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Kundun


Szene

Entstehung des Films

KUNDUN wurde von der Drehbuchautorin Melissa Mathison initiiert. Ihr Interesse an dem Thema erwachte, als sie Charles Bells Buch über den dreizehnten Dalai Lama las. Mathison begann vor sieben Jahren an KUNDUN zu arbeiten. Sie recherchierte ein Jahr lang und legte dann Seiner Heiligkeit ein Exposé vor. Gleich bei ihrem ersten Zusammentreffen im April 1991 war der Dalai Lama mit dem Projekt einverstanden.

Seine Heiligkeit lud Mathison und ihren Ehemann, den Schauspieler Harrison Ford, ein, ihn bei einem Erholungsaufenthalt in Nordkalifornien zu besuchen. Dort begann sie ihre Interviews mit diesem beeindruckenden Menschen. Im Verlauf mehrerer Jahre traf sie ihn fünfzehn Mal, um mit ihm über ihr Projekt zu sprechen.

Gleich nach Fertigstellung des ersten Drehbuchentwurfes reiste Mathison nach Dharamsala in Indien, dem Sitz der tibetischen Exilregierung. Sie verbrachte dort sechs Tage mit dem Dalai Lama, um am Skript zu arbeiten. Harrison Ford las das Drehbuch vor und Seine Heiligkeit korrigierte es: Weitere Erinnerungen wurden wach, zusätzliche Begebenheiten und immer mehr Details hinzugefügt.

"Es hat uns allen großen Spaß gemacht, weil er Freude an dem Arbeitsprozeß hatte", sagt Mathison über die Anteilnahme des Dalai Lamas. "Wir haben jeden Tag vier Stunden am Skript gearbeitet." Sie fährt fort: "Zwar hat Seine Heiligkeit zwei Autobiographien geschrieben und es ist eine Menge Material über ihn veröffentlicht worden, aber ich würde sagen, daß ein großer Teil des Drehbuchs vor allem auf den persönlichen Einblicken, die er uns gewährt hat, basiert. Ich habe auch Menschen interviewt, die damals Mitglieder der tibetischen Regierung waren: Kabinettsmitglieder, Gelehrte und die Familie des Dalai Lamas. Ich hatte Zugang zu wunderbaren Quellen."

Ihren dritten Drehbuchentwurf schickte Mathison 1993 schließlich an Martin Scorsese. "Er ist ein spiritueller Mensch, der sich für Weltreligionen interessiert," so Mathison, "und ich konnte mir gut vorstellen, daß er ein offenes Ohr für dieses Projekt haben würde. Seine Filme konzentrieren sich normalerweise auf einen Helden, der in einer männlichen Gesellschaft lebt und sich - komme was wolle - gegenüber einem Ehrenkodex und den Leuten um ihn herum loyal verhält, auch wenn es ihm selbst Probleme bringt. Die Reisen, die seine Helden unternehmen, bringen Härten und Verluste mit sich, stärken doch letztendlich den Charakter."

Melissa Mathison weiter: "Marty (Scorsese) willigte ein, bei KUNDUN die Regie zu übernehmen. Ausschlaggebend für ihn waren das Drehbuch und, was ich nicht wußte, sein persönliches Interesse für Tibet. Er war nicht in der Tibet-Sache involviert und kannte die Geschichte des Buddhismus nicht. Was ihn faszinierte, war die Bildsprache; und er hatte Bilder im Kopf, die er seit Jahren nährte. Als er das Skript gelesen hatte, wurden die ganzen Entfaltungsmöglichkeiten dieses kraftvollen menschlichen Dramas für ihn zum Leben erweckt."


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