Titelsuche:




Logo










Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Thirteen Days

Vom Oval Office zum Himmel über Kuba

Szene Um das volle dramatische Potenzial von Thirteen Days auszuschöpfen, mussten die Filmemacher erfolgreich ein dynamisches, lebendiges, atmendes Weißes Haus des Jahres 1962 erschaffen und den Geist der damaligen Zeit zum Leben erwecken. Um das hochgesteckte Ziel zu erreichen, stürzte sich der Stab in aufwändige Recherchen, die alle denkbaren Aspekte von der Mode der Zeit über die Art des damaligen Essens bis zum Protokoll des Weißen Hauses umfassten.

Das Weiße Haus der Kennedys wurde schließlich in Studiohallen in Los Angeles errichtet, während man den kubanischen Dschungel und die Landebahnen Floridas - von denen aus die amerikanischen Flugzeuge ihre geheimen Kubamissionen starteten - auf die Philippinen verlegte.

"Wir wollten nicht nur die Ereignisse von damals einfangen, sondern auch den Ton und die Atmosphäre reproduzieren. Wir wollten unseren Streifzug durch die Geschichte so aktiv und vital wie möglich gestalten, um der Geschichte mehr Drama und Nachdruck zu verleihen", sagt Produzent Peter Almond. "Die authentischen Drehorte inspirierten die Schauspieler und die Crew bei ihrem Bemühen, die Vergangenheit wie die Gegenwart wirken zu lassen."

Szene Ausstatter Dennis Washington nahm sich der Aufgabe an, so bekannte amerikanische Wahrzeichen wie das Oval Office und den Cabinet Room im Westflügel des Weißen Hauses zu gestalten. Mit originalen Blaupausen bewaffnet, setzte sich Washington das Ziel, absolut authentische Nachbauten auf die Beine zu stellen, die aber auch genügend Raum für eine Filmcrew bieten sollten. Die Kunst- und Dekorationsabteilung stampfte ein funktionales Weißes Haus aus dem Boden, in dem hunderte von authentischen Memorabilien ihren Beitrag zum realen Eindruck leisteten.

JFKs berühmter Schreibtisch wurde ebenso akribisch nachgebaut wie die Tür, wo Kennedys Kinder in einem berühmten Foto beim Spielen verewigt wurden, und die Kokosnuss, in der Kennedy ein SOS einritzte, nachdem sein Boot im Zweiten Weltkrieg versenkt wurde und er und seine Kollegen auf einer einsamen Insel strandeten.

Die geschwungenen Sofas in JFKs Büro wurden nach Informationen der Kennedy Library reproduziert. Die einzigartigen Paul-Revere-Wandleuchter wurden im Internet aufgestöbert. Ein Bett wurde nach genauen Angaben über das Bett Kennedys im Schlafzimmer des Präsidenten errichtet. Selbst das Security Council der Vereinten Nationen wurde in einer Studiohalle in Los Angeles nachgebaut. Nachrichtenaufnahmen dienten dem Team als Inspirationsquelle.

"Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und der Geschichte soviel Respekt wie nur möglich entgegengebracht", sagt Washington. "Schließlich war Präsident Kennedy der vielleicht meistfotografierte und bestdokumentierte aller unserer Präsidenten. Die Bilder sind fest in unseren Köpfen verankert. Sein Oval Office ist weltbekannt. Davon ließen wir uns bei unserem Bemühen um Authentizität nicht lumpen." Die Liebe zum Detail ging so weit, dass sämtliche Magazine und Zeitungen, die man im Film sieht, Originalausgaben aus dem Oktober 1962 sind.

Der technische Berater Bill Codus, der jahrelang im Weißen Haus arbeitete, wurde an Bord gebracht, um das kreative Team mit seiner Erfahrung zu unterstützen und bei etwaigen Fragen zur Verfügung zu stehen. Er zeigte sich verblüfft von der Arbeit der Filmemacher: "Alle Bauten am Set waren absolut realitätsgetreu nachgebaut. Das Oval Office und der Cabinet Room waren so gewaltig wie in Realität", bestätigt er.

Weitere Sets umfassten den Flag Plot Room im Pentagon, die Kammer des Security Council der Vereinten Nationen und die Kammer der Organization of American States.

Auf den Philippinen wurden einstweilen die Szenen vorbereitet, die in Kuba und Florida spielen. Ansässige Handwerker bereiteten die Drehorte vor und bauten 20 Meter große Repliken von sowjetischen Sandahl-S4-Raketen - jene mit nuklearen Sprengköpfen bestückte Raketen, die Präsident Kennedy auf den Fotos der Spionageflugzeuge entdecken konnte.

Die Produktion machte auch F8-Flugzeuge ausfindig, die in Einzelstücken durch den dichten philippinischen Dschungel und winzige Ansiedlungen zur Clark-Air-Force-Basis transportiert wurden, wo man sie wieder zusammensetzte, bis man eine aus 15 Flugzeugen bestehende Luftflotte beisammen hatte.

Die Konfrontationen zwischen den Schiffen während der Seeblockade wurde vor der Küste von Newport, Rhode Island gedreht. Zum Einsatz kam dabei der mittlerweile ausrangierte Zerstörer USS Joseph P. Kennedy Jr. (benannt nach JFKs älterem Bruder, der als Navy-Pilot im Zweiten Weltkrieg getötet wurde), der während der Kubakrise tatsächlich Einsätze fuhr.

Aufatmen und neue Tumulte

Als der Konflikt bewältigt war, atmete die Welt in einem kollektiven Seufzer auf. Die Tumulte der Zeit waren damit aber längst nicht vorüber. Nur 13 Monate später wurde Präsident John F. Kennedy ermordet - einer der schmerzhaftesten Momente in der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika.

Robert F. Kennedy trat das Erbe seines Bruders an. Doch nur fünf Jahre später fiel auch er, mittlerweile ein Senator, einem Attentat zum Opfer, während er um die Präsidentschaftskandidatur kämpfte.

Zufällig sprach Kenny O'Donnell nur wenige Minuten vor dem Attentat am Telefon mit RFK. Mike Barnicle schrieb im Boston Globe: "Die beiden - Brüder, die sich ein Martyrium des Schmerzes teilten - kommunizierten mit der wortlosen Sprache von Männern, die einem Traum hinterherjagen: kein Traum der Restauration, sondern ein Traum, das Richtige zu tun." Kenny O'Donnell schied 1977 aus dem Leben. Viele seiner Freunde berichteten, dass er den Schmerz über den Verlust der Kennedys niemals verkraftete.

Thirteen Days feiert diese Männer, die in einer Zeit zur Stelle waren, als sie ihr Bestes geben mussten und jeder Schritt, den sie machten, zählte.




Logo.6


[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]