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Mars Attacks!


Szene Szene mit Michael J. Fox

Die Idee kam beim Kauen

Seit zehn Jahren erweist sich Tim Burton als einer der kreativsten, kühnsten und kommerziell erfolgreichsten Regisseure unserer Zeit. Seine unverkennbare Handschrift prägt unvergeßliche Visionen: Blockbuster wie den modernen Mythos "Batman" (Batman), die poetische Fabel "Edward Scissorhands" (Edward mit den Scherenhänden), das Slapstick-Kaleidoskop im Vorzimmer zur Unterwelt von "Beetlejuice" (Beetlejuice) und die liebevoll entwickelte Fantasy-Welt von "Tim Burton's Nightmare Before Christmas" .

Das klassische Kinogenre um attackierende Aliens ist für Burtons drastisch-schwarzen Humor wie geschaffen. Mit deutlichen Verbeugungen vor den Versatzstücken aus den Genreklassikern der 50er Jahre ist "Mars Attacks!" eine Hommage an eine Serie von Kaugummi-Sammelkarten, die man zur Zeit ihrer Entstehung als jugendgefährdend eingestuft hat.

Nachdem Tim Burton seine Filmbiographie des besten der schlechtesten Regisseure aller Zeiten, "Ed Wood", ins Kino gebracht hatte, suchte er nach einer neuen Filmidee. In seinem Hinterkopf spukten immer noch die billig heruntergekurbelten Filme herum, die in den Double-Feature-Vorstellungen seiner Jugendjahre den Großteil seiner Kinoerfahrung ausmachten. "Die Filme, mit denen ich aufgewachsen bin, waren reiner Kinospaß - ohne wenn und aber. Und dieses Genre wollte ich neu zum Leben erwecken. Die Science- fiction-Filme der 50er Jahre begeistern mich noch heute. Wenn man die Kino-Marsmenschen und ihre gewaltigen Gehirne zum erstenmal als Kind gesehen hat, vergißt man sie nie im Leben."

Bei Vorgesprächen mit Warner Bros. stieß Burton auf eine Serie von Sammelkarten, die die Topps Company Ende der 70er Jahre herausgebracht hatte: "Dinosaur Attacks!" Eine Zeitlang hatte Warner Bros. die Filmrechte auf diese Sammelkarten besessen, in denen es um menschenfressende prähistorische Monster ging, die nur vorübergehend ausgestorben waren und jetzt zurückkehrten, um unsere modernen Städte zu verwüsten. Ein Film kam allerdings nicht zustande, die Option war inzwischen erloschen.

In Tim Burtons Kopf klingelte es jedoch: "Als ich mir die 'Dinosaur Attacks!'-Karten ansah, fiel mir ein: "Da gab es doch schon mal so was ähnliches...?!!"

Burton hatte recht. Fast zwei Jahrzehnte vor den Sauriern hatte die Topps Chewing Gum Company in Brooklyn bereits eine Serie unter dem Titel "Mars Attacks!" herausgebracht: 1962 war die heißeste Phase des Kalten Krieges entbrannt, und Topps begann, den Kaugummipackungen Sammelkarten mit der Story einer Invasion von Marsmenschen a la H. G. Wells beizulegen. Wegen der drastischen Brutalität auf einigen Zeichnungen wurden die Karten jedoch nie landesweit vertrieben und nach wenigen Monaten ganz vom Markt genommen. Im Lauf der Jahre entwickelte sich jedoch ein Kult um die Karten, die heutzutage auf Sammlermärkten Spitzenpreise erzielen.

"Weil die Karten so schnell wieder verschwunden waren, wußte ich nicht, ob ich das geträumt oder mir einfach ausgedacht hatte," erinnert sich Burton. "Doch als ich sie dann wiederentdeckt hatte, gingen sie mir nicht mehr aus dem Kopf."

1994 brachte Topps die Kartenserie zusammen mit damals nicht veröffentlichten Zeichnungen und neu hinzugefügten Karten wieder heraus. Die Auflage war schnell vergriffen. Fünf gleichzeitig von Topps verlegte "Mars Attacks!"-Comics erwiesen sich als gigantischer Hit und zeigten, daß hinter dem Phänomen ein großes Potential steckt - die Kultgemeinde wächst und wächst.

Bei Warner Bros. hatte Burton mit "Pee-wee's Big Adventure" (Peewee's irre Abenteuer) sein Regiedebüt gegeben und später mit "Batman", "Beetlejuice" und "Batman Returns" (Batmans Rückkehr) seine größten künstlerischen und kommerziellen Triumphe gefeiert. Natürlich war das Studio nur zu gern bereit, wieder mit Burton zusammenzuarbeiten. Sofort wurden die Rechte für "Mars Attacks!" bei Topps gesichert. Burton begann auf der Stelle, der Story um die hilflosen Amerikaner, die sich mit dem schier unüberwindlichen Gegner konfrontiert sehen, seinen eigenen, unverwechselbaren Stempel aufzudrücken.


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