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Lebenszeichen - Proof of Life


Taylor Hackford

Regie, Produktion


Poster Taylor Hackford, der gleich für seinen ersten Kurzfilm "Teenage Father" einen Oscar gewann (1979), sucht für seine Filme "immer nach einer einmaligen, außergewöhnlichen Geschichte". Und wenn er die dann auch noch in einem "einmaligen, außergewöhnlichen Setting" findet, ist er zufrieden. Es erstaunt also nicht, dass er nach der Lektüre eines Artikels in 'Vanity Fair' - "Adventures In The Ransom Trade" von William Prochnau - sofort wusste: "Das ist ein Filmstoff! Daraus mache ich meinen nächsten Film".

Anschließend las er auch noch das Buch von Tom Hargrove über dessen Entführung in Kolumbien - "The Long March to Freedom" - und dann stand es endgültig fest. Hackford beschreibt seine Begeisterung: "Wow! Das habe ich alles nicht gewusst. Dieses Thema steckt voller dramatischer Situationen für alle Beteiligten, für den Gekidnappten wie für seine Familie, für die Vermittler wie für Mittelsmänner und Täter."

Und weil Hackford 1968 ein Jahr im Friedenscorps in Lateinamerika verbracht hatte, stand für ihn auch der wichtigste Drehort bald fest: ein Land in Lateinamerika. Denn Kolumbien ist eines der Länder mit der höchsten Kidnapping-Rate weltweit.

Der Regisseur setzte sich mit Tony Gilroy zusammen, legte ihm die Lektüre vor, und gemeinsam beschlossen sie, eine Originalgeschichte zu entwickeln. "Kidnapping verändert das Leben aller Beteiligten, ein immenser Stoff", so die Überzeugung beider.

Nach extensiven Recherchen hatten sie schließlich eine Geschichte gefunden. "Wir hatten allen erzählt, dass wir keine Dokumentation drehen wollten," erzählt Hackford, "keine Real-Life-Story, und dass wir so viele Geschichten wie möglich hören wollten. Ohne Namen. Ohne feste Orte. Uns interessierte nur das Material hinter den Fällen. Wir recherchierten anders als Journalisten, aber ich glaube, gerade deshalb erzählten uns die Informanten viel mehr."

Mit diesem Wissen wandten sie sich an "K&R-Leute" - immer mit der Frage: "Was würden Sie in einer solchen Situation tun?"

Taylor Hackford war kurzzeitig zu seinen Anfängen zurückgekehrt, als er sich an die Vorbereitungen von Lebenszeichen - Proof of Life begab. Denn bereits zu Beginn seiner Karriere hatte er bei einer Fernsehstation in Los Angeles gearbeitet, für die er nicht nur Rock 'n' Roll-Sendungen produzierte, sondern auch als Reporter für Nachrichtenredaktionen im Einsatz war. Für seine journalistischen Arbeiten wurde er sogar mit einem Emmy ausgezeichnet.

1979 wurde er dann in der Kategorie Bester Live-Action Kurzfilm mit einem Oscar bedacht, eine Auszeichnung, die ihn so sehr motivierte, dass er sich daraufhin daran machte, mit Ray Sharkey und Peter Gallagher in den Hauptrollen seinen ersten Spielfilm zu realisieren: The Idolmaker (Alle meine Stars, 1980).

Großes Lob von der Kritik erhielt Hackford für seinen nächsten Film An Officer and Gentleman (Ein Offizier und Gentleman, 1982), der sich zum internationalen Kassenhit entwickelte und für insgesamt sieben Oscars nominiert und auch mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde: für Louis Gossett Jr. in der Kategorie Beste Männliche Nebenrolle und für den Besten Song ("Up Where We Belong"). Außerdem wurde Hackford für seine herausragende Regiearbeit von der Directors Guild of America nominiert, konnte den Preis allerdings nicht gewinnen.

Seit An Officer and Gentleman fungierte der Regisseur bei allen seinen Arbeiten auch als Produzent. Außerdem gründete er die Produktionsfirma New Visions Pictures, um anderen Regisseuren für Filme mit 'bescheidenem Budget' Chancen einzuräumen.

Hackfords Filme wurden auf vielen internationalen Filmfestivals gezeigt: so z.B. 1993 Blood In, Blood Out (Blood in, Blood out - Verschworen auf Leben und Tod) in Tokio, wo Hackford auch als Bester Regisseur ausgezeichnet wurde, und DOLORES Claiborne (Dolores), der 1995 in Venedig, Deauville und Tokio im Festivalprogramm lief.

Das unveröffentlichte Material über den legendären Titelkampf von Muhammad Ali und George Foreman in Afrika, das Regisseur Leon Gast seinerzeit gedreht hatte, bereicherte Hackford durch aktuelle Interviews mit Spike Lee, Norman Mailer, George Plimpton und vielen anderen und schnitt daraus zusammen mit Gast eine Dokumentation, die unter dem Titel When We Were Kings (When we were Kings - Einst waren wir Könige, 1996) zum Hit des Sundance Film Festivals avancierte und 1997 mit einem Oscar als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.




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