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Big Night
Leben, um zu essen und nicht essen um zu leben.
Stanley Tucci, Co-Autor, Co-Regisseur und Hauptdarsteller von
BIG NIGHT, entstammt einer großen italienischen Familie.
"Während wir aufwuchsen, spielte das Essen eine große
Rolle in unserem Leben. Ich war immer schon fasziniert davon
- und von dem, was es repräsentiert", sagt Tucci. "Das Essen
hat in manchen Kulturen einen höheren Stellenwert als in
anderen. Ein altes Sprichwort sagt, daß die Italiener leben,
um zu essen, während andere Völker essen, um zu leben."
Gemeinsam mit seinem Cousin, dem Drehbuchautor Joseph Tropiano,
ersann Tucci die Geschichte zweier italienischer Brüder,
für die das Essen mehr ist als nur Nahrung - es ist ihr
Lebensinhalt. Die Story siedelten Tucci und Tropiano im Amerika
der späten fünfziger Jahre an, um sich vor ihren eigenen
Wurzeln und Traditionen zu verbeugen. Zwar basiert keine der
Figuren auf einem ihrer Verwandten ("Niemand in unserer Familie
führte je ein Restaurant", erklärt Tucci), der Gedanke,
daß das Essen eine Familie zusammenbringen kann, ist jedoch
entschieden autobiographisch. Tucci: "Beim Abendessen war das
Essen für gewöhnlich unser einziger Gesprächsstoff.
Wir redeten über das, was wir vor kurzem gegessen hatten,
und über das, was wir in Zukunft gerne essen würden.
Wir konnten gar nicht damit aufhören. Manchmal haben wir
versucht, zur Abwechslung über Politik zu sprechen, aber
das dauerte nie lange."
Das Thema von BIG NIGHT ist jedoch nicht das Essen selbst, es
geht vielmehr um die unterschiedlichen Einstellungen, mit denen
die beiden Brüder ihm gegenüberstehen, um ihre unterschiedliche
Haltung dem Leben gegenüber. Primo ist ein Abkömmling
einer langen Reihe von Chefs, er ist besessen von der authentischen
italienischen Küche, wie sie von seinen Vorfahren in den
römischen Trattorien serviert wurde. "Wenn Sie schon einmal
in Italien waren, dann wissen Sie, daß ein Abendessen dort
eine drei- bis vierstündige Angelegenheit ist", sagt Tony
Shalhoub. "Man ißt, trinkt, sitzt, wartet und ißt
noch mehr. Dabei geht es nicht darum, daß das Steak möglichst
groß ist und möglichst schnell kommt. Es geht um
die Leute, mit denen man zusammensitzt, um die ganze Erfahrung.
So ist Primo. Er will sich Zeit nehmen und Zeit schaffen."
Im Amerika der Fünfziger war die italienische Küche
jedoch gleichbedeutend mit Spaghetti und Fleischklößchen.
und jedes Restaurant mußte mit rot-weiß-karierten
Tischdecken, Kerzen in Chianti-Flaschen und einem fetten Tenor
aufwarten, der "O sole mio" sang. Mit seiner Begeisterung für
so exotische Gerichte wie Risotto, Radicchio und Ruccola war
Primo seiner Zeit um Jahrzehnte voraus. "Primo ist ein Purist",
bekräftigt Shalhoub. "Ihm bedeutet Kochen alles, und es
verärgert ihn, wenn er sich dem amerikanischen Massengeschmack
anpassen soll. Er gehört definitiv noch zur Alten Welt,
im Gegensatz zu Secondo. der dem amerikanischen Traum nachjagt."
Während Primo sich ausschließlich seiner Küche
widmet, ist Secondo fortwährend auf Achse. um das Geschäft
anzukurbeln oder sich in romantische Abenteuer zu stürzen.
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