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Disneys Grosse Pause
Die Rettung der Welt vom Schulhof aus - Die Kinder
[In Klammern: amerikanische/deutsche Stimme]
Die Grundschule in der Dritten Straße - der Schauplatz
von Disneys Grosse Pause - ist das heimliche Zuhause
etlicher verschiedener Kinder. Es gibt die Diggers, Zwillinge,
die immer versuchen, sich nach China durchzugraben. Es gibt das
Hustler Kid, das alles besorgen kann, was die anderen Kinder
brauchen - dabei hat alles seinen Preis, versteht sich. Es gibt
die Kindergartenkids, kleine Wilde mit Kriegsbemalung im Gesicht,
und es gibt King Bob, den Herrscher aus der sechsten Klasse,
dessen Wort Gesetz ist auf dem Schulhof. In diesem komplexen
Kosmos bewegen sich unsere Helden T.J., Vince, Gretchen, Mikey,
Spinelli und Gus - sie sind alle grundverschieden, aber sie gehen
gemeinsam durch dick und dünn.
"Wir wollten unsere Charaktere real, aber gleichzeitig als
Identifikationsfiguren für unsere kindlichen Zuschauer gestalten
- so, dass möglichst viele verschiedene Kids sich mit den
Hauptfiguren identifizieren können", sagt Paul. "Jedes
Kind in der Serie gleicht entweder einem selbst oder jemandem,
den man kennt. Wir haben uns immer unsere eigene Kindheit vor
Augen geführt und uns gefragt: Aus wem haben sich unsere
Freundeskreise zusammengesetzt?"
"Der Trick unserer Serie war, ein Ensemble zu kreieren,
in dem sich nicht irgendwann jemand selbständig macht und
die ganze Show an sich reißt", ergänzt Joe. "Jede
unserer Figuren wäre dazu imstande. Wir könnten eine
Serie mit dem Titel 'The Gus Show' machen, und das Gleiche könnten
wir auch mit Mickey, Spinelli, Gretchen und den anderen tun."
Die erste große Hürde der TV-Serie war ihre Besetzung.
Paul und Joe wollten authentische Synchronsprecher, und tatsächlich
werden alle Figuren - bis auf eine - von Kindern gesprochen.
Als Paul und Joe an den "Rugrats" arbeiteten,
konnten sie ohne Schwierigkeiten Erwachsene ins Synchronstudio
stellen, denn, so Joe "niemand weiß wirklich, wie
sich einjährige Babys anhören, also sind wir damit
durchgekommen."
"Diesmal jedoch schlug Joe vor, echte Kinder zu besetzen,
und er hatte ganz Recht", ergänzt Paul. Ohne die authentischen
Stimmen der Kids hätte Disneys Große Pause
viel von jenem Realismus verloren, den seine Schöpfer von
Anfang an angestrebt hatten.
Für die zentrale Figur der Gruppe "wollten wir einen
untypischen Anführer", erinnert sich Paul. "Jemanden,
hinter dem man sich auch mal verstecken kann, weil er auf ungewöhnliche
Weise charismatisch ist - in einer Weise, die man normalerweise
nicht erwartet."
Sie kombinierten die Wesensmerkmale verschiedener Freunde aus
ihrer eigenen Kindheit mit denen von Tom Sawyer, und so schufen
Paul und Joe T.J. Detweiler (Andy Lawrence / Fritz Vogt),
"einen komisch
aussehenden kleinen Kerl, der viel Charisma ausstrahlt",
wie ihn Paul beschreibt. "Bei allem, was passiert, vertraut
er auf sein Bauchgefühl", beschreibt Autor Greenberg.
"Das ist einer der Gründe, warum ihn seine Freunde
als Anführer betrachten - er hat ein natürliches Charisma,
aber mit Ecken und Kanten. Er ist nicht einer dieser aalglatten
Typen. T.J. ist ein Junge wie jeder gern sein möchte."
Mickey (Jason Davis / David Turba,
Gesang: Robert Goulet, Tommy Amper)
dagegen hat den Körper eines Football-Spielers,
aber die empfindsame Seele eines Poeten. "Wir haben ihn
immer als sanften Giganten gesehen", sagt Paul. "Wir
hatten beide früher Freunde, die große, starke Kerle
waren, aber letztlich keiner Fliege etwas zuleide tun konnten."
"Ich hatte mal einen Freund, mit dem ich immer Football
gespielt habe", erinnert sich Joe. "Wenn jemand mit
ihm zusammenprallte und unsanft auf dem Rücken landete,
konnte es mal passieren, dass sich derjenige etwas gebrochen
hatte. Ich erinnere mich noch genau daran, dass mein Freund dann
immer schrie: Aaauuuuuuuuuuhhh!!!!! Was habe ich nur getan?!?!?!
So einen Typen wollten wir unbedingt in der Serie haben."
Spinelli (Pam Segall / Anja Stadlober)
ist die Kleinste auf dem Spielplatz,
aber die geht keinem Kampf aus dem Weg, und sie ist hart genug,
um es mit jedem aufzunehmen, egal wie groß ihr Gegner ist
oder ob es ein Mädchen oder ein Junge ist.
"Joe und ich kannten dieses Mädchen vom College",
grinst Paul. "An sie haben wir uns erinnert, als wir an
der UCLA waren - sie war ein ziemlich harter kleiner Punk. Als
wir Spinelli entwickelt haben, hatten wir sie im Kopf."
Und sein Partner Joe ergänzt: "Wir mussten uns nur
vorstellen, wie sie sich als Kind benommen hätte, und schon
hatten wir unsere Spinelli."
Gretchen (Ashley Johnson / Esra Vural)
ist das Hirn der Clique, diejenige,
deren enzyklopädisches Wissen die Gruppe immer wieder aus
Schwierigkeiten befreit. Die Inspiration für diese Figur
kam von Pauls Frau Beatrice, die er seit der High School kennt:
"Sie war ein kluges Mädchen - dünn, groß,
mit langen Haaren. Ich habe mich auf den ersten Blick in sie
verliebt."
Vince (Rickey D'Shon Collins / Kim-Oliver Hasper)
ist der coolste der sechs - der beliebte,
sportliche Junge, der alle Regeln auf dem Schulhof kennt und
immer genau weiß, was angesagt ist und was nicht. Außerdem
ist er ein guter Schüler - jemand der an seine Zukunft denkt
und umsichtig handelt. "Wir wollten eine athletische, populäre
Figur, die sich im Leben auskennt und die anderen aus seiner
Clique auch gern mag", erläutert Joe. "Wir wollten
auf keinen Fall eine Gruppe von seltsamen Typen. Aus dieser Idee
heraus ist Vince entstanden."
Und Paul ergänzt: "Ich hatte im College einen Freund
namens Vince. Er war sehr sportlich, und die Frauen flogen auf
ihn. Manchmal kam er zu mir und sagte: Ich wünschte, ich
wär' wie du. Ich antwortete: Was? Du hast alles, was man
sich wünschen kann, aber du willst einfach nur gut in der
Schule sein? Aber so war er. Und so jemanden wollten wir dann
auch in 'Große Pause' haben."
Vince ist geduldig und bewahrt stets einen kühlen Kopf -
er ist eine Art Friedensstifter in der Clique. Wenn Spinelli
sich mal wieder auf einen Kampf eingelassen hat, spielt Vince
den Diplomaten und versucht, Frieden zu schließen. Wenn
T.J.s Streiche mal wieder sportliche Höchstleistungen erfordern,
ist Vince zur Stelle.
Das letzte Mitglied der Gang ist Gus,
(Courtland Mead / Hannes Maurer) ein ängstliches,
beinahe neurotisches Kind. Zu Beginn ist er sehr verängstigt,
aber schließlich findet er innere Stärke und Selbstbewusstsein.
"Ich kann mich an kein konkretes reales Vorbild von Gus
erinnern", gibt Joe zu Protokoll. "Vielleicht nur wir
selbst. Gus ist ein Typ, wie fast alle Autoren es sind: ein kleiner,
seltsamer Außenseiter, ein Newcomer. Paul und ich mussten
als Kinder oft umziehen, und wir waren in der Schule immer 'die
Neuen'. Also haben wir in der ersten Episode von 'Große
Pause' Gus etabliert, um zu zeigen wie es ist, der Neue
zu sein."
Eine Figur, die eigens für den Film geschaffen wurde, ist
T.J.s große Schwester Becky (Melissa Joan Hart / Marie Bierstedt). Sie ist plötzlich
die unfreiwillige Partnerin ihres Bruders, aber Becky stellt
sich trotz aller Streitereien mit T.J. als eine Schwester heraus,
mit der man Pferde stehlen kann, wenn es darauf ankommt.
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