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Gridlock'd
Tim Roth
als Stretch
Schenkt man den Reden von Tim Roth Glauben, dann müssen
die ersten seiner 35 Jahre nicht gerade die tollsten gewesen
sein. Er wurde 1961 in London geboren, studierte zunächst
an der Kunsthochschule Bildhauerei, wechselte dann aber doch
zum Schauspiel. Er war pessimistisch, hatte weder viel Freude
noch viele Freunde und ständig Angst um den nächsten
Job. Auch wenn er damals schon großartige Rollen spielte,
z.B. einen dickköpfigen Punker in dem Stephen-Frears-Film
The Hit, 1984, oder den Maler Vincent van Gogh in Robert
Altmans Vincent & Theo, 1989.
Sein Leben änderte sich erst, als Roth 1990 nach L. A. zog
und genau dieser mürrische, introvertierte und freudlose
Typ zu seinem Markenzeichen wurde. Er folgte dem Beispiel seines
englischen Kollegen Gary Oldman: Auch der war nach Amerika gezogen
und verkörperte fast nur noch Amerikaner. Hatte Tim Roth
anfangs noch Probleme wegen seines britischen Akzents, lebte
er sich schnell ein und spielte atypische amerikanische Charaktere,
u.a. einen TV-Verkäufer aus Arizona in Bodies, Rest
& Motion, 1993, einen Emigranten aus Brooklyn in Little
Odessa, 1994, einen Cop in Quentin Tarantinos ReservoirDogs,
1990, oder einen rotzigen Kleinganoven in Pulp Fiktion,
1993. Spätestens seit Rob Roy, 1994, der ihm eine
Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller einbrachte, muß
er sich um Arbeit keine Sorgen mehr machen. Er bekommt ein Angebot
nach dem anderen. Seit GRIDLOCK'd hat er bereits vier weitere
Filme abgedreht: Woody Allens Komödie Everyone Says
I Love You, 1997, Hoods mit Laurence Fishburne,
Liar mit Chris Penn und den Independent-Film Gasoline
Alley.
Dafür, daß Amerika ihm soviel zu tun gibt, liebt Tim
Roth dieses Land. Denn erstens hat er eine Familie und die beiden
SöhneJack, 7, (aus der ersten Ehe mit der Schauspielerin
Lori Baker) und Hunter, 2, zu versorgen, und zweitens ist er
zwar nicht, wie sein Charakter Stretch in GRIDLOCK'd, süchtig
nach Heroin, dafür aber umso mehr nach Arbeit.
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