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Wilde Keaturen

Die tierischen Darsteller


Szene Das Zoopersonal

Da die Besetzung der Tiere mindestens genauso wichtig war wie die der Schauspielrollen, zogen die Filmemacher die Tierexpertin Rona Brown hinzu, die sich schon um Projekte wie Doctor Doolittle, Gorillas im Nebel - Die Leidenschaft der Dian Fossey und Mary Reilly gekümmert hatte. Für Wilde Kreaturen einen ganzen Zoo zu entwerfen und ihn mit exotischen Tieren zu füllen, ist bis heute einer ihrer größten und aufregendsten Herausforderungen gewesen.

Rona Brown sagt: "John mag Tiere mit seltsamen Namen wie z. B. Capybara. Als wir dann aber durch die Liste gingen, entdecken wir, daß z. B. der Bandicoot nur noch auf der Insel Tasmanien existierte. Am Ende erstellten wir eine Liste von Tieren, die verfügbar waren und von denen ich wußte, daß man mit ihnen arbeiten konnte und der Dreh ihnen Spaß machen würde."

Zusätzlich zu 200 großen und besonders kriegerischen Ameisen, die extra aus Amerika eingeflogen wurden, lag die Gesamtanzahl der Tiere am Ende bei 115. Darunter waren zwei sibirische Tiger, ein Löwe, ein Leopard, ein Panther, Lamas, Zebras, Paviane, ein Zwergflußpferd, Seelöwen, ein Kamel, Meerkatzen, Lemuren, Nasenbären, ein Baby-Strauß, Maras, Wallabies, eine Python, ein Lamm, eine Ziege und zwei Taranteln.

Aber für Brown und den Produzenten war nicht nur die Verfügbarkeit der Tiere, sondern auch deren Wohlergehen sehr wichtig. "Als ich anfing, mit Fish-Productions zu arbeiten, schickte ich ihnen eine lange Liste von Voraussetzungen für die Tiere. Ich erwartete, daß sie versuchen würden, mit mir zu verhandeln, aber sie erklärten sich mit allem einverstanden, wonach ich gefragt hatte. Sie gingen nicht ein einziges Mal einen Kompromiß ein. Ich glaube sogar, daß die Tiere besser gelebt und gegessen haben als die Schauspieler", sagt Brown.

John Cleese spricht auch schnell das Thema "artgerechte Haltung" an: "Wenn man einen Film macht, der davon handelt, Tieren mit Respekt zu begegnen, dann muß man sich selbst auch daran halten! Also braucht man jemanden, der weiß, wann die Tiere müde oder gelangweilt sind."

Produzent Michael Shamberg stimmt zu: "Es hat Spaß gemacht, mit den Tieren zu arbeiten, und ich glaube, dem Publikum wird es ebenfalls Spaß machen, sich das anzusehen. Wir haben eine Komödie gemacht, die die Tiere unterstützt. Unsere Witze gehen nicht auf ihre Kosten, sondern unterstreichen die Ideale des Umweltschutzes."

Die tierischen Hauptdarsteller, die "Phantastischen Fünf", wie man sie später genannt hat - das Koati, der Lemur, das Straußen-Baby, das Wallaby-Baby und der Mara, hatten alle Schauspiel-Doppelgänger (für den Lemuren gab es sogar vier). Das gleiche galt für Terry, die Tarantel. Rona Brown lud ständig Mitglieder der englischen Tierschutzbehörde (RSPCA) ein, die die Behausung und die Drehorte der Tiere inspizierten.

In den Fällen, in denen die Szenen nicht mit echten Tieren gedreht werden konnten, wendete man sich an die beiden Spezialeffekt-Firmen Asylum und Animated Extras, um echtwirkende Tiermodelle zu bauen. Hierzu gehörten dann ein Gorilla, ein Nashorn, ein Tiger, eine Tarantel, ein Ameisenbär und ein Rotnasenbär.

Rona Brown war von den Schauspielern ziemlich beeindruckt, die alle gern bereit waren, einen Großteil ihrer Vorbereitungszeit mit ihren jeweiligen Tierpartnern zu verbringen. Insbesondere Robert Lindsay, dessen Nasenbär ein ziemlich unvorhersehbares Verhalten an den Tag legte. Ein anderes Beispiel war Michael Palin, der sich mit seinen Taranteln relativ wohl zu fühlen schien. Das größte Einfühlungsvermögen gegenüber den Tieren hatte John Cleese. Er brachte sogar seine Unterwäsche zu den Tieren, damit sie sich an seinen Körpergeruch gewöhnen konnten.

"Das stimmt", gibt Cleese zu, "ich habe ein paar muffige alte Flanellunterhemden getragen und dann pflichtbewußt ein paar Nächte darin geschwitzt, ehe ich sie dann Rona gegeben habe, die sie dann an die Maras, Lemuren und Coatis verteilt hat! Als sie mich dann kommen sahen, konnten sie denken ,Aha, den kenn' ich ja'."


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