allen und Albert Hughes ("Menace II Society", "Dead Presidents") und Larry und Andy Wachowski ("Bound - Gefesselt") schaffen sich die Pates ihre eigenen Genres, ohne den Mainstream-Mechanismen der amerikanischen Kinoindustrie allzuviel Tribut zu zollen.

Mit einer Game-Show fing alles an. Jonas Pate nahm als Kandidat an einer Show teil, in deren Verlauf er sich einem Lügendetektortest unterziehen mußte. Seine Erfahrungen und Emotionen inspirierten ihn zu einer groben Storyline, in deren Mittelpunkt der Lügendetektor stand.

Nachdem er gemeinsam mit seinem Bruder Joshua ein Drehbuch verfaßt hatte, machten sich die beiden auf die Suche nach Finanziers. Sie mußten nicht viele Türklinken putzen: Peter Glatzer, der schon "The Grave", das Erstlingswerk der Pates produziert hatte, war auf Anhieb von dem Skript begeistert. Hinzu kam, daß "The Grave" 1996 auf dem renommierten Sundance Filmfestival die Kritiker ausnahmslos begeistert hatte.

Während der Dreharbeiten an ihrem zweiten gemeinsamen Werk trennten Jonas und Joshua Pate ihre Regieaufgaben. Jonas, das Auge der Brüder, arbeitete mit dem legendären Kameramann Bill Butler und Joshua kümmerte sich um die Schauspieler. Diese Methode bewährte sich schnell. Während Joshua zwei Wochen lang in Los Angeles mit dem Ensemble proben konnte, wählte Jonas zusammen mit der Crew die Drehorte aus.

Peter Glatzer und sein Executive Producer Mark Damon loben die ökonomische Arbeitsweise der Pates: "Die Vorteile, mit Zwillingen zu arbeiten, sind einfach unglaublich. Die beiden verstehen sich blind und können sich aufeinander verlassen. Das kommt der finanziellen Seite einer Filmproduktion ebenso zugute wie der künstlerischen." Auch Bill Butler, dessen Fähigkeiten den einzigartigen Look des Films erst möglich machten, bezeichnet die beiden talentierten jungen Männer schlicht als "Dream Team".

Der erste Entwurf des Drehbuchs entstand in der städtischen Bibliothek von Charleston, South Carolina - einer sehr europäischen Stadt, die viel vom Flair der Alten Welt in sich birgt. Mit ihrem Film wollten Jonas und Joshua Pate die Konventionen der meisten Cop-Filme aufbrechen, die stets in Metropolen wie Los Angeles oder New York angesiedelt sind. Es war extrem wichtig für die Brüder, im exotischen Charleston zu drehen, da die gotische Anmutung der Südstaaten-Stadt die unterschwelligen Themen des Films hervorragend unterstützen würde. "Wir haben lange darum gekämpft, in Charleston drehen zu können," geben die Pates zu. "Aber weil die Stadt den Charakter von Tim Roth so perfekt reflektiert, haben wir unsere Produzenten schließlich überzeugt."

Der britische Schauspieler liebte es, den undurchsichtigen Wayland zu verkörpern. Tim Roth ist berühmt für seine facettenreiche Darstellung von dunklen, groben Charakteren. Aber "Wayland unterscheidet sich von allen anderen amerikanischen Figuren, die ich bisher gespielt habe", gibt Roth zu Protokoll. "Er ist reich, arrogant, trunksüchtig und wird eines Mordes beschuldigt, den er nicht begangen hat - oder doch? Seine Erinnerungsfetzen deuten darauf hin, daß er seine Vergangenheit nicht mehr so recht begreift. Er würde es wahrscheinlich nicht mal wissen, wenn er den Mord begangen hätte."

Tim Roth war vom Drehbuch der beiden Autoren und Regisseure tief beeindruckt: "Man findet heutzutage nicht mehr allzuviele Drehbücher mit langen Dialogpassagen oder Monologen. Ihre Art zu schreiben, hat mir sehr gefallen," sagt Roth über die Pates. "Ich habe schon immer Geschichten mit Täuschungsmanövern und unerwarteten Wendungen gemocht. Das ist es, worum es in 'SCHARFE TÄUSCHUNG' geht. Wayland ist ein Meister der Manipulation. Durch seinen Reichtum kann er sich Informationen kaufen und diese für seine Zwecke nutzen. Er ermittelt gegen die Polizisten, die gegen ihn ermitteln. Dann konfrontiert er sie mit seinen Ergebnissen - und das macht sie verwundbar. Wayland dreht den Spieß um, und der Zuschauer weiß nie genau, wer gerade die Situation unter Kontrolle hat."


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