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Scharfe Täuschung
Tim Roth
als John Walter Wayland
In der wunderbaren Welt des Independent-Films ist Tim Roth einer
der wandlungsfähigsten und versiertesten Mimen. Paradoxerweise
wurde der Engländer ausgerechnet mit zahlreichen amerikanischen
Filmen zum Star.
Spätestens seit Quentin Tarantinos "Reservoir
Dogs" und "Pulp Fiction" ist er
aus dem Mikrokosmos des kantigen Gangsterkinos nicht mehr wegzudenken.
Der am 14. Mai 1961 in London geborene Roth studierte nach seinem
Schulabschluß zunächst Bildhauerei, wandte sich aber
später der Schauspielerei zu. Obwohl er recht früh
Erfolge mit Filmen wie Stephen Frears' "The Hit"
oder Peter Greenaways "Der Koch, der Dieb, seine Frau
und ihr Liebhaber" verbuchen konnte, pflegte der mürrische,
introvertierte Tim Roth seinen angeborenen Pessimismus und die
Melancholie in seinen Augen - die 1990 nach seinem Umzug nach
Los Angeles zu seinem Markenzeichen werden sollten.
"Obwohl ihn sein britischer Akzent eigentlich daran hätte
hindern sollen, wurde Roth schnell bekannt dafür, daß
er - lebensnah und wahrhaftig - uramerikanische Charaktere verkörpern
konnte. Der kalifornische Cop in "Reservoir Dogs",
der kleine Verkäufer aus Arizona in "Bodies, Rest
& Motion", der New Yorker Emigrant in "Little
Odessa" - Tim Roth erarbeitete sich eine Reputation
als einer der vielseitigsten Charakterdarsteller.
Das Kostüm-Epos "Rob Roy" von Michael
Caton-Jones war der vorläufige Höhepunkt seiner Karriere:
Für seine Rolle als schurkischer Cunningham wurde Tim Roth
für den Golden Globe und für den Oscar als Bester Nebendarsteller
nominiert.
Danach begann Roth, seine schauspielerische Virtuosität
erst richtig unter Beweis zu stellen: In Woody Allens "Alle
sagen: I Love You" gab er seine Sangeskünste zum
Besten und in Vondie Curtis Halls "Gridlock'd - Voll
drauf" brillierte er als verzweifelter Junkie auf der
Suche nach Entzug.
Neben seiner Arbeit als Schauspieler wagt der Vater zweier Söhne
demnächst den Wechsel ins Regiefach: 1999 wird sein Debüt
"The War Zone" in die Kinos kommen.
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