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Fräulein Smillas Gespür für Schnee

Julia Ormond

als Smilla Jasperson
Szene Sie war die Gemahlin von König Artus und Geliebte von Lancelot im Film Der erste Ritter, die Frau zwischen Richard Gere und Sean Connery. Und sie war Sabrina im gleichnamigen Film, den Sydney Pollack nach Billy Wilders Welterfolg der fünfziger Jahre drehte. Das Mädchen, das auf eigene naive Weise die Welt erfuhr.

Nun ist sie unabhängig geworden, hat die (klassische) Kino-Position zwischen den Männern aufgegeben. Als Smilla steht sie allein in der Welt. Ihrer Welt der Mathematik, des Eises, der menschlichen Beziehungen. "Smilla ist intelligent und tough", sagt Julia Ormond, "eine praktische Wissenschaftlerin, die einen Weg gefunden hat, Mathematik und Logik mit einer Art spirituellen Lebensgestaltung zusammenzubringen. Sie kann es mit intellektuellen Schwergewichten aller Art im Ring aufnehmen, ohne ihre weibliche Intuition zu verlieren. Sie hat ein sanftes Zentrum, aber das verbirgt sie vor der Welt durch unglaubliche Aggressivität. Sie will nicht verletzt werden, sie will nicht 'geben und lieben'. Weshalb sie, denke ich, all ihre Zuneigung dem kleinen Isaiah zukommen läßt - so ist es sicherer, so kann sie nicht verletzt werden."

"Natürlich hat sie damit nicht recht", fährt Julia Ormond fort. "Als Isaiah getötet wird, kommt ihr Rad zum Stillstand, und nur die ihr angeborene Härte bringt sie da hindurch. Und statt sich ihrem Kummer hinzugeben, macht sie sich auf die Suche nach dem Mörder. Sie wird erst trauern, wenn sie der Überzeugung ist, sich das Recht darauf verdient zu haben. Eine große Rolle im Buch und im Film spielt Smillas Eins-sein mit Schnee und Eis: Ihre Fähigkeit, die Elemente zu lesen wie andere Leute die Musik. Schnee und Eis, das ist, meiner Meinung nach, Smilla. Jemand, der emotionell gefroren ist und erst beim Wechsel der Zeiten taut."

Smilla ist ein wahrhaft emotionelles Zentrum der Geschichte. So sah es auch Regisseur Bille August, als er sich für Julia Ormond in der Rolle entschied. Er hatte sie in Legenden der Leidenschaft gesehen und er erklärt: "Ich sah, wie sie litt, den Schmerz in ihren Augen, als sie ihre Liebe erklärte und da wußte ich: Wir hatten Smilla gefunden." Julia hatte nicht nur die drei Grundeigenschaften für Smilla - Klarheit, Integrität und Intelligenz. Sie brachte auch eigene Vorstellungen von der Rolle mit. Sie bestand auf intensive Vorbereitung, in einem Ausmaß, das alle verblüffte. "Es ist eine sowohl physische wie auch geistige Rolle, und Julia trainierte für beides, als würde sie sich auf Olympia vorbereiten. Täglich arbeitete sie mit einem Stuntman und einem persönlichen Trainer. Als wir zu drehen anfingen, war sie mehr als bereit für ihre Ecke des Rings."

Julia Ormond hat am West Surrey College of Art and Design und später an der Webber Douglas Academy in London studiert. Bühnenauftritte hatte sie in 'The Rehearsal', 'Wuthering Heights', 'The Crucible'. Für ihre Darstellung in Christopher Hamptons 'Faith, Hope and Charity' erhielt sie 1989 den London Drama Critics Award als beste Nachwuchsschauspielerin.

Im Fernsehen war sie zu sehen als Stalins Frau in der Serie Stalin, in der BBC Produktion Captives und als die junge Zarin Katherina die Große in Young Catherine, wofür sie 1992 für den Genie Award von der Academy of Canadian Cinema and Television nominiert wurde.

Momentan dreht sie in Rußland unter der Regie von Nikita Mikalkov Siberia.


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